Tizen OS entwickelt sich für Samsung immer mehr zur unendlichen Geschichte. NTT DoCoMo hat die Pläne, das Betriebssystem betreffend, vorerst auf Eis gelegt – der Smartphone-Markt lasse derzeit kein weiteres System zu, sagt man.
Der MeeGo-Nachfolger Tizen OS, den Samsung mit Unterstützung von Intel vorantreibt, entwickelt sich immer mehr zur unendlichen Geschichte. 2012 dachten wir noch, dass 2013 das Jahr wird, indem Tizen OS neben anderen Exoten wie Firefox OS an den Start geht. Während andere Betriebssysteme wirklich letztes Jahr das Licht der Welt erblickten, lässt Tizen weiter auf sich warten.
Und die schlechten Nachrichten nehmen kein Ende: Jetzt erklärte nämlich NTT DoCoMo – der größte Mobilfunkanbieter Japans, dass man nicht plane, in nächster Zeit ein Tizen-Smartphone ins Angebot mit aufzunehmen. Vorher war die Rede davon, dass man im März ein Tizen-Smartphone anbieten würde. Es wird nach wie vor damit gerechnet, dass Tizen-Smartphones beim MWC in Barcelona im Februar vorgeführt werden – einen Einfluss auf die Entscheidung von NTT DoCoMo werden auch diese Geräte indes nicht haben.
Die Japaner geben an, dass der Smartphone-Markt mit einem Wachstum von zuletzt 2,2 Prozent schlicht zu langsam wächst, um neben Android und iOS noch ein weiteres Betriebssystem verkraften zu können. Man wolle sich nicht aus dem Projekt Tizen zurückziehen, nur im Augenblick mache es wohl keinen Sinn. Schlechte Nachrichten für Samsung, die Tizen als Gegenpol zu Android etablieren möchten, um sich ein wenig aus der Abhängigkeit zu Google befreien zu können. Am Rande übrigens auch schlechte Aussichten für Windows Phone-Geräte: Das Betriebssystem von Microsoft spielt in Japan nahezu keine Rolle und bei der Marktlage dürfte sich da auch in nächster Zeit wenig dran ändern.
Fakt ist, dass selbst bei mehreren Geräten mit Tizen OS zum MWC in Japan der Start des Betriebssystems auf Eis liegt. Sieht so aus, als müssen Samsung und Co Tizen erst woanders etablieren, damit man die Entscheidung für Japan korrigieren kann.