Im Prozess zwischen Oracle und Google sind die Geschworenen zu einer ersten Entscheidung gegen Google gekommen – zumindest teilweise. Zwar waren sich die Geschworenen einig, dass Google bei der Entwicklung von Android durchaus gegen Java-Urheberrechte von Oracle verstossen habe, aber bei der Frage, ob diese durch die „Fair Use“-Ausnahme gedeckt waren konnten sich die Geschworenen nicht einigen. Lediglich bei einer Funktion, die dazu noch relativ banal und mit 9 Zeilen Code – von über 20 Millionen Zeilen Code insgesamt – wirklich nicht sehr umfangreich ist, geht es um eine direkte Kopie von Code. Und bei dieser ist es noch fraglich, ob diese Code-Übernahme nicht eine „angemessene Nutzung“ im Rahmen des „Fair Use“ ist. Laut Jury hat Google dagegen nicht gegen das Urheberrecht an der Dokumentation von 37 Java-APIs verstossen.
Für Google ist diese Uneinigkeit der Jury natürlich ein willkommener Anlass den Abbruch des Verfahrens zu fordern. Planmäßig wird der Prozess in eine zweite Runde gehen, bei der es um zwei weitere Patentverletzungen gehen, die Oracle Google vorwirft. Unabhängig davon, ob und wie lange es weitergeht steht es bei der Auseinandersetzung für Oracle nicht so gut – trotz der Jury-Entscheidung: Die ursprüngliche Schadensersatzforderung musste Oracle schon recht früh von über 6 Milliarden auf gut eine Milliarde reduzieren, nach der Entscheidung der Jury bleiben auch von den Vorwürfen nicht mehr viel übrig.
Quellen: Zeit Online, Heise, GoogleWatchBlog