Schräge Story: Einem 16-jährigen Jungen in Meppen fällt sein Smartphone in einen Angelteich. Nachdem der Angelverein „Catch & Kill“ ihm nicht bewilligt, einen Taucher mit der Suche zu beauftragen, wird er selbst aktiv und unternimmt den Versuch, den zwei Millionen Liter Wasser fassenden Teich leer zu pumpen – in eine nahe gelegene Toilette.
Ihr kennt das: Man liest eine Überschrift, schmunzelt, liest sie nochmal, schaut auf den Header, ob man nicht beim Postillon gelandet ist, liest den Artikel und fasst sich dann an den Kopf. So erging es mir letzte Nacht, als ich den Beitrag auf der Seite des NDR gelesen habe.
Was war passiert? Ein 16-Jähriger hat versehentlich sein Smartphone in einem Angelteich in Meppen-Rühle versenkt. Laut der Neuen Osnabrücker Zeitung handelt es sich dabei um ein Galaxy S3 mini von Samsung. Für viele von uns ist das Smartphone unser täglicher Begleiter – für einen Teenager wiegt so ein Verlust gleich aus mehreren Gründen schwer. Zu schwer jedenfalls, dass dieser junge Mann es dabei belassen wollte. Er hat wohl schnell eingesehen, dass er allein das Gerät nicht wiederfinden wird, deshalb hat er ganz frech einfach mal den am Teich ansässigen Angelverein Catch & Kill (was für ein Name!) aufgefordert, einen Taucher einzusetzen, der nach dem Smartphone suchen soll.
Wenig überraschend ließ sich der Verein nicht drauf ein – jetzt war also der Zeitpunkt gekommen, an dem der Junge selbst handeln musste! Tat er auch – indem er sich überlegte, den Teich kurzerhand leer zu pumpen! Mithilfe zweier Schläuche und Elektropumpen sollte ihm das gelingen, angesichts von zwei Millionen Litern Wasser im Teich ein hoffnungsloses Unterfangen. Was für eine Spitzenidee: Klar – wenn man den Teich leer macht, kann man ja einfach dort herumlaufen und muss das mit Sicherheit intakte Smartphone nur noch auflesen ;)
Drei Tage liefen die Pumpen, bis sie bemerkt wurden – ein Schlauch führte in einen benachbarten Acker, der andere in die selbst gebaute Toilette des Angelvereins. Dessen Fäkalienauffangbecken fasst 1000 Liter – ihr könnt euch vorstellen, was für ein Desaster nach drei Tagen angerichtet wurde. „Teichvater“ Heinz-Hermann Kremer dazu:
Ich glaube, der dachte auch, dass das wie im Planschbecken ist. Oder im Schwimmbad in Meppen. Es ist wahr – es gibt Leute, die einen Teich durch die Toilette spülen, um ihr Handy wieder zu finden.
Das Becken wurde komplett geflutet, es entstand ein riesiger Sachschaden. Darüber hinaus droht dem jungen Mann noch mehr Ärger: Einmal hat er sich wegen unerlaubten Betretens des Vereinsgeländes zu verantworten, außerdem habe er Strom geklaut, um die Pumpen betreiben zu können. Zu Buche stehen also nun Anzeigen wegen Hausfriedensbruch, Vandalismus und Energie-Diebstahl.
Die Eltern dürften also so manchen Euro für diese Schnapsidee ihres Nachwuchses bezahlen, meiner Meinung nach haben sie aber noch ganz andere Probleme mit einem Sohn, der glaubt, wegen eines Smartphones einen ganzen Angelteich leer pumpen zu können.
Ich will mich festlegen: Definitiv mein WTF-Moment dieser Woche! Ich traue mich nicht zu fragen, ob jemand unserer Leser schon mal eine ähnliche Idee hatte – für so dumm halte ich hier niemanden. Aber vielleicht habt ihr ja auch die ein oder andere tollkühne Rettungs-Aktion für euer Smartphone gemeistert – dann lasst es uns in den Comments wissen :)