Auch beim One Laptop Per Child (OLPC) Projekt geht der Trend hin zum Tablet. Anlässlich der CES 2011 wollen die Macher hinter dem Projekt, das eigentlich zum Ziel hatte, ein “100-Dollar-Notebook” für Schüler in Entwicklungsländern zu schaffen, in Zusammenarbeit mit dem Chiphersteller Marvell ein Touchscreen-Tablet vorstellen. Das Gerät soll auf den Namen XO-3 hören und sich wie bisher durch seine hohe Widerstandsfähigkeit und die Optimierung für die Verwendung im Bildungsbereich auszeichnen. Technisch will man das XO-3 Tablet trotz möglichst niedriger Kosten mit einer 1-GHz-CPU auf den neuesten Stand bringen.
Das XO-3 Tablet soll deutlich früher auf den Markt kommen als ursprünglich geplant. Das System soll nach Angaben der Entwickler schon zur Einführung für unter 100 Dollar erhältlich sein, was durch Marvells “Moby” Plattform ermöglicht wird. Das Design übernimmt wieder Yves Behar, der auch schon die ersten XO-Laptops gestaltet hat. Das Gehäuse soll wasserdicht sein und durch spezielle Kunststoffe besonders widerstandsfähig sein, um so auch in großer Hitze und in staubigen Umgebungen einsetzbar zu sein.
Die Entwickler werden wohl vorerst auf die Hybrid-Displays von Pixel Qi verzichten, wollen aber dennoch Touchscreens anbieten, die zudem haptisches Feedback durch Vibrieren bei Berührung geben können. Außerdem verspricht OLPC-Chef Nicolas Negroponte mehrere (2?) Kameras, Flash-Unterstützung und eine größere Offenheit. Insgesamt soll das OLPC-Tablet weniger als Gerät zum Konsum von Inhalten daher kommen und eher einem Computer entsprechen. Wie immer haben die OLPC-Macher viel vor, doch mit Marvell im Rücken könnte man den ehrgeizigen Zeitplan einer Vorstellung im Januar 2011 tatsächlich schaffen.