Ja ja, die Patentschlachten vor den Gerichten dieser Welt – immer wieder gern genommenes (sic!) Thema auf unserem kleinen Tech-Blog hier. Aber hin und wieder kann ich diesen Streitigkeiten doch noch was abgewinnen. Wenn nämlich – wie im aktuellen Fall – Oracle und Google sich vor Gericht treffen wegen zwei Patenten, für die Google nun blechen soll. Google bietet als Entschädigung 2.8 Millionen Dollar an und die setzen sich zusammen aus 0.015 Prozent der gesamten Android-Einnahmen für das eine Patent und 0.5 Prozent für das zweite.
Charles Arthur vom Guardian verfolgt diesen Prozess und kam nun auf die pfiffige Idee, diese Prozentanteile und die Gesamtsumme mal im Zusammenhang zu sehen bzw zu berechnen, was das für Googles Gesamteinnahmen in Sachen Android bedeutet.
Er kommt hier auf eine Summe von etwa 550 Millionen Dollar. Für mich bedeutet das, dass ich hier noch so zwei, drei Artikelchen schreiben müsste, um auf solche Einnahmen zu kommen – für Google hingegen bei 38 Milliarden Dollar Umsatz im letzten Jahr eher Peanuts. Obwohl sich die Medien (und Google selbst natürlich) mit Rekordergebnissen überschlagen, was Android-Aktivierungen angeht, bleibt für den Suchmaschinen-Giganten letzten Endes nicht so wirklich viel hängen.
Während pro heimischem Rechner etwa 30 Dollar jährlich durch Werbung generiert wird, beträgt diese Summe bei einem Android-Device lediglich 10 Dollar. Witzig wird die Geschichte aber erst dann so richtig, wenn man sieht, dass von Googles 38 Milliarden Umsatz etwa 2.5 Milliarden auf den mobilen Sektor entfallen – und zu einem großen Teil iOS-Geräte betrifft, auf denen sich ja ebenfalls mit Google Maps und der Google Suche Geld verdienen lässt. Rechnet man das mit den oben erwähnten knapp 550 Millionen Dollar gegeneinander auf, verdient man demnach lediglich eine Viertel der Kohle mit Android-Smartphones und -Tablets, während der Rest hauptsächlich iOS-Devices geschuldet ist.
Berücksichtigt bei diesen Rechenspielen aber auch, dass es nur eine so-circa-über-den-Daumen-Rechnung sein kann – und dass natürlich die Möglichkeit besteht, dass sich Google diese Zahlen clever zurechtgedreht hat, um nicht so viel Geld an Oracle abdrücken zu müssen.
Quelle: Guardian via The Next Web