Sehr überraschend hat Motorola auf seinem Blog mit Project Ara eine modulare und zudem offene Hardware-Plattform für Smartphones angekündigt, an der Motorola bereits seit über einem Jahr arbeitet.
Vermutlich habt ihr auch von dem Phonebloks-Projekt mitbekommen, welches auch in unserem Forum diskutiert wurde. Schon dort ging es um ein modulares System, nach dem sich jeder Nutzer dort Stück für Stück das Smartphone seine Träume zusammenstellen könnte.
Die vorherrschende Reaktion: Super-Idee, aber leider nicht umsetzbar. Das sieht man scheinbar bei Motorola anders und hat sich daher auch mit Dave Hakkens – den Kopf hinter Phonebloks – an einen Tisch gesetzt. Ergebnis dieser Gespräche: Motorola arbeitet mit Phonebloks zusammen und wird tatsächlich eine modulare Plattform für Smartphones ins Rennen schicken.
Wie soll sowas im einzelnen aussehen? Ihr gestaltet eurer Smartphone noch deutlich mehr nach euren Wünschen, als das beim Moto X der Fall ist, sprich: Prozessor, Kamera, Speicher – all das gewichtet ihr selbst und sucht dementsprechend die Komponenten dazu aus. Es wird ein sogenanntes Endoskelett geben mit all den notwendigen Basics, alles darüber hinaus hat man dann selbst in der Hand.
Es soll ein offenes System werden, quasi wie Android – nur für Hardware und daher macht man sich auch jetzt bereits auf die Suche nach Third-Parties, die ebenfalls Module für dieses Project Ara herstellen werden. Dank Ara-Scouts will man diese Entwickler finden und so dieses Modell vorantreiben.
Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, wird hier im Endeffekt nicht nur ein Smartphone zusammengesetzt, welches exakt nach euren Vorstellungen aufgebaut ist. Stattdessen könnt ihr die einzelnen Komponenten selbst jederzeit durch neue ersetzen. Ihr braucht einen stärkeren Prozessor? Tauscht ihn einfach aus! Eine bessere Cam oder ein dickerer Akku? Ebenfalls kein Problem. Dabei werden die Module dann eben aus verschiedenen Händen stammen dürfen und versprechen so ein individuelles Smartphone-Erlebnis, an welches aktuell so nicht zu denken ist.
Ich bin gespannt, wie fruchtbar das Feedback ist, welches Motorola damit nun einsammeln kann und ob sich diese tolle Idee tatsächlich so umsetzen lässt. Frage an euch: Könnt ihr euch vorstellen, dass dieses Modell tatsächlich so funktioniert, dass es sich sowohl für die teilnehmenden Unternehmen als auch uns Käufer rechnet? Es würde zumindest mal den Markt für Smartphones, wie wir ihn kennen, komplett auf links krempeln.