Der lustige Tanz der Betriebssysteme ist in vollem Gange – jede Konstellation ist denkbar (na ja, fast jede) und alles ist erlaubt. Da werden ganze Betriebssysteme verschachert, oder wie bei HP mit webOS – tot gesagt und postwendend wiederbelebt. Google hat schon ein eigenes, nicht ganz erfolgloses Betriebssystem für mobile Geräte im Einsatz mit Android – und sich kurzerhand eben noch Motorolas Mobil-Sparte dazugekauft. Das beobachtet natürlich die Konkurrenz und möchte nicht erstarren wie das Kaninchen vor der Schlange, sondern wird selbst aktiv.
Wie das im Einzelnen aussieht, bekommen wir natürlich nicht immer mit, viel zu oft sind wir hier auf Tippster und die gute, alte Gerüchteküche angewiesen. Aus eben jener Küche köchelt auch das Gerücht hoch, dass Samsung – nachdem webOS-Übernahme-Überlegungen abgehakt sind, verstärkt auf das eigene Pferdchen im Stall setzen will.
Dieses Pferdchen nennt sich bada und soll demnächst nicht nur in Samsung-Smartphones im Einsatz sein, sondern auch in Tablets und sogar Samsung-Fernsehern. Das Gerücht besagt, dass bada deshalb demnächst Open Source wird. Entweder war der Informant einfach etwas zu flott unterwegs mit seiner Story, oder hat was falsch verstanden – denn Samsung meldet sich jetzt via Twitter zu Wort und dementiert, dass an diesen Plänen etwas dran ist:
Ehrlich gesagt – ich mag Samsung, aber dennoch würde ich nicht gerade meine Hand dafür ins Feuer legen, dass diese Pläne ad acta gelegt werden, nur weil man es per Tweet verkündet. bada mag ein schnuckeliges, kleines und viel belächeltes OS sein mit seinen lediglich 2 Prozent Marktanteil, aber immerhin gehören diese 2 Prozent Samsung alleine und das Unternehmen sorgt auch dafür, dass sich die Devices nicht kannibalisieren, denn mit der günstigen Eigenlösung fischt man nicht gerade im Highend-Teich eines Samsung Galaxy S, S plus oder gar S2.Beim ersten Blogger-Roundtable hat uns Samsung auch erklären können, wieso man überhaupt so eine eigene Geschichte an den Start gebracht hat: Die Menschen kommen in den Handy-Shop und wollen irgendwas mit Apps, weil sie das halt in der Werbung so mitbekommen haben – dann kann man sich das iPhone anschauen oder die erste Liga der Android-Phones und dann eventuell feststellen, dass der eigene Geldbeutel das nicht mitmacht. Na und genau für dieses Klientel scheint bada perfekt zu sein – es gibt mittlerweile auch Apps im fünfstelligen Bereich, Samsung baut auch in diesem Bereich tolle Einsteiger-Smartphones – und alle Seiten sparen zusätzlich daran, dass aufgrund der entfallenden Lizenz-Zahlungen an andere OS-Betreiber ein wichtiger Kostenfaktor entfällt. Gerücht oder nicht – wir behalten es im Auge und spätestens, wenn wirklich darüber nachgedacht wird, ob das bada-OS seinen Weg auf Tablets findet, ist es hier für uns auch interessant.
Quelle: Wall Street Journal und badaget