Samsung muss in Taiwan eine Strafe zahlen, weil die Wettbewerbshüter des Landes es für erwiesen ansehen, dass der koreanische Elektronikkonzern mit einer genau gesteuerten Schmierenkampagne dem Konkurrenten HTC Schaden zufügen wollte.
Die taiwanische Niederlassung von Samsung muss 10 Millionen Taiwan-Dollar, was umgerechnet lediglich knapp 250.000 Euro entspricht, an die Fair Trade Commission (FTC) zahlen. Die Wettbewerbsaufsicht hat festgestellt, dass Samsung tatsächlich wie vor einigen Monaten bekannt wurde versucht hat, mit gefälschten Nutzermeinungen in taiwanischen Internet-Foren HTC zu schaden. Dabei wurden einerseits HTCs Produkte von einer durch Samsung beauftragten Agentur und deren Mitarbeiter schlecht gemacht, während die eigenen Geräte in den Himmel gelobt wurden.
Nach Angaben der FTC verstößt dieses Vorgehen gegen die Richtlinien zur Verhinderung unlauteren Wettbewerbs. Auch die im Auftrag von Samsung agierenden Marketing-Agenturen OpenTide und Profit International wurden mit Strafen belegt, weil sie das Unternehmen bei der Verletzung der Wettbewerbsgesetze Taiwans unterstützten. Samsung hatte sich nach Bekanntwerden der höchst fragwürdigen Marketing-Aktion öffentlich entschuldigt und beteuert, dass das Hauptquartier in Korea nichts von den Aktivitäten der taiwanischen Niederlassung wusste. Es habe sich um einen eindeutigen Verstoß gegen interne Regelungen gehandelt, der entsprechende interne Konsequenzen nach sich zog, hieß es damals.