Nachdem unsere Mobiltelefone schon „smart“ geworden sind – oder was uns die Hersteller als „smart“ verkaufen – sind als nächstes die Armbanduhren dran. Zwar habe ich persönlich den Eindruck, dass Armbanduhren immer seltener getragen werden, schließlich hat man die aktuelle Uhrzeit doch auf dem Handy – aber das ist natürlich nur ein persönlicher Eindruck. Und selbst wenn sich dieser Eindruck bestätigen sollte: Smartwatches könnten dann für ein Revival sorgen.

Das Prinzip von Smartwatches ist simpel und naheliegend: Man packt ein bisschen „Intelligenz“ in die kleinen Geräte, sorgt per Bluetooth für die Verbindung zum Handy und nutzt das Display für mehr als nur die Anzeige der aktuellen Uhrzeit. Ob neue Mails, eingehende und entgangene Anrufe, Terminerinnerungen – im Prinzip lässt sich alles auf der Uhr anzeigen, was das Handy an Informationen ausgibt. Die Nachfrage nach solchen Gadgets ist ganz offensichtlich da, so konnten Pebble für ihre Smartwatch bei Kickstarter statt der angepeilten $100.000 über $10.000.000 einsammeln.
MetaWatch hatte bereits letztes Jahr eine entsprechende Uhr für $199 angeboten – ausdrücklich als Entwickler-Version – die mit Android-Geräten per Bluetooth „sprechen“ kann. Inzwischen wurde ein neues Modell veröffentlicht – weiterhin ausdrücklich an Entwickler adressiert und zum gleichen Preis. Dazu gekommen sind im Vergleich zum Vorgänger die Kompatibilität mit iOS (ab Version 5) und vor allem Bluetooth 4.0, das deutlich energieeffizienter ist. Das ist für den Massenmarkt natürlich wichtig, wer will schon eine Armbanduhr, die ständig ans Ladegerät muss?
Das ganze Thema steht natürlich noch am Anfang, aber man kann schon einige Entwicklungen absehen und es dürfte spannend sein, was man in Zukunft alles mit seiner Smartwatch machen kann – ursprünglich konnte man mit Telefonen ja auch nur telefonieren. Und so wie bei vielen der Blick auf die Armbanduhr durch einen Griff zum Handy in der Tasche ersetzt wurde, wenn es um die Uhrzeit geht, wird vielleicht bald der Griff zum Handy wieder vom Blick auf das Handgelenk abgelöst, wenn man nur schnell wissen will, ob neue Mails eingetroffen sind.