Am Ende stellt sich eher die Frage: Was verkauft Xiaomi nicht? Abgesehen von den bekannten Smartphones, die auch hierzulande ohne Import immer einfacher verfügbar sind, gibt es eigentlich nichts, was der Hersteller nicht anbietet. Von Stiften über Regenschirme, von Fitnesstrackern und Schuhen über E-Scooter bis hin zu Smarthome-Anwendungen. Der Hersteller versucht mit aller Kraft Fuß zu fassen und zu expandieren. Jetzt gibt Xiaomi gleich zwei neue sehr interessante Partnerschaften bekannt.
Xiaomi und Ikea
Beginnen wir zuerst einmal bei dem schwedischen Möbelhaus Ikea. Schon längst baut Ikea nicht mehr nur Möbel – die Firma schnuppert auch immer weiter in das Elektroniksegment hinein. Was mit einem TV-Möbel inklusive Fernseher begann, setzte sich in diversen Smarthome-Anwendungen fort. Dieses Jahr erst gab der Möbelbauer auch eine Partnerschaft mit dem Boxenhersteller Sonos bekannt.
Im Rahmen der Entwicklerkonferenz MIDC 2018 – die Konferenz wird von Xiaomi veranstaltet – wurde jetzt eine Partnerschaft für den Bereich Smarthome angekündigt. Die beiden Unternehmen möchten sich hier künftig unter die Arme greifen und die bisherigen Erkenntnisse in diesem Segment verbinden. Xiaomi kann in diesem Bereich auf eine beachtliche Produktpalette blicken. So werden unter dem Label „Mijia“ WLAN-Kameras, Alarmanlagen, Beleuchtungslösungen und Schalter angeboten.
Das Sortiment von Ikea ist da deutlich übersichtlicher – aktuell gibt es diverse Beleuchtungslösungen unter dem Label „Tradfri“, in manchen Ländern ist auch bereits eine smarte Steckdose verfügbar. Ab Mitte des Monats sollen die Produkte von Ikea auch in die Plattform von Xiaomi integriert werden. Dabei ist für Ikea vor allem der chinesische Markt interessant, der Möbelkonzern erhofft sich so weiteres Wachstum. In Europa stehen die Zeichen genau gegensätzlich: Dort möchte Xiaomi aktuell Fuß fassen und versucht, bestehende Ökosysteme dafür zu nutzen.
@Xiaomi and @IKEA announced a strategic partnership today.
Going forward, IKEA's line of smart lighting products will be connected to Xiaomi's IoT platform, starting in December.#Xiaomi pic.twitter.com/IyVzLx99xe
— Donovan Sung (@donovansung) November 28, 2018
Xiaomi und Faw Car
Deutlich weiter geht die Kooperation mit dem hier unbekannten Automobilhersteller Faw Car. Xiaomi entwickelt seit einiger Zeit einen eigenen digitalen Assistenten: Xiao AI. Dieser soll weitere Verbreitung finden – dafür wird der Assistent künftig direkt in die Autos des chinesischen Autobauers integriert. Angesichts der Ankündigungen werden auch die Gerüchte rund um ein eigenes Auto von Xiaomi immer lauter. Technologiekonzerne und Spekulationen rund um eigene Autos sind nichts Neues – immerhin kommt Xiaomi mit seinen E-Scootern diesem Thema aber etwas näher als Apple. Trotz allem bestreitet der Geschäftsführer Lei Jun derartige Pläne immer wieder.
Am Ende ist die Strategie von Xiaomi nicht neu. Aktuell sehen wir ähnliche Bestrebungen bereits innerhalb der USA und Europa – so versucht Amazon auch mit aller Kraft, seinen Sprachdienst in jede erdenkliche Hardware – vorneweg Autos – zu integrieren. Dabei ist gerade der chinesische Hersteller in Sachen Kooperationen ein interessanter Kandidat für viele westliche Firmen – wie Ikea. Während viele Konzerne versuchen, in China Fuß zu fassen, und Xiaomi hier ein Türöffner sein kann, geht es dem Elektroriesen aus dem Fernen Osten genau umgekehrt.
Via Xiaomi Today