Bei Samsung ist man offenbar beeindruckend ehrlich, was das Verhältnis zum Konkurrenten und Kunden Apple angeht. In einem Interview hat der Strategiechef von Samsung Electronics freimütig erklärt, dass er selbstverständlich Apple-Produkte in seinem Alltag nutze – allerdings nur privat. Generell habe Samsung vor allem in Sachen Ökosystem noch einiges aufzuholen, so die sehr offene Aussage.
Auch wenn dies vielleicht unerwartet scheint, setzt Samsungs Chief Strategy Officer Young Sohn daheim eine ganze Reihe von Apple-Produkten ein – ohne damit ein Problem zu haben. Gegenüber der MIT Technologie Review sagte er, dass er schon immer einen Mac verwendet habe und dies auch jetzt tue. Außerdem besitze er ein iPhone und ein iPad. Natürlich hat er auch Produkte aus dem Samsung Galaxy-Lineup. Der Erfolg von Apple ist für Sohn ganz eindeutig auf den Umfang und die Qualität des Ökosystems des US-Konkurrenten zurückzuführen.
So fertige Samsung zwar Fernseher, Computer und Smartphones und sei dabei einer der führenden Hersteller in Sachen Technologie und Devies, doch bei Software und Ökosystem hinkt man laut Sohn noch deutlich hinterher. Die von Samsung gebotenen Nutzungserlebnisse seien noch zu sehr “Geräte-bezogen”, die Produkte stehen also häufig sozusagen allein da. Bei Apple hingegen gebe es Dienste wie iClound und iTunes, die ein umfassendes Ökosystem über diverse Geräte hinweg bieten. Samsung will nun in diesen Bereichen kräftig aufholen und setzt dabei unter anderem auf einen Ausbau seines Forschungs- und Entwicklungszentrums im kalifornischen Silicon Valley, wo mittlerweile 2000 Entwickler für Samsung arbeiten.
Wie seht ihr das? Ist es wirklich das Ökosystem, das Apple seinen großen Vorteil verschafft und bei dem es bei Samsung noch hapert? Und “darf” ein ranghoher Manager von Samsung eine ganze Palette von Apple-Geräten nutzen, ohne sich den (dümmlichen) Vorwurf der direkten Nachahmung anhören zu müssen?