Große Gegner Google, Apple, Microsoft
Die Ertragslage bei der amerikanischen Yahoo hält sich ja schon länger in Grenzen und manch einer frotzelte schon, das einzig wertvolle an dem Laden ist der zugekaufte Anteil an der chinesischen Alibaba Handelsplattform. Die eigenen Bemühungen konzentriert die Chefin aber auf die Verbesserung der Suchfunktionen ganz allgemein. In diesem Bereich arbeitet man zwar auch sehr eng mit Microsoft zusammen, vor allem in der eigenen App “Aviate” sieht Meyer aber viel Potenzial.
Dabei handelt es sich bei Aviate lediglich um eine “Homescreen” App, die auch schon veröffentlicht wurde. Neue Verhandlungen mit Microsoft mit dem Ergebnis leicht veränderter Bedingungen erleichtern zukünftig jedoch die Implementierung eigener Algorithmen und erlauben mehr eigenen Werbecontent.
How to “Aviate”
Letzteres dürfte die Investoren gefreut haben, aber was bringt das dem Anwender? Mayer beschreibt ihren Use-Case in etwa so:
“Suche ich in meinem Smartphone nach JFK soll nicht nur die Wikipedia-Seite vorgelesen werden, sondern es sollen möglichst auch meine Ticketdaten und Angaben zu Gate-Nummer und Abflugzeiten gefunden werden”
Dazu wäre es vor allem vonnöten, mehr private Informationen von sich für die Suche freizugeben, was immer auch ein Datenrisiko in sich birgt. Zumindest bei uns sind solche Bedingungen nicht sehr beliebt, wenngleich am Ende für die meisten wohl der Mehrwert entscheidet.
Genau der scheint aber eben fraglich. Trotz dem die Funktionalitäten mit einer Spracherkennung a la Siri/Cortana/Google Now/Dragon Speaking gekoppelt werden sollen, sind die Erwartungen bzgl. der Suchergebnisse doch sehr unterschiedlich. So würden neue Algorithmen, die “Billionen von Webseiten” (Mayer) zumindest zum Teil umsonst crawlen müssen, um sie mit persönlichen Informationen zu koppeln, woran der Anwender aber auch nur manchmal interessiert ist. Ob der Aufwand sich lohnt, scheint also fraglich.
Zumindest hätte man doch bei Marissas Auswahl noch erwartet, dass Infos zum JFK Attentat, die Wegbeschreibung zum Flughafen und dergleichen, auch hätten gefunden werden sollen. Doch abgesehen von solchen, vielleicht übertriebenen Bedenken sollte Frau Mayer sich wohl einfach mal bei Herrn Zuckerberg erkundigen, wie das so läuft mit den Homescreen-Apps. Egal, was führende Stimmen dazu sagen.
Titelbild & Quelle (uk.businessinsider.com)