Pro Sieben Sat Eins Media macht jetzt gegen Adblocker mobil. Mit Stromberg. Um die Nutzer zum Verzicht auf die Verwendung von Browser-Erweiterungen zur Unterdrückung von Werbeeinblendungen bei ihren Streaming-Portalen zu bewegen, setzt die Privatsendergruppe jetzt auf eine neue Kampagne, deren Zugpferd niemand anderes ist als Bernd Stromberg.
Der von Christoph Maria Herbst in der gleichnamigen Serie gespielte Stromberg ist es, der die Nutzer davon überzeugen soll, dass Werbeblocker schädlich sind. Besucht man die Websites von Pro Sieben, Sat 1, Kabel Eins und SIXX, um sich dort Streaming-Inhalte anzusehen, soll Stromberg den Nutzern ins Gewissen reden, wenn sie einen Werbeblocker einsetzen. Statt der sonst üblichen Werbung, bekommen die Nutzer einen 48-sekündigen Aufklärungs-Spot zu sehen, in dem der fiktive Pseudo-Manager erklärt, dass die Verwendung eines Blockers ja so wäre, als würde man die Mitarbeiter seiner Versicherung wie die Zeugen Jehovas behandeln. Dabei sei Werbung doch ebenso wichtig wie der Schutz durch eine Versicherung.
Die neue, sogenannte “Aducate”-Kampagne soll laut Horizont.net ab heute auf den Portalen der Sendergruppe anlaufen. Ab “spätestens Ende Mai” startet dann die zweite Phase, in der man gegen die von den Sender-Managern als “mafiös”, “verlogen”, “unseriös” und “erpresserisch” bezeichneten Werbeblocker: Wer blockt, bekommt dann die TV-Inhalte nur noch in kleinerer Größe angezeigt und kann sie nicht mehr im Vollbild ansehen. Für den Digital-Chef von Seven One Media, der Internet-Tochter des Konzerns, geht es bei den Blockern darum, Arbeitsplätze zu sichern und auch langfristig neuen Content finanzieren zu können. Dass die drakonischen Maßnahmen gegen Werbeblocker allerdings ziehen werden, darf durchaus bezweifelt werden.