Wie erwartet hat Sony in seinem lang angekündigten Event die PlayStation 4 angekündigt. Bis gerade eben lief noch das Live-Event in New York und brachte uns näher, was wir von der neuen Konsolen-Generation zu erwarten haben – auch, wenn das eigentliche Gerät noch nicht zu sehen war.
Direkt zu Beginn der Veranstaltung machte man uns klar, dass es keinesfalls darum geht, lediglich eine neue Spielkonsole vorzustellen. Stattdessen geht es um das komplette PlayStation-Ökosystem, wo ein Rädchen perfekt ins andere greifen soll. Eine Enttäuschung allerdings vorweg: Wie befürchtet wird die PS4 nicht abwärtskompatibel sein, eure PS3-Titel sind hier also nicht spielbar. Zumindest arbeite man aber noch daran, dass möglichst doch noch hin gebogen zu bekommen.
Dafür aber kommen unsere Smartphones und Tablets, und natürlich auch die PS Vita zum Einsatz als Teil des Gesamtkonzepts. Auf der PS Vita könnt ihr somit Spiele fortsetzen, die ihr zuvor auf der PS4 gezockt habt. Aus der Konsole wird in dem Moment euer Gaming-Server und das Spiel wird dann dank GaiKai auf die Vita gestreamt – sehr nice. Dank Streaming dürften dann hoffentlich auch alte PlayStation-Titel den Weg auf eure neue Konsole finden.
Eines der bemerkenswertesten neuen Features: Ihr könnt die Spiele schon zocken, während sie heruntergeladen werden. Darüber hinaus will die PS4 auch erahnen können, welche Spiele für uns interessant sind und sie vorab runterladen. Somit stehen sie direkt bei Anschalten der Konsole zur Verfügung.
Bei der Hardware ließ man sich noch nicht zu sehr in die Karten blicken. Wie gesagt war die Konsole selbst noch nicht zu sehen, soll sich aber einer PC Architektur mit einer x86 CPU von AMD mit acht Kernen bedienen. Bei der Grafik-Einheit war von einer “Highly Enhanced PC GPU” die Rede und 8 GB Arbeitsspeicher wurden ebenfalls angekündigt. Es wird die Möglichkeit geben, die Konsole in einen Sleep-Modus zu versetzen – startet ihr dann wieder, könnt ihr ein Spiel an exakt der selben Stelle fortsetzen, an der ihr es unterbrochen hattet.
Der Controller entspricht dem, was wir dank der Leaks schon zu sehen bekommen haben. Er enthält ein Touchpad und zudem einen Share-Button, mit dem ihr Inhalte schnellstmöglich mit euren Kontakten teilen könnt. Generell hat man sich sehr darum bemüht, die Social-Elemente bei der neuen Konsole zu berücksichtigen. Ihr könnt so eure Freunde an euren Spielen per Streaming teilhaben lassen oder eben auch Inhalte verschicken. Apropos Social: Sowohl Facebook als auch Ustream sind fest in das PS4-Ökosystem integriert. Ein wenig hat man sich auch bei Microsoft Kinect bedient und so wird eure Position mithilfe des Controllers ermittelt. Möglich wird das durch zwei Cams auf dem TV und eine Light Bar am Controller. Controller und Kamera-Leiste können wir uns schon genau anschauen, bei Facebook gibt es nämlich auf der deutschen PlayStation-Seite die ersten offiziellen Bilder:
Knack”, “inFamous: Second Son”, “Drive Club”, “Killzone:Shadow Fall” und “The Witness” – natürlich wurden auch Spiele für die neue PlayStation 4 vorgestellt. Dazu werden wir im Laufe des Tages nochmal gesondert berichten, es waren – so viel vorab – jedenfalls einige beeindruckende Demos dabei. Besonders beeindruckt hat mich dabei dieser ältere Herr, zusammengesetzt aus 30.000 Polygonen, die in Echtzeit berechnet werden:
Bei dem Kameraden geht es nicht nur um die zweifelsohne gelungene Grafik, sondern auf die physikalischen Gegebenheiten. Man kann jede Gefühlsregung in der Mimik des Mannes erkennen, Licht spiegelt sich absolut realistisch in den Augen etc.
Kleiner Games-Knaller am Rande: Blizzard hatte auch einen Mann vor Ort, der uns Diablo 3 für PS4, aber auch für die PS3 ankündigte:
Wer gedacht hatte, dass wir die Konsole oder zumindest einen Prototypen heute zu sehen bekommen, wurde arg enttäuscht. Stattdessen hat sich Sony drauf konzentriert, uns das Konzept und die grafischen Möglichkeiten näher zu bringen. Wie sehr das fruchtet, bleibt abzuwarten. Die bisherigen Reaktionen im Netz sind absolut unterschiedlich. Auf der einen Seite Enttäuschung, dass man weder Preis noch Konsole präsentieren konnte, auf der anderen Seite Begeisterung ob des gezeigten Controllers und des ansprechenden Konzepts. Ich persönlich glaube, dass dieses Event ein wenig voreilig anberaumt wurde, um die Gunst der Stunde nutzen zu können, bevor es Microsoft tut. Ob das der Sache dienlich war, muss sich noch zeigen – und zwar zum Weihnachtsgeschäft, da soll die Konsole dann nämlich verfügbar sein. Das Jahr 2013 wird für Gamer ein absolut spannendes, ich sagte es bereits mehrfach an anderer Stelle – neben Sony bringt auch Microsoft seinen jüngsten Xbox-Spross und wir dürfen auch aufregende neue Projekte wie Ouya und Project Shield von NVIDIA nicht vergessen. Unter diesem Gesichtspunkt vielleicht sogar nachvollziehbar, dass sich Sony möglichst schnell präsentieren wollte und eine ganze Armada an tollen Entwickler-Teams und neuen Games rangekarrt hat – was meint ihr?