Samsung sorgte wieder mal für Schlagzeilen, weil herauskam, dass man beim Galaxy Note 3 wieder für Benchmark-Tests an der Leistungs-Schraube gedreht hat, um bessere Resultate zu erzielen. Samsung steht aber mit dieser Vorgehensweise nicht allein.
Die gleiche Debatte haben wir schon einmal wegen Samsung geführt und auch dieses Mal reagiert das Unternehmen mit einer Stellungnahme. Neben den Benchmark-Tests würden demnach beispielsweise auch der S Browser, die Galerie, die Kamera und der Videoplayer davon profitieren – alles Apps, die besonders viel Leistung ziehen, heißt es in der Stellungnahme.
Bedenklicher als das Frisieren bei den Benchmark-Tests finde ich fast eher, dass man die Galerie ähnlich pushen muss, aber das soll nicht das Thema sein. Die Kollegen von Anandtech haben sich nämlich mit der Vorgehensweise Samsungs auseinandergesetzt und mal geschaut, ob man das nicht auch bei anderen Devices feststellen könnte. Dabei kam heraus, dass Samsung mit seinem Cheating beileibe nicht allein ist, wie ihr auch auf der folgenden Übersicht von Anandtech sehen könnt:
Also egal ob Samsung, LG, HTC oder ASUS – diesen Schuh müssen sich viele der großen Hersteller anziehen. Eine Ausnahme stellen hierbei Motorola und auch Apple da, die auf diese Ungleichbehandlung von Apps verzichten. In der Grafik seht ihr also, dass ASUS, HTC und LG genau den gleichen Weg gehen und die CPU dementsprechend abliefert, sobald ein entsprechender Benchmark-Test erkannt wird.
Damit wollen wir jetzt nicht Samsung reinwaschen, indem wir sagen, dass es andere eben auch tun. Dadurch, dass es überall passiert, wird es ja nicht besser. Aber es wäre falsch, Samsung hier den alleinigen schwarzen Peter unter zu schieben. Verstehen werde ich diese unsinnige Mogelei dennoch nicht. Spätestens, wenn die ersten ausführlichen Tests online gehen – und das dürfte sein, bevor die meisten Interessenten in die Läden gerannt sind – sehen wir, wie gut oder schlecht die Performance eines Geräts ist. Nicht nur Apple beweist hier jedes Jahr aufs Neue, dass man nicht den dicksten Prozessor und Grafik-Chip benötigt, um eine butterweiche Performance abzuliefern.
Es ist also Augenwischerei und das bei einer Disziplin, auf die sowieso nur die wenigsten wirklich blicken – oder belehrt mich eines Besseren: Kauft ihr euer Smartphone aufgrund von Benchmark-Ergebnissen?