Intel will seine Prozessoren möglichst überall unterbringen. Tom Birch, der bei Intel eigentlich als IT Program Manager arbeitet, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Android-basierte Preis- und Informationsschilder für den Einzelhandel zu entwickeln, die mit Hilfe der eigentlich in Smartphones verwendeten Intel Atom “Medfield” Prozessoren betrieben werden. Sie sollen künftig den Einkauf im Supermarkt oder bei anderen Händlern persönlicher machen – und nebenbei auch Allergiker schützen.
Birch zeigte sein Projekt gestern anlässlich der Research at Intel Days in San Francisco. Im Grunde handelt es sich um einen Streifen aus Smartphone-Displays, die nebeneinander an einem Warenregal angebracht sind. Über die Touchscreens können die Kunden auf Wunsch auch zusätzliche Infos abrufen. Ihre eigentliche Aufgabe ist es aber, Angaben zum Preis und dem jeweiligen Produkt anzuzeigen. Das Ganze ist aktuell noch modular aufgebaut, wobei jeweils zwei Display den gleichen Inhalt anzeigen und von einer Smartphone-Plattform rund um einen Intel Atom “Medfield” Prozessor bedient werden. Langfristig hofft Birch, dass es möglich sein wird, ein rund fünf Zentimeter hohes Display mit einer Länge von einem Meter anbringen zu können, das einen Regalmeter abdeckt und die Infos für diverse Produkte zeigt, die über seine Länge untergebracht sind.
Wie funktioniert das Ganze nun? Der Kunde lädt eine App auf sein Smartphone, die vom jeweiligen Einzelhändler angeboten wird. Bluetooth muss ebenfalls aktiviert sein. Kommt er nun in das Geschäft und läuft an einem Warenregal mit den “Shelf Edge” Displays von Tom Birch vorbei, kommuniziert sein Telefon mit den Preisschildern. Hat er in der App zum Beispiel angegeben, dass er eine Allergie gegen Erdnüsse hat, warnen die Preisschilder automatisch vor Produkten, die eine allergische Reaktion auslösen könnten. Außerdem ist eine Cloud-Anbindung möglich, wobei die MAC-Adresse des Telefons als Identifikationsmittel für das jeweilige Gerät verwendet wird.
Der User kann so seine Vorlieben oder eben Dinge, die er nicht mag oder verträgt, “in der Wolke” speichern lassen, so dass die für den jeweiligen Kunden relevanten Informationen automatisch an die Displays geliefert werden. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit wäre es, beim Kauf von Autoteilen automatisch dafür zu sorgen, dass die für das vom Kunden gefahrene Auto passenden Produkte hervorgehoben werden. Vorerst müssen die Entwickler aber weiter an der Software arbeiten und die Kosten weiter drücken, um ihre Idee für den Handel attaktiver zu machen, der sich aktuell zwar mit der Einführung elektronischer Preisschilder beschäftigt, aber auch damit schon einige Schwierigkeiten hat. Als Betriebssystem läuft aktuell übrigens Android “Gingerbread”, doch Birch zufolge ist sein System flexibel, so dass er bereits auch schon erste Experimente mit Android “Jelly Bean” unternimmt.