Oft – wenn auch nicht immer gern – reden wir hier über Akkus, über Akkulaufzeiten und über Technologien, mit denen wir sie wieder aufgeladen bekommen. Gefühlt kommt jeden Monat eine neue Entwicklung um die Ecke, die uns bessere, kompaktere oder schneller aufzuladende Akkus ankündigt. Dummerweise bleibt es oft bei den Ankündigungen, weil es eben die eine Sache ist, eine Technik zu verbessern und eine komplett andere Sache, diese auch in Serie fertigen zu können, so dass sie nicht nur unter Laborbedingungen funktioniert.
Der Ist-Zustand ist eher so, dass wir immer noch viel an den Akkulaufzeiten unserer Smartphones rumnörgeln und auch, wenn Wireless Charging im Grunde schon ein alter Hut ist, ist der überwiegende Teil der im Umlauf befindlichen Devices nur mithilfe eines Ladekabels wieder aufzutanken. Aber wir geben natürlich die Hoffnung nicht auf, was neue Entwicklungen angeht, die dann auch tatsächlich von uns Verbrauchern genutzt werden. Palle setzt beispielsweise Hoffnung in den neuen IBM-Chip, der im 7nm-Verfahren (!) gefertigt wird und der sowohl Performance als auch Akkulaufzeiten signifikant verbessern könnte.
Einen anderen Ansatz verfolgen die Wissenschaftler vom Korea Advanced Institute of Science and Technology, kurz: KAIST. Es ist ihnen gelungen, eine omnidirektionale Wireless Charging-Technologie zu entwickeln, die wie eine Wi-Fi-Zone funktioniert und bei der auch mehrere Smartphones gleichzeitig aufgeladen werden können. Dabei können diese Geräte sogar bis zu 50 Zentimeter von der Plattform entfernt sein und es spielt keinerlei Rolle, wie sie ausgerichtet sind.
An der Entfernung, die das aufzuladende Gerät vom Wireless Charger entfernt sein darf, wird an vielen Fronten weltweit geforscht, unter anderem eben auch bei KAIST in Korea. So ist es jetzt bereits möglich, das Aufladen über mehrere Meter hinweg zu gewährleisten. Neu bei dieser aktuellen Entwicklung ist das omnidirektionale Laden, bei dem die Ausrichtung des Smartphones nicht mehr von Bedeutung ist, da stets gleich effizient Energie übertragen wird. Das macht das Wireless Charging nochmal unkomplizierter, zumal auch gleich mehrere Devices auf einmal aufgeladen werden können. Im Versuch hat man ein Galaxy Note von Samsung eingesetzt, welches von den Wissenschaftlern einen entsprechenden Receiver verpasst bekommen hat.
Das entstehende magnetische Feld soll für Menschen absolut unschädlich sein und bei einer Übertragungs-Power von 30 Watt sollen bis zu 30 Smartphones oder fünf Notebooks gleichzeitig geladen werden können. Der Transmitter ist flach, etwa einen Quadratmeter groß und wird nun von Teslas – einem Spin Off-Unterrnehmen von KAIST – zu weiteren Pilotstudien in Cafes und Büros eingesetzt.
Vermutlich müssen wir uns auch hier noch gedulden, bis wir diese Technologie selbst nutzen können, zumindest aber können wir sie uns schon mal in diesem Video vorführen lassen:
Quelle: KAIST via The Korea Times und Gizmag