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Giroptic iO im Test – Eine 360 Grad-Kamera für iOS und Android

Giroptic iO
geschrieben von Ümit Memisoglu

Verarbeitung und Design

Im inneren der Box befindet sich die Kamera selbst, eine transparentes Case und ein micro-USB Kabel. Das Case schützt nicht nur eure Kamera, sondern dient auch als Ständer für euer Smartphone. Mein Mate 9 hat mit Cover aber nicht mehr reingepasst.

Die Kamera kommt in drei verschiedenen Versionen mit micro-USB, USB-C und Lightning-Stecker, sodass es mit den meisten Smartphones funktionieren sollte. Eine Kompatibilitätsliste mit von Giroptic selbst getesteten Geräten findet man auch der Webseite von Giroptic. Der andere microUSB-Anschluss auf dem Gerät dient zum Laden des 915 mAh großen Akkus mit einer Videolaufzeit von einer Stunde und 15 Minuten.

Wenn der Akku leer ist, kann die Kamera nicht mehr genutzt werden, denn über das Smartphone kann es nicht geladen werden. Leider bedeutet der Akku nicht, dass man das Gerät eigenständig nutzen kann, wie beispielsweise die Samsung Gear 360 oder die Insta360 nano. Es bedeutet eher, dass euer Smartphone beim Nutzen der Kamera kaum Akku verbraucht, außer das Display natürlich.

Das Gehäuse besteht aus einem hochqualitativen Kunststoff mit einem eingebauten Stereo-Mikrofon mit ziemlich guter Tonqualität. Ein blaues Extrateil, welches sich an die Kamera anschließen oder abnehmen lässt, lässt die Kamera nicht nur wie ein süßes Vierbeiner mit riesigen Augen aussehen, das auf eurem Smartphone sitzt, sondern dient auch dazu, die Kamera aufrecht stehen zu lassen und die Linsen zu schützen.

Die Kamera ist ziemlich klein und wiegt mit 70g auch nicht viel, aber wenn man ein großes Smartphone wie ich nutzt und versucht den Auslöser ganz unten in der App mit einer Hand zu bedienen, macht es einem die Hebelwirkung wirklich schwer. Daher sollte man zur Sicherheit einen drei Sekunden Auslöser einstellen, da man sonst immer Gefahr läuft, nicht nur die Kamera, sondern auch das eigene Smartphone fallen zu lassen. Mit einem kleinen Smartphone wird die ganze Sache deutlich handlicher.

Kamera, Qualität und App

Nach dem Installieren der iO 360 App und Anschließen der Kamera am Smartphone, startet die App automatisch im Video-Modus. Diese funktioniert relativ gut, ist aber manchmal etwas träge.

Giroptic iO

Hier könnt Ihr zwischen 4K-Bildern, Full HD-Videos oder Livestream auswählen. Eure Aufnahmen werden in Echtzeit zusammengenäht, sodass ihr diese nicht selbst bearbeiten müsst und direkt auf unterstützten Plattformen teilen könnt. Natürlich könnt ihr sie auch euren Freunden über die Server von Giroptic senden oder Share.360.tv zum unkomprimierten Einbetten auf Webseiten usw. nutzen.

Die Optiken mit f/1.8 sind relativ lichtstark für eine 360-Grad-Kamera, leisten einen guten Job. Bilder sehen klasse aus mit schönen Farben, Kontrast und schärfe, aber im low-light sehen die Bilder trotzdem verwaschen aus und die Reaktionszeit der Kamera sinkt deutlich.

Am liebsten erstelle ich Bilder im “kleine Welt”-Format. Es ist wahrscheinlich die beste Funktion von 360-Grad-Kameras. Natürlich ist die 360-Grad-Ansicht mit VR-Brillen auch sehr cool. besonders, weil es einen Orte sehen lässt, die man noch nie gesehen hat oder einem das Gefühl gibt, selbst dabei zu sein. Die App selbst bietet eine Erkunden-Funktion, wo man Bilder und Videos anderer Leute sehen kann, die ihre Bilder auf Share.360.tv geteilt haben.

Besonders Videos sind der beste Weg zum Teilen solcher Erfahrungen. Bei Samsung hat man das vor kurzem mit dem Coldplay-Konzert oder dem beeindruckenden Note 8-Launch-Event gesehen. Aber mit einer Full HD-Auflösung, wo die meisten Kameras schon 2K oder 4K anbieten, ist die Qualität eher mittelmäßig. Ihr könnt euch vorstellen, dass euer Bild wegen dem hohen Blickwinkel hochskaliert wird und damit viele Details verloren gehen.

Natürlich ist der Fokus hier das Livestreaming und dafür ist Full HD oft genug, aber bei ambitionierteren Videoprojekten könntet Ihr enttäuscht werden. Eine elektronische Bildstabilisierung gibt es derzeit nur in der iOS-Version, aber auch Android erhält bald ein Update. Ein kurzes Videobeispiel sehr ihr hier:

Preis und Fazit

Das einzige was mich hier ein wenig stört, ist der Preis. Mit 249 Euro ist es nicht gerade ein Schnäppchen, denn es gibt auch gute Alternativen für einen niedrigeren Preis, die eine bessere Videoqualität bieten oder auch unabhängig vom Smartphone funktionieren. Natürlich muss man sich hier nicht mit Bluetooth-Verbindungen herumschlagen und kann sie stattdessen einfach direkt anschließen und loslegen, aber mehr Funktionalität wäre natürlich besser gewesen.

Falls Ihr ein Samsung-Gerät habt, holt euch einfach das Gear 360, denn es ist besser in vielerlei Hinsicht und super für den Preis, aber wenn nicht, ist die Giroptic iO eine nette Kamera für Bilder und Livestreams, vor allem wegen den f/1.8-Sensoren und der eingebauten Batterie. Es ist auf jeden Fall eine nette Alternative auf dem Markt, mit der ich beim Testen viel Spaß hatte.

Über den Autor

Ümit Memisoglu

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