Nachdem es einige Fälle gab, in denen Smartphones auf die Ausführung von Benachmark-Apps reagierten und so geschönte Messergebnisse lieferten, hat Sony jetzt eine neue Variante des Themas gebracht. Diese gibt es aber nur auf Prototyp-Modellen: Dort wird die Installation blockiert.
Natürlich können und sollen damit keine Ergebnisse frisiert werden, das Gegenteil ist der Fall: Es sollen gar nicht erst Ergebnisse auftauchen. Die Datenbanken von Benchmark-Programmen sind immer wieder eine Quelle für Vorabinformationen zu neuer Hardware. Es reicht schon ein einzelner Tester eines Prototypen, der unvorsichtigerweise das Benchmar-Ergebnis auf diesem Weg veröffentlicht und schon ist die schöne Überraschung für die Produktvorstellung dahin.
Offen ist bislang wie weit die Blockade geht und nach welchen Kriterien die Erkennung geht. Es ist unwahrscheinlich, dass sich das nur auf Installationsversuche und die Namen der Apps beschränkt, sinnvoller und wahrscheinlicher wäre wohl auch eine Erkennung bestimmter Systemaufrufe und Verhaltensweisen solcher Apps. Es wird sich zeigen, ob und ggf. wie lange Sony damit erfolgreich zukünftige Leaks unterbinden kann. Es gibt ja auch noch andere Wege auf denen Systeminformationen an die Öffentlichkeit geraten. Zumindest die Ausrede „Ich habe nur einen Benchmark machen wollen“ zieht bei Testern von Sony-Vorserienmodellen in Zukunft nicht mehr.
Für Endnutzer ist das natürlich nicht relevant, zumindest bislang nicht. Relevant würde das nur, wenn diese Sperre durch einen Fehler auch auf Seriengeräten landen würde oder wenn Sony (oder ein anderer Hersteller) sich entschließen sollte, diese (oder eine ähnliche) Technik auch einzusetzen, um „unerwünschte“ Apps von verkauften Smartphones fernzuhalten.