Wissenschaftler von der Florida Atlantic University forschen an einem neuartigen hauchdünnen Sensorfilm, mit dem es möglich sein wird, Viren und Bakterien schnell von zu Hause aus zu analysieren. In Zukunft braucht man also nicht mehr bei jeder Kleinigkeit zum Arzt gehen, sondern kann diesen hauchdünnen Film benutzen und die Daten per Bild mit dem Smartphone versenden.
Mit dem Einsatz von den Sensorfilmen in Kombination mit Smartphones könnte man gefährliche Viren und Bakterien überall auf der Welt sehr schnell identifizieren und die Ausbreitung via Smartphones verfolgen. Das wäre doch ganz schön cool, denn dann könnte man sehen, woher ein Virus kommt, wie schnell es sich ausbreitet und was für Gegenden besonders betroffen sind. Durch die Smartphones könnte also ein globales Netz aus Sensoren entstehen. Man könnte so viel schneller Maßnahmen ergreifen um die Krankheit zu bekämpfen. Zwar existiert der Sensorfilm schon in den Labors, bis er aber serienreif ist und von uns mit Smartphones genutzt werden kann, dauert es wohl noch ein paar Jahre und erst dann werden wir wohl mit Bestimmtheit sagen können, wie gut dieser Film funktioniert.
Aber immerhin gibt es den Sensorfilm schon und selbst HIV-Viren könnten damit nachgewiesen werden. Das Analysieren der Krankheitserreger geht schnell und einfach vonstatten. Dazu muss man nur etwas Blut oder Speichel auf den Film geben, welcher aus Zellulosepapier und umgeben von flexiblem Kunststoff ist. Bis jetzt ist es den Wissenschaftlern noch nicht gelungen, einen einzigen Sensorstreifen für viele verschiedene Typen von Viren oder Bakterien zu entwickeln. Heißt also, es gibt jetzt mehrere Sensorfilme und man müsste alle durchtesten um zu sehen, was für eine Krankheit man hat. Diesbezüglich arbeiten die Forscher der Florida Atlantic University noch an einer universelleren Lösung.
Wenn ein Virus im Blut oder im Speichel ist, erkennt das der Sensorfilm und es klammern sich Nanopartikel an die Viren. Das bewirkt, dass sich die Farbe des Sensorstreifens verändert. Mittels App kann man dann ein “Zell-fie” vom verfärbten Sensorfilm machen und das dann zum nächsten Arzt zur Analyse schicken. Über diese App können dann Experten aus aller Welt auf diese “Zell-fies” zugreifen, um die Krankheit zu diagnostizieren.
Der Sensorfilm ist deshalb so bemerkenswert, weil er gleichzeitig hauchdünn, flexibel und kostengünstig in der Herstellung ist. Dadurch ist die Möglichkeit eines globalen Einsatzes durchaus realistisch. Was jetzt noch fehlt sind Sensoren für die Analyse der Viren und Bakterien in der Luft, aber auch da dürfen wir sicher in Zukunft entsprechende Lösungsansätze erhoffen.
Quelle: popsci