Musikvideos gehören zu den erfolgreichsten Videos bei Youtube – auch wenn wir davon in Deutschland durch das seit Jahren anhaltende Gezänk zwischen der Verwertungsgesellschaft Gema und dem Mutterkonzern Google/Alphabet nicht immer etwas mitbekommen. Auf der Plattform finden sich Millionen von legal und illegal upgeloadeten Songs, angefangen beim kleinen Straßenmusiker bis hin zum Superstar.
Mit der nun verfügbaren YouTube Music App will Google all diese zumindest die offiziellen Versionen dieser Musikvideos leichter zugänglich machen. Im Prinzip handelt es sich nur um eine optimierte Oberfläche, die über spezielle Algorithmen ausschließlich Musikvideos anzeigen soll. Man erhält also als Benutzer leichter bzw. schneller Zugriff auf bestimmte Künstler oder Musikrichtungen und kann – ähnlich wie bei einer normalen Musik Streaming App – Playlisten mit Videos anlegen. Eben solche – z.T. auch personalisierte – Playlisten begrüßen den Benutzer bereits beim ersten Start der App.
Ergänzt werden diese klassischen, vielen bereits geläufigen Playlisten durch Toplisten bzw. Charts und eine rein auf Musikvideos vorgefilterte Suchfunktion.
Im Vergleich zur normalen YouTube App werden in der YouTube Music App verschiedene relevante Informationen wesentlich stärker in den Fokus gestellt. Im Idealfall führt das dazu, dass einem einmal katalogisierten oder von YouTube erkannten Musiktitel z.B. das entsprechende Album zugeordnet wird. Das erleichtert dann die Suche nach weiteren Titeln auf diesem Album bzw. nach weiteren Alben und Titeln des selben Künstlers.
Das Erscheinen der Youtube Music App folgt kurz nach der Veröffentlichung der Apple Music App für Android. Das muss jetzt nicht unbedingt in einem direkten Zusammenhang stehen, aber ablesen kann man aus beiden Apps etwas.
Bei Apple trifft sicherlich zu, dass die Musik Streaming App Apple Music auch helfen soll, den längst nicht mehr so populären Download-Dienst iTunes zu stärken. Wenn bestimmte Alben oder Titel nicht streambar sind, wird der ein oder andere Benutzer sicherlich die Option wahrnehmen und den entsprechenden Song dann eben doch kaufen. Die YouTube Music App wiederum passt zu Googles Bestrebungen, die Plattform (noch) stärker als bisher in den Fokus der Benutzer zu rücken und sie dann auch effektiver zu monetarisieren. Zwar ist die Benutzung der YouTube Music App zum jetzigen zeitpunkt komplett kostenlos bzw. werbefinanziert. Aber die nahtlose Einbindung in das YouTube Red getaufte werbefreie Abonnement der Plattform funktioniert bereits heute.
Besitzt man ein solches YouTube Red Abonnement, dann werden die Musikvideos komplett werbefrei abgespielt.
Die YouTube Music App findet sich zwar bereits im Google Play Store, ist aber momentan noch mit einem Geo-Blocking belegt. Sprich: Benutzer aus Deutschland können diese noch nicht downloaden bzw. installieren. Ob auch hier die Auseinandersetzung mit der Gema der Grund ist, ist unklar.
Wer sich mit dem Sideload von apk-Files auskennt oder in der Lage ist, eine entsprechende Anleitung im Netz zu befolgen, wird bereits bei z.B. apkmirror.com fündig. Wichtig: immer auf eine vertrauenswürdige Quelle beim Download solcher apks achten. Für den Betrieb braucht ihr dann ein VPN.