Bevor das erste iPhone von Apple veröffentlicht wurde, trieb man dessen Entwicklung unter dem Namen ‚Project Purple‘ voran. Jetzt erhalten wir Einblicke in die Entstehungsgeschichte dieses Gamechangers.
Wir alle kennen das iPhone, wissen darüber Bescheid, wie Apple mit diesem revolutionären Gerät den kompletten Smartphone-Markt seinerzeit auf Links gekrempelt hat und damit auch heute noch unverschämt viel Geld scheffelt. Was aber nicht so bekannt ist, sind die Prozesse, die im Vorfeld stattgefunden haben und wie Steve Jobs seine Mannschaft zu Höchstleitungen getrieben hat, um dieses besondere Smartphone Wirklichkeit werden zu lassen.
Über genau das erfahren wir jetzt eine ganze Menge von Greg Christie, der als Engineer an der Entwicklung des iPhone beteiligt war und der jetzt gegenüber dem Wall Street Journal ein wenig aus dem Nähkästchen plauderte. Es war seinerzeit – wir reden hier von Ende 2004 – ein sehr kleines und sehr exklusives Team, welches das „Project Purple“ vorantreiben sollte. Scott Forstall soll Christie damals auf das Projekt angesprochen haben, bei dem geplant war, ein Smartphone zu entwickeln, in welches ein iPod integriert wäre. Das Projekt war natürlich streng geheim – sogar so geheim, dass die Involvierten zuhause nicht auf Rechnern arbeiten durften, zu denen auch Familienmitglieder Zugang hatten. Bilder wurden nur verschlüsselt und mit Wasserzeichen verschickt, Briefings mit Steve Jobs fanden nur in fensterlosen Räumen statt.
Steve Jobs ging die ganze Geschichte scheinbar nicht flott genug voran, denn irgendwann Anfang 2005 gab es für das Team ein Ultimatum: Entweder kommt man mit wirklich innovativen Ideen voran innerhalb der nächsten zwei Wochen (!) oder Jobs beauftragt schlicht ein anderes Team mit der Entwicklung des iPhone. Das Touchscreen-Display, Slide-to-unlock und das direkte Anwählen von Kontakten aus dem Adressbuch – alles Ideen, die in diesen zwei Wochen geboren wurden und großen Anteil daran haben, dass das Gerät seinerzeit so revolutionär war.
Genau das ist auch der Punkt, wieso diese Dinge jetzt angesprochen werden, denn es geht im Grunde wieder mal um den Streit mit Samsung: Montag geht es zwischen den beiden Kontrahenten in die nächste Runde und deswegen durfte Christie nun erstmals öffentlich über die Entwicklungsgeschichte des iPhone plaudern, weil man dadurch nämlich noch einmal klarstellen möchte, wie revolutionär das Smartphone seinerzeit war. Daraus resultiert dann, dass sich Samsung bei Apple bedienen musste, um selbst seine Smartphones an den Mann bringen zu können.
Die Streitigkeiten und das das Geschacher um eine Handvoll Patente nerven mich nach wie vor – die Einblicke in die Entwicklung des iPhone hingegen finde ich klasse. Wäre schön, wenn da noch mehr Details ans Tageslicht kämen.