Seit einigen Tagen bin ich bekanntlich stolzer Besitzer des Tablet Nexus 7 von Asus. Google bietet dazu gleich zu Beginn das OS Jelly Bean sowie zahlreiche Apps an. Die meisten davon nutze ich allerdings nicht. Andere dagegen sind fester Bestandteil und im ständigen Gebrauch. Diese Apps sollten auf dem Nexus 7 unbedingt installiert sein, zumindest ausprobiert werden. Und wer mit einem Kauf des Nexus 7 liebäugelt, kann alle vorgestellten Apps auf einem Android-Smartphone testen.
Die bereits installierten Applikationen möchte ich im Folgenden lediglich nennen. Den Anfang macht der Google Play Store, über den der Nutzer Bücher, Filme sowie Apps beziehen kann. Play Books ist in der Folge, wenn Bücher erstanden worden sind, die nächste Instanz. Über die App können Bücher bequem gelesen werden. Unzählige Einstellungen helfen bei der Individualisieren und natürlich können über die App alle erstandenen Bücher eingesehen werden. Auch dürfen Gmail, Kalender und wenn erwünscht Talk und Messenger nicht fehlen. Zu den vielen Nachrichtendiensten gibt es allerdings einzelne Alternativen, die viele Protokolle/Dienste bündeln. Dazu aber später mehr.
Social Media
- Google+ ist bereits auf dem Nexus 7 installiert und kann nach dem Einrichten des Tablet direkt genutzt werden. Im Vergleich zur iPad-Variante muss sich die Android-Version nicht verstecken. Sie läuft flüssig und verfügt über dieselben Funktionen und der nötigen Übersicht (kostenlos).
- Facbook gefällt mir zwar gut, doch noch immer ist die offizielle App des Zuckerberg-Netzwerks schlecht programmiert. Dabei ist es egal, ob iOS oder Android im Einsatz sind. Alternativen habe ich bisher noch nicht ausfindig machen können. Vielleicht ist Seesmic eine? Der Client unterstützt mehrere Accounts (Facebook sowie Twitter) und ist nach dem ersten Testlauf recht stabil. Allerdings fehlt der App meines Erachtens die Übersicht (beide kostenlos).
- twicca ist mein persönlicher Favorit für Twitter. Der Client wirkt aufgeräumt und unterstützt auch beliebte Listen. Timline, @Messages, DM-Messages, Favoriten, Retweets sind direkt erreichbar. Über den Reiter “Mehr” gelangt ihr zur Übersicht des eigenen Profils: Following, Follower, Benutzer direkt, Blockierte Benutzer sowie zusätzlichen Einstellung fallen darunter. Letztere sind unglaublich umfangreich. Viel Spaß beim individuellen Anpassen (kostenlos).
- JustPicture wird speziell die Foto-Fans erfreuen. Die App unterstützt neben lokalen Netzwerk-Einbindungen auch Dienste wie Picasa, Flickr, Smugmug, Facebook, Photobucket, Windows Live, Tumblr, Deviant Art, Imgur und Abos via RSS. Mein Flickr- sowie Picasa-Account zeigen sich schön untereinander aufgereiht. Einmal angeklickt, werden alle Ordner inklusive Ordner-Thumb dargestellt. Natürlich ist eine Share-Funktion integriert. Dienste wie Dropbox, Gmail, Facebook und Twitter sind automatisch verknüpft (kostenlos).
- Klout Droid zeigt den aktuellen Klout Score an. Wer denn darauf steht? Dazu werden Zahlen zu Score Analysis, Network Influence sowie True Reach eingebunden. Unter den besagten Kennzahlen findet ihr ein Suchfeld, über das ihr andere Nutzer suchen und finden könnt. Die App zeigt allerdings keinerlei Konversationen aus den gespeicherten Netzwerken (kostenlos).
- Skype darf natürlich nicht fehlen. Wobei ich mich seit Tagen frage, warum eigentlich nicht? Die Microsoft-Telefonie funktioniert auf dem Tablet eh nicht. Das Texten dagegen funktioniert zwar, doch mit den dort gespeicherten Kollegen telefoniere ich lieber per Smartphone. Also bleibt das Warum (kostenlos)?
- Mein Highlight für die Kommunikation ist eindeutig der Client Xabber. Wie der Name schon erkennen lässt, handelt es sich dabei um einen freien Jabber-Client (XMPP) mit Multi-Account-Unterstützung. Das Interface bietet kaum Schnickschnack, somit viel Übersicht. Obwohl er kostenlos ist, sind die dieselben Features berücksichtigt worden, wie die kostenpflichtige Variante. Die Entwickler erwähnen daher auch das Wort Spende. Neben XMAPP sind Google Talk, Windows Live Messenger, Facebook, QIP, Ya.Online, LiveJournal und Odnoklassniki an Bord. Die Exoten darunter sagen mir allerdings nichts.
- Als Alternative kann ich Beem empfehlen. Auch dieser Client ist hübsch und wirkt aufgeräumt. Er unterstützt ebenfalls XMMP-Server sowie Verschlüsselung via OTR.
OTR steht dabei für die Chat-Funktion “Off the record”. Sie stellt euch ein Gespräch in einem abgeschlossenen Raum zur Verfügung. Ein Mitschnitt ist nicht möglich.
Cloud & Daten
- Dropbox muss ich wohl eher nicht erklären. Dennoch, die App funktioniert einwandfrei auf dem 7-Zöller und gefällt mir persönlich einfach gut. Die Konkurrenz box ist ebenfalls sauber programmiert. Sie bieten ähnlich, wie die Dropbox, einen Online-Speicher mit allen gängigen Funktionen. Was gefällt: Beide Apps binden jedes Offline-Office mit ein. Dazu aber gleich mehr (beide kostenlos).
- Drive, das Pendant zu box und Dropbox, bietet natürlich die perfekte Anbindung zu anderen Google-Diensten. Mit der App könnt ihr fortan neue Ordner erstellen, in denen dann Dokumente und Files hochgeladen werden können. Natürlich lassen sich auch die Files über die aktive WLAN-Verbindung offline verfügbar machen. Die einzelnen Dokumente können online bearbeitet und für andere verfügbar gemacht werden (kostenlos).
- Nexus Media Importer ist für die Daten-Junkies ein Muss. Der Daten-Experte erkennt externe Datenträger via USB. Ihr benötigt dafür lediglich ein USB-On-The-Go-Kabel. Der Kostenfaktor für das Kabel liegt bei zirka fünf Euro. Einmal installiert, verfügt der Nutzer über zusätzlichen Speicher. Voraussetzung: Eine Festplatte oder USB-Stick ist über das Kabel angeschlossen und das jeweilige Medium liegt in den Formaten FAT16 oder FAT32 vor. NTFS oder das Extended Filesystem von Linux werden leider nicht unterstützt.
Player & Streaming
- Ich nutze drei Streaming-Dienste und zwei Media-Player. Gelungen, obwohl noch beta, Spotify. Die Schweden haben mit der App alles richtig gemacht und ich bin überrascht, wie flüssig die Software läuft. Auch die Ansicht der Alben ist gelungen. Sie wirkt auf dem kleinen Racker sogar kompakter als auf dem iPad. Das Stöbern nach Musik macht mit der App einfach Spaß.
- SoundCloud darf ebenfalls als Musik-Stream nicht auf dem Nexus 7 fehlen. Die App macht schon auf dem Smartphone mächtig was her. Auf dem Tablet kommt Übersicht hinzu. Einfach per Facebook oder Nutzer-Daten anmelden und das Nutzerprofil wird automatisch geladen. In der SoundCloud findet ihr eine Menge Aufnahmen von unbekannten Künstlern. Aber auch Bekannte sind vertreten, speziell aus der elektronischen Szene.
- Der Zattoo-Player-Beta ist ein alter Bekannter. Er zaubert euch bekanntlich Sender wie ZDF, N24, KIKA, 3Sat, arte und viele mehr kostenlos aufs Endgerät. Wer auf HD steht, bezahlt ab 1,59 Euro pro Monat für die hochauflösenden Inhalte. Im Test funktionierte der Stream einwandfrei.
- Als Media-Player nutze ich den VPlayer sowie den MoboPlayer. Beide überzeugen mit einer Vielzahl an kompatiblen Formaten. MKVs beispielsweise sind kein Problem. Dateien aus dem lokalen Netzwerk streamen beide Player automatisch im Querformat. Auch aus dem Internet können Inhalte über beide auf das Nexus 7 gezaubert werden. Der VPlayer kostet allerdings in der Vollversion 4,99 Euro, lief im Test aber auch am rundesten. Der MoboPlayer ist dafür kostenlos und bietet viele zusätzlich installierbare Tools.
News & Information
- Für meine täglichen Nachrichten nutze ich lediglich zwei Apps. Die Tagesschau bietet mir einen Rundumschlag wenn es um Hintergrundinformationen und Kommentare zum Alltäglichen geht (kostenlos).
- Der RssDemon bietet mir den Rest. Der FeedReader ist meines Erachtens der Beste Nachrichten-Sammler. Übersichtlich zeigt er mir meine Kanäle an, wesentlich ordentlicher als der Google Reader, Currents oder das FlipBoard. Jeder Artikel kann über die Browser-Funktion komplett gelesen, oder sofort per E-Mail und soziale Netzwerke geteilt werden. Kleine Thumbs zu den einzelnen Artikeln runden das Paket ab (kostenlos).
- Die Zeit dient mir dagegen als ausgiebige Lektüre für unterwegs. Die App erlaubt es mir, die jeweilige Ausgabe, auch ältere, offline zu genießen. Der Dienst ist allerdings nur im kostenpflichtigen Abo nutzbar. Das Lesen selbst macht Spaß. Wobei ich zugeben muss, dass das Stöbern durch die einzelnen Ausgaben auf dem iPad flüssiger läuft. Hier sollten die Entwickler ein wenig mehr Zeit investieren.

- Für Reiseinformationen dienen mir der DB-Navigator der Deutschen Bahn sowie die App Öffi. Beide verfügen über detaillierte Infos zu den jeweiligen Reisezielen. Öffi zielt dabei mehr auf die Verbindungen innerhalb der einzelnen Städte ab, die Bahn meines Erachtens auf Ort-zu-Ort-Verbindungen. Was dabei besonders cool gelungen ist: Nutzt ihr Öffi als Widget auf dem Tablet, wird anhand eurer Position in Echtzeit die möglichen Verbindungen angezeigt. Das hat speziell unter Zeitdruck seinen Sinn (beide kostenlos).
- Fußball darf auf dem Nexus 7 nicht zu kurz kommen. Wie schon auf dem Smartphone nutze ich dafür die App Pocket Liga. Neben der Bundesliga findet ihr dort auch die 2te, 3te sowie DFB-Pokal, Champions League und Europa League. Meines Erachtens eine sehr übersichtliche App, mit netten Wischgesten sowie Live-Ticker und Infos zu den Teams.
Eingabe
- SwiftKey 3 Tablet Free, eine lernende Touch-Tastatur. Diese habe ich erst kürzlich installiert. Sie soll helfen, dass der Anwender wesentlich schneller auf den Punkt kommt. Die Tastatur lernt nach eigenen Angaben selbst dazu. Mir persönlich gefällt sie gut. Nur zu Anfang erscheint sie ein wenig überladen. Mit ein wenig Übung hat der Anwender aber den Clou raus. Nach einer einmonatigen Testphase werden 3,99 Euro fällig. Ist wahrscheinlich nicht jedermanns Sache.
Office
- Nun kommen wir noch einmal zurück zur Cloud von Google. Kingsoft Office bietet in Sachen Offline-Office ein solides Gesamtpaket. Es unterstützt von sich aus Word, Powerpoint sowie Excel. Dokumente können über den Punkt Share via E-Mail und Evernote geteilt werden. Nutzer von Cloud-Speicher dürfen sich freuen, da die App automatisch in die oben genannten Dienste integriert wird. Ein “Aktion durchführen mit” ist also nur einmal nötig.
Launcher
- Launcher gibt es ja nun wie Sand am Meer. Für mich ist bisher der GO Launcher EX die beste Oberfläche für meinen neuen Liebling. Sie ist sauber programmiert und bietet unglaublich viele Einstellungsmöglichkeiten. Wobei ich meinen Screen, trotz der Einstellungsmöglichkeiten, schlicht halte. Suchen entfällt bei mir, langes hin und her Wischen ebenfalls. Wem das noch nicht reicht, kann sich im eigenen Shop bedienen und Hintergründe, Widgets hinzukaufen. Klasse umgesetzt ist der geschmeidige Bildlauf. Die sogenannte Blättergeschwindigkeit kann sogar in den Display-Einstellungen verändert werden.
- Nur kurz – bevor ihr euch den Adobe Reader oder einen anderen neuen PDF-Viewer installiert: Nutzt einfach den bereits installierten Document Viewer. Er ist schlank und läuft rund. Der Viewer des Kingsoft Office ist ebenfalls zu empfehlen. Adobe lief bei mir nicht sauber.
Und jetzt ihr!
Ihr habt Apps, die unbedingt erwähnt werden sollten. Dann schreibt diese in die Kommentare. Wichtig dabei: Was kann sie und warum ist sie euch so ein treuer Helfer (Praxis). So können sich die anderen und meine Wenigkeit ein Bild von euren Apps machen. Freue mich auf weitere Applikationen. Persönlich würden mich Empfehlungen für Podcatcher-Apps sowie Notizen-Apps brennend interessieren.