Die Kanadier von RIM können einem momentan schon fast ein wenig leid tun. Das Unternehmen – vorneweg CEO Thorsten Heins – kniet sich derzeit wirklich rein, um sich selbst wieder aus dem Sumpf zu ziehen. Egal, welche Schicksalsschläge man auch verkraften muss: die BlackBerry-Gang wird nicht müde zu verkünden, dass mit dem neuen Betriebssystem Anfang nächsten Jahres alles wieder anders werden könnte.
Schlechte Verkaufszahlen, Kunden die zu Android und iOS überwandern, Massenentlassungen und die Verschiebung von BlackBerry 10 auf nächstes Jahr – in unbeständigen Zeiten wie diesen ist bei den Kanadiern das baldige Auftauchen einer neuen Hiobsbotschaft noch das Beständigste.
Dazu gehören auch prominente Personalwechsel – und mit “Wechsel” sind hier hauptsächlich Mitarbeiter in hohen Positionen gemeint, die von sich aus das Weite suchen. Jetzt gibt es ein neues Kapitel in der unendlichen Geschichte von RIMs (zumindest vorläufigem) Abstieg: UI-Experte Hampus Jakobsson geht nun nämlich auch von Bord! Er war der Kopf der UI-Designer von TAT (the astonishing tribe), die sich RIM im Jahre 2010 einverleibt hat und die großen Anteil daran haben, wie sich die Oberfläche von BlackBerry 10 präsentiert.
Ausgerechnet dieser Mensch verlässt also RIM – der Kopf, der so viel beigetragen hat zu dem Strohhalm namens BlackBerry 10. Je entschiedener sich das Unternehmen dazu äußert, wie viel Hoffnung man in sein neues OS setzt, desto schmerzhafter sind dann natürlich solche Abgänge, signalisieren sie nun sicher alles andere als Aufbruchstimmung (außer für den scheidenden Mitarbeiter ^^).
Jakobsson selbst haut RIM selbstverständlich nicht in die Pfanne und verkündet stattdessen, dass er so ein Startup-Typ ist, der ab und an zu neuen Ufern aufbrechen muss – aber das Timing ist natürlich äußerst schlecht und meiner Meinung nach auch ziemlich verdächtig. Auf das Erscheinungsbild von BB10 wird es aber vermutlich denkbar geringe Auswirkungen haben, weil die Entwicklung zu weit fortgeschritten ist – aber es hat nun mal Symbol-Charakter.
Quelle: TAT(Twitter) via The Verge