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DJI Spark – Kleine Drohne mit großer Technik im ausführlichen Test

geschrieben von Mark Kreuzer

Mit der DJI Spark hat der Marktführer aus Shenzhen eine Mini-Drohne vorgestellt, die es in sich hat. Dass DJI großartige Technik in kleinsten Raum packen kann, haben sie schon mit der DJI Mavic Pro bewiesen, die bei unserem Test die Traumnote von 9,0 erreicht hat.

Die DJI Spark glänzt mit kompakten Maßen, geringem Gewicht, einer Flugdauer von 11-15 Minuten, Gestensteuerung und vielen sinnvollen Flugmodi. Die Kamera ist die selbe wie bei der Mavic Pro und macht großartige Fotos und Videos.

Der Preis ist mit 599€ kein Schnäppchen. Der Remote-Controller kann separat für 179€ gekauft werden.

Wir haben die Einsteiger-Drohne einem ausführlichen Test unterzogen:

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Design

Die DJI Spark ist mehr als nur eine fliegende GoPro.

DJI Spark blau

Die DJI Spark ist für den gebotenen Funktionsumfang überraschend klein und leicht. Mini-Drohnen sind keine Neuheit, aber eine so leistungsfähige Mini-Drohne sieht man nur selten. Mit einem Gewicht von nur 300g wiegt die Spark halb so viel wie die Mavic Pro und ist 200g leichter als die Bepop 2.

DJI Spark

Mit nur 300g Gewicht und extrem kompakten Maßen findet die DJI Spark in nahezu jeder Tasche Platz. Im Gegensatz zur Mavic Pro lassen sich bei der Spark die Propeller nicht zusammenfalten. Verstaut man die Drohne in ihrem Case, ist sie deshalb nur ein klein wenig kompakter als die Mavic Pro.

Die Spark wird zum Start in fünf Farben erhältlich sein: Alpine White, Sky Blue, Meadow Green, Lava Red und Sunrise Yellow.

Flugmodi DJI Spark

Die DJI Spark kann direkt von eurer Handfläche aus gestartet werden. Ein Controller ist nicht unbedingt nötig, denn die Spark kann komplett über Gesten gesteuert werden. Gestensteuerung hat DJI bereits in Ihren großen Drohnen vorgestellt. Die Möglichkeit, komplett auf einen Controller zu verzichten, ist allerdings noch neu auf dem Markt.

Für anspruchsvollere Flugmanöver kann die Spark weiterhin über einen externen Controller oder über euer Smartphone gesteuert werden.

Das Tolle an der Spark ist, dass es sich bei ihr nicht um eine abgespeckte Version der teureren DJI-Drohnen handelt.

Genau wie bei der Mavic Pro, gibt es eine Reihe von Automodi für Videoaufnahmen und sogar einige Modi, die nur auf die Spark verfügbar sind.

Die vier sogenannten „QuickShot“-Modi könnt ihr euch im obigen Video ansehen. In jedem der vier Modi führt die Spark eine vorprogrammierte Routine durch, in deren Mittelpunkt ein ausgewähltes Objekt steht. Das Objekt wählt ihr aus, indem ihr in der App ein Rechteck darüber platziert. Die so erstellten Videos könnten eure Facebook-Freunde durchaus davon überzeugen, dass ihr tatsächlich ein talentierter Drohnenpilot seid.

  • Rocket-Modus: Die Spark fliegt vertikal nach oben, während die Kamera nach unten zeigt.
  • Dronie-Modus: Die Drohne fliegt nach oben und schräg nach hinten, wie ein 100 Meter langer Selfie-Stick.
  • Kreis-Modus: Die Spark fliegt einen Kreis um euch.
  • Helix-Modus: Wie der Kreis-Modus, aber mit dramatischer „finalen Szene“ am Schluss.

Theoretisch könntet ihr euch mit diesen „QuickShots“ zufrieden geben, aber sie sind nur ein kleiner Vorgeschmack auf die restlichen Automodi der Spark.

Genau wie die Mavic Pro verfügt auch die Spark über „ActiveTrack“. Der Modus wurde mit der Phantom 4 eingeführt und seitdem stark verbessert. In diesem Modus wählt ihr ein bewegliches Objekt aus, dem die Drohne anschließend folgen wird. Wir haben „Active Track“ mit einem selbstfahrenden Bus getestet. Bei schlechten Lichtverhältnissen benötigte die Drohne leider die volle Akkulaufzeit, um genügend Videomaterial für ein 60-sekündiges Video aufzuzeichnen.

Über „Tap Fly“ könnt ihr einen Punkt auf dem Bildschirm antippen, um die Spark mit ihrer aktuellen Flughöhe an den entsprechenden Ort fliegen zu lassen. Auf ihrem Weg weicht die Drohne, dank der Sensoren, allen Hindernissen aus. Ich war bei meinem ersten Test sehr nervös, aber die Spark hatte keinerlei Probleme damit, sicher an den ausgewählten Ort zu navigieren.

Die unterschiedlichen Modi bieten euch zahlreiche Möglichkeiten, um Kurzfilme mit unterschiedlichen Perspektiven und Szenen aufzunehmen, die über ein simples Gestensteuerungs-Video hinausgehen.

DJI App

DJI Spark App

Die DJI GO 4 App mag Anfängern zunächst ein wenig verwirrend erscheinen. Aber keine Sorge – das Layout der App ist gut durchdacht, sie reagiert sehr schnell und ihr werdet nie das Gefühl haben, dass ihr keine Kontrolle über eure Spark habt.

Auf der linken Seite befinden sich zwei Buttons, die für zusätzliche Sicherheit sorgen: Den „Landen“-Button und den „Return to Home“-Button. Über den ersten Button könnt ihr die Spark genau dort landen lassen, wo sie sich im Moment befindet, während der „RTH“-Button die Drohne zuerst auf eine sichere Flughöhe aufsteigen und anschließend am Startpunkt landen lässt.

Die Spark ist extrem gut darin, ihren Startpunkt wiederzufinden und das hat einen guten Grund: Genau wie die anderen Drohnen von DJI, nutzt die Spark die Kamera, um beim Abheben ein Foto des Ausgangspunkts aufzunehmen. Im Landeanflug verwendet die Drohne anschließend das Bild, um den Ort wiederzufinden. Ich war immer wieder davon überrascht, wie die Drohne es schaffte, exakt auf dem kleinen Grashügel zu landen, von dem aus ich sie starten ließ.

Die App ermöglicht es außerdem, die Spark manuell zu steuern. In der Live-Ansicht der App erscheinen dann zwei kleine Joysticks. Das volle Potential der Drohne schaltet ihr aber erst über den optionalen Controller frei. Dieser aktiviert eine Funktion, die sich wohl am besten mit Teslas „Ludicrous Mode“ vergleichen lässt.

Was die App angeht, gibt es nämlich einige Einschränkungen. Kontrolliert man die Spark über die Smartphone-App, hat die Drohne eine maximale Reichweite von ungefähr 100 Metern, die sehr schnell erreicht ist. Gerade aus diesem Grund empfehlen wir euch, zusätzlich den Controller zu kaufen.

Kamera

DJI Spark Unterseite

  • 12 MP 1/2.3 CMOS-Sensor
  • FOV 81.9° 25 mm (Entspricht bei diesem Sensorformat 35mm) f/2.6
  • (Fokusbereich: 2 m bis ∞)
  • Verschlusszeiten des elektronischen Verschlusses: 2-1/8000s
  • Videoauflösung: FHD – 1920 x 1080 30p mit einer maximalen Bitrate von 24Mbps

Positiv

  • Besitzt dieselbe Kamera wie die Mavic Pro
  • Großartige Foto- und Videoqualität bei Tag
  • Gute Fotos und Videos auch bei schlechten Lichtverhältnissen

Negativ

  • Fotos können nicht im RAW-Format aufgenommen werden

Danke Phil!

Flugsicherheit DJI Spark

DJI Spark seitlich mit Kamera

DJI ist sich seiner Verantwortung bei Drohnen bewusst. Auch die Spark verfügt über eine Vielzahl von Sensoren, um das sichere Fliegen für die Kunden und die Umgebung zu gewährleisten. Neben der Hauptkamera sorgen fest nach unten gerichtete Kameras, zwei nach vorne gerichtete 3D-Sensing-Kameras, das Dual-Band-Satellitenpositionierungssystem (GPS und GLONASS), IMU und 24 Prozessoren für mehr Sicherheit. Die Spark ist in der Lage, bis 30 m Höhe automatisch die Position zu halten und Hindernisse in der Flugbahn bis zu 5 m im voraus zu erkennen.

Auch die Spark verfügt über die bekannte Return-to-home-Funktion, die die Drohne bei niedriger Batterieladung oder bei Verbindungsverlust sicher wieder zurück zum Startpunkt steuert und automatisch landet.

Auch berücksichtigt werden die Flugverbotszonen in der App, so dass ihr nicht aus Versehen in Bereichen fliegt, in denen es nicht erlaubt ist. Die Reichweite der Videoübertragung beträgt bei optimalen Umgebungsvoraussetzung 2 km mit einer Auflösung von 720p, die Batterie soll bis zu 16 min Flugzeit bieten.

DJI Spark grün

Ausführliches Hands-On zur Premiere

Wie schon in dem ursprünglichen Artikel angekündigt, hatten wir auf Einladung von DJI die Möglichkeit, als eins der ersten Techblogs in Deutschland die DJI Spark in einem ersten Hands-On und kurzem Test zu begutachten.

Im Rahmen des 24 Stunden Rennens am Nürburgring, bei dem DJI einer der Hauptsponsoren ist und mit drei Drohnen Teams vor Ort für Live-Luft Bilder vom Rennen sorgt, wurde die Spark zum ersten mal in Deutschland gezeigt.

Da der gesamte Nürburgring für die Dauer des 24h Rennen zu einer No-Fly Zone erklärt, sind wir im Anschluss der Präsentation ein paar Kilometer abseits der Strecke zum Testen gefahren. Die Gelegenheit vor Ort haben wir dann auch umgehend für einen ausführlichen Livestream genutzt.

Der Controller

Der Controller ist simpel, aber großartig. Mithilfe der Gummigriffe könnt ihr euer Smartphone am Controller befestigen, um es für die Steuerung der verschiedenen Modi wie ActiveTrack und QuickShots nutzen zu können. Die Drohne könnt ihr anschließend über die Sticks des Controllers steuern. Die Genauigkeit ist hier natürlich wesentlich höher als bei den Joysticks in der DJI Go App und das Fliegen macht so noch mehr Spaß.

Über den Controller könnt ihr die Drohne in den „Sportmodus“ schalten, der die Reichweite der Spark in Europa auf 500 Meter (2 Kilometer in den USA) und die Höchstgeschwindigkeit auf waghalsige 50 km/h erhöht. Dank der erhöhten Reichweite könnt ihr praktisch überall hinfliegen wo ihr wollt.

Der Controller und die Kompatibilität zu den DJI Goggles, die in Kürze folgen soll, sorgen dafür, dass ihr die Möglichkeiten der Spark nicht allzu schnell ausreizen werdet. Der Preis mag zwar etwas hoch erscheinen, aber wenn ihr keine Drohnen-Rennen bestreiten wollt und kein Filmemacher seid, wird die Spark höchstwahrscheinlich alle Anforderungen erfüllen, die ihr jemals an eine Drohne stellen werdet.

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Akku

DJI Spark Familienfoto

Die Flugdauer der Spark beträgt ungefähr 11 Minuten, bis euch die App darauf hinweisen wird, dass der Akkustand niedrig ist. Ihr könntet die Flugzeit wohl auf 15 Minuten erhöhen, aber das funktioniert nur unter perfekten Bedingungen, also bei Windstille und wenn ihr kein aggressives Flugverhalten an den Tag legt.

Wir empfehlen euch, ein paar zusätzliche Akkus zu kaufen. Im Idealfall solltet ihr 3 bis 4 Stück besitzen. Ein Akku reicht meistens nicht aus und sorgt in der Regel eher für Frust. Zwei Stück sind schon besser, aber erst ab drei Akkus werdet ihr das Gefühl haben, eine ordentliche Flugdauer gehabt zu haben. Wer vom Fliegen nicht genug kriegen kann, darf sich natürlich auch vier Akkus zulegen.

Preis und Verfügbarkeit DJI Spark

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DJI Spark blau von der Hand starten

Der Preis mit 599€ ist bei weitem kein Schnäppchen. Vor allem, wenn man dann noch mal den Remote Controller für 179€ extra kaufen muss. Natürlich könnte man auf diesen verzichten dank Gesten- und Smartphonesteuerung. Extra Batterien schlagen mit 59€ zu Buche. Auch für die Spark gibt es wieder ein sogenanntes Fly More Combo-Angebot, welches für 799€ Controller und Extra-Batterie beinhaltet.

Über den Autor

Mark Kreuzer

4 Kommentare

  • In Ihrem Essay schreiben Sie, dass die DJI Spark 1080p aufnehmen kann. Sind dann nur die Videos oder auch die Fotos Full-HD?
    Meine DJI Phatom 3 Advanced nimmt in 2,7k Videos auf und in 4k Fotos. Wenn bei der Spark die Fotos besser als 1080p wären, würde ich über einen Kauf der Spark nachdenken. Wissen Sie da mehr?

    • Fotos mit 12megapixeln haben eine höhere Auflösung als 4k 😉
      4k entspricht 8 megapixel Fotos.