Als alltägliches Kommunikationsmittel werden soziale Medien natürlich auch bei Protesten benutzt. In Ländern, in denen die Opposition politisch unterdrückt wird, spielten solche Medien sogar eine essenziell wichtige Rolle darin, Protest und Widerstand gegen repressive Regime zu organisieren.
Auch bei den derzeit noch anhaltenden Black Lives Matter Protesten spielen soziale Medien eine wichtige Rolle darin, Menschen zu mobilisieren. Ein Problem bei der Organisation ist die Dezentralität der Bewegung. So gibt es linksradikale Gruppierungen, die versuchen, die Proteste für ihre Botschaft zu vereinnahmen. Ein anderes ernstzunehmendes Problem sind Falschinformationen, die laut persönlichen Berichten im Netz von Polizisten oder auch von White-Supremacist-Anhängern gestreut werden.
Die wichtigsten Instrumente, um die Leute bei den BLM-Protesten auf die Straße zu bringen, sind offenbar Facebook, Twitter und Instagram. Hier kommen interessierte Leute über entsprechende Hashtags oder über die Veranstaltungsfunktion von Facebook zusammen. Zwar gibt es Vorbehalte gegenüber Facebook, da die Plattform sich vorbehält, politische Informationen nicht zu moderieren, aber die Reichweite, die auch Facebook bietet, lässt sich nur bedingt durch alternative Medien einholen.
Doch aus o.g. Grund verwenden insbesondere die Organisatoren dieser Proteste natürlich auch andere Kommunikationsmittel. Nämlich Messaging-Dienste wie WhatsApp, Telegram und Signal. Wobei letztere wohl durch ihre Möglichkeit, zu verschlüsseln, hervorstechen. In unverschlüsselter Form können über Telegram in Kanälen und Gruppen auch mehrere hunderttausende User erreicht werden
Sehr nützlich hat sich auch die Funktion herausgestellt, durch soziale Medien Live Ereignisse zu verfolgen. So können über Instagrams Live-Funktion Falschmeldungen überprüft werden. Zum Beispiel, ob es auf einer Demonstration zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt oder nicht. Falschinformationen kann so entgegengewirkt werden, was wichtig ist, wenn Demonstranten am einen Ende einer Demonstration nicht wissen können, was sich am anderen Ende abspielt. In Zeiten, in denen jeder mit einer Kamera in seinem Smartphone ausgestattet ist, können Videos als zuverlässige Quelle gelten. Vor allem da sie sich nicht binnen kürzester Zeit überzeugend fälschen lassen.
Natürlich dienen die sozialen Medien hier auch als relevante Verbreitungs- und Dokumentationsmittel, um Gewalt aufseiten der Polizei oder der Demonstranten festzuhalten und haben so auch rechtlich betrachtet eine wichtige Funktion.