Von wegen MeeGo ist tot. Der finnische Handyhersteller Nokia hat sich zwar im letzte Jahr mit der Bekanntgabe seiner engen Kooperation mit dem Softwarekonzern Microsoft rund um dessen Windows Phone offiziell aus der Community rund um das einst zusammen mit Intel entwickelte Tablet- und Smartphone-Linux verabschiedet, doch hinter den Kulissen hat man das freie Betriebssystem keineswegs aufgegeben. Seit geraumer Zeit hört man immer wieder von Entwicklern aus dem Umfeld von Nokia, dass die Finnen weiter in MeeGo beziehungsweise das was man davon intern übrig behalten hat investieren.
Dabei ist man unter anderem in die Entwicklung des Mer-Kernels involviert und werden auch die bisher getätigten Investitionen im Bereich der mobilen Linux-Versionen nicht ungenutzt bleiben. Jetzt hat uns die Nachricht erreicht, dass Nokia mit MeeGo beziehungweise einer daraus hervorgegangenen eigenen Linux-Variante die “nächste Milliarde” von Kunden ansprechen will – jene zahllosen neuen Mobilfunknutzer in Entwicklungs- und Schwellenländern, die man derzeit noch mit Symbian und den Feature-Phones der Nokia Asha-Reihe anzusprechen versucht.

Inzwischen sollen Nokias Pläne laut einer Quelle, die der “Next Billion Group” des weltgrößten Handyherstellers nahe steht, konkrete Formen angenommen haben. Das Unternehmen plant nach Angaben unserer Quelle die Einführung von mindestens zwei neuen Smartphones mit MeeGo, die sich derzeit in der Entwicklung befinden. Die beiden Geräte sollen dem Vernehmen nach das untere Preissegment bedienen und somit praktisch im gleichen Bereich angesiedelt werden, wie die aktuellen Geräte der Nokia Asha-Reihe. Diese kosten hierzulande 65 bis 125 Euro, während das günstigste Windows Phone Smartphone von Nokia derzeit gut 100 Euro mehr kostet.
Konkrete Details zur Hardware der Geräte liegen uns nicht nicht vor, es ist aber davon auszugehen, dass es sich um Touchscreen-Smartphones handeln wird, die auf aktueller Low-End-Hardware laufen. Interessant ist an Nokias Plänen für MeeGo, dass man ein gutes Nutzererlebnis bieten kann, was das Nokia N9 bereits eindrucksvoll bewiesen hat. Hinzu kommt, dass dank entsprechender Kompatibilitätslayer die Möglichkeit bestehen würde, Android-Apps in Verbindung mit MeeGo einzusetzen.
Quelle: NetbookNews.com