Dropbox und die Deutsche Telekom kündigen eine umfangreiche Kooperation für Europa an: Die Telekom wird im Zuge der Zusammenarbeit die Dropbox-App auf den meisten ihrer Android-Geräte vorinstallieren – aber nicht in Deutschland. Eine Ankündigung, die Fragen aufwirft.
Es dürften vor allem zwei Gründe für die Telekom gegen eine zu enge Kooperation mit Dropbox auf dem deutschen Markt sprechen: Zum einen das eigene Cloud-Angebot in Deutschland, zum anderen wäre es vielleicht ein klein wenig schwer zu argumentieren, dass der Konzern einerseits gerne ein „deutsches Internet“ hätte, um die Nutzer in Deutschland vor der Schnüffelei ausländischer Geheimndienste, vor allem der NSA, zu schützen, dann aber andererseits den Kunden einen US-Cloud-Speicher anbietet. In anderen Märkten Europas scheint es die Telekom also wohl nicht ganz so eng zu sehen mit dem Thema Privatsphäre und Schutz vor Massenüberwachung?
Aktuell sind Details der Kooperation ab Oktober noch offen: Dropbox wird auf den meisten von der Telekom verkauften Android-Smartphones in Mittel- und Osteuropa – außer Deutschland – vorinstalliert werden, für Bestandskunden und iOS-Nutzer wird es Hilfe geben bei der Nutzung des Cloud-Speichers. Unklar ist, ob es auch ähnlich wie bei der Spotify-Kooperation Vertragsoptionen geben wird, bei denen der mobile Traffic zur Dropbox nicht gegen das Inklusivvolumen verrechnet, wie auch die Frage was diese Kooperation für den deutschen Markt und das eigene Cloud-Angebot der Telekom bedeuten wird.