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Huawei Freebuds Pro im Test – Starkes ANC und starke Technik

Huawei Freebuds Pro Earphones Kopfhörer Headphones In ear Test Mobilegeeks
geschrieben von Ümit Memisoglu

Huawei FreeBuds Pro – Lieferumfang und Design

In der Box der Huawei FreeBuds Pro befinden sich die Kopfhörer selbst, eine Ladeschale und ein USB-C Kabel. Die Ladeschale aus Kunststoff ist diesmal zwar nicht mehr rund, sondern etwas länger gezogen, aber noch immer flach, sodass es gut in diverse Taschen passt ohne viel Platz einzunehmen. Es kommt in drei Farben: Ceramic White, Carbon Black und Silver Frost. Alles jeweils mit glänzendem Finish. Nur letzteres hat ein mattes case. Die Farbe der Wahl sollte hier definitiv Silver Frost sein. Man könnte es auch Captain Phasma Design nennen. Während weiß recht klassisch, schwarz aufgrund des Glanzes nicht die beste Wahl ist, wenn man an Klavierlack und Fingerabdrücke denkt, ist Silver Frost ein Alleinstellungsmerkmal, was die optischen Features der Kopfhörer nochmal besser betont. Schade, dass diese es nicht auf die Verpackung geschafft haben.

An der Schale selbst findet man das Huawei Logo, eine Pairing-Taste, eine Außen-LED, die den Ladestatus der Schale anzeigt und einen USB-C Anschluss zum Laden. Alternativ ist drahtloses Laden möglich. Öffnet man die Schale findet man die innere LED, die als Indikator beim Pairing dient, aber auch den Ladestatus der Kopfhörer selbst anzeigt, sofern diese magnetisch in der Schale befestigt sind. Anhand der Farben kann man ungefähr abschätzen, wie viel Prozent noch übrig ist.

Die Kopfhörer selbst unterscheiden sich diesmal in vieler Hinsicht deutlich von den vorherigen Designs der Freebuds 3 und Freebuds 3i. Die Huawei Freebuds Pro sind für Android das, was für iOS die Airpods Pro sind, nur dass das Design hier eine deutliche eigene Note und Einzigartigkeit besitzt, sodass das Argument „die sehen aus wie Airpods“ nicht funktioniert. Das gilt auch für die integrierte Technik, aber dazu erst später mehr. Das was Huawei hier als kubisches Design beschreibt, gefällt mir wirklich gut und hat auch noch einen Sinn. Auch dazu kommen wir gleich. An den Kopfhörern selbst befinden sich jeweils drei Mikrofone und ein Sensor.

Huawei Freebuds Pro – Der Aufmerksamkeitsmodus

Der Unterschied zu den Freebuds 3 ist das geschlossene In Ear Design. Das hilft definitiv den Sound besser zu isolieren und unterstützt nochmal stark bei der aktiven Geräuschunterdrückung. Auch führt das zu einem sichereren Halt, da sowohl vom Design her die Kopfhörer sich gut abstützen, als auch durch das Silikon im Inneren des Ohrs. Es führt eben nur dazu, dass man eben deutlich abgeschotteter ist und die Umgebung nicht so gut hören kann, was bisher mein Argument für ein offenes Design war. Hier hilft das neueste Feature der der Huawei Freebuds Pro: Der Aufmerksamkeits-Modus. Zu ANC kommen wir erst später.

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Durch einen einen längeren Klick am Kopfhörer lässt sich dieser aktivieren. Dadurch lassen die Kopfhörer jeden Ton durch die Mikrofone direkt ins Ohr. Dadurch hört Ihr alles, was in eurer Umgebung geschieht und könnt natürlich auch gleichzeitig Musik hören etc. Das eliminiert auch den tiefen Resonanzeffekt, den Ihr habt, wenn Ihr euch was ins Ohr steckt, genauso wie ANC. Ist es um euch herum sehr laut und es vermischen sich Stimmen miteinander, etwa im Kaffee und die Bedienung spricht mit euch, könnt Ihr auch in der App den Stimmen hervorheben Modus nutzen. So werden dominante Stimmen hervorgehoben, während alles andere unterdrückt wird. Quasi so wie ANC, wo aber Stimmen durchgelassen werden. Beide Features funktionieren wirklich sehr gut und machen die Huawei Freebuds Pro als In Ear Kopfhörer Extrem attraktiv. Brauche ich Privatsphäre: ANC. Möchte ich nicht vollständig isoliert sein, ich werde angesprochen etc.: Aufmerksamkeitsmodus. Übrigens sind zwei weitere Silikon-Paare in unterschiedlichen Größen mit dabei. Diese sind in der Verpackung nur sehr gut versteckt.

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Huawei FreeBuds Pro – Einrichtung, Bedienung und App

Das erste Einrichten der Huawei Feebuds Pro ist sehr einfach. Man öffnet die Klappe der Ladeschale, während die Kopfhörer noch drin sind, drückt für einige Sekunden auf den seitlichen Knopf und ist dann im Pairing Mode bzw. im Verbindungsmodus. Die Kopfhörer können dann direkt über die Einstellungen verbunden werden. Einfacher geht es über die zugehörige App, dessen Installation ich grundsätzlich auch als erstes empfehlen würde: „AI Life“. Diese findet Ihr im Google Play Store und in der Huawei App Gallery. Auf eurem Huawei Handy könnte das sogar bereits installiert sein. In dem Fall schlägt euch das Smartphone die Verbindung vor sobald Ihr die Schale in direkter nähe öffnet, was sehr praktisch ist.

Nach dem ersten Verknüpfen, verbinden sich die Huawei Feebuds Pro immer sobald die Klappe geöffnet wurde und beenden die Verbindung, sobald die Kopfhörer in der Ladeschale sitzen und die Klappe geschlossen wurde. Das funktioniert reibungslos und ohne Probleme.

In der App habt Ihr jetzt Zugriff auf alle Funktionen und könnt auch jederzeit die Kopfhörer updaten, was ich auch empfehle, da oft teilweise wichtige Updates dabei sind. Die Freebuds 3 etwa kamen seit Verkaufsstart wirklich viele Updates bei mir an. Sehr schön ist hier aber, dass bei den Huawei Feebuds Pro von Anfang an alle Funktionen auf allen Geräten funktionieren. Dazu gehört die Trageerkennung, die vorher exklusiv nur aktuelleren Huawei Geräten vorbehalten war. Hier bei den Huawei Feebuds Pro in Verbindung mit dem Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G gibt es keine Probleme und alle Features funktionieren wunderbar. Einen leichten Vorteil haben aktuelle Huawei Geräte nur dadurch, dass die Latenz aufgrund der anderen Kommunikation besser ist und da dort der Ton quasi in den aktuellen Kirin Prozessoren direkt aufgeteilt und an beide Kopfhörer geschickt werden, wo sich die beiden Kirin A1 Chips der Kopfhörer absprechen und für praktisch latenzfreien Sound sorgen. Trotzdem ist selbst auf dem Samsung die Latenz so niedrig, dass man das in Videos kaum bemerkt.

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Die Trageerkennung, um das einmal zu erklären, erkennt, sofern aktiv, dass Ihr einen oder beide Kopfhörer abgenommen habt, etwa weil euch jemand anspricht und stoppt sofort den Sound. So verpasst Ihr nichts und hört nicht mehrere Sachen auf einmal und auch wenn Ihr sie komplett abnehmt, müsst Ihr den Ton nicht manuell pausieren. Setzt Ihr die Kopfhörer wieder ein, geht euer Video, eure Musik, der Podcast etc. weiter.

Verbinden lassen sich die Kopfhörer mit zwei Geräten gleichzeitig. Wenn Ihr in der App mit eurem Huawei Konto registriert seid, könnt Ihr euch auch mit anderen registrierten Geräten verbindet, wenn weniger als zwei Geräte online sind. Beispiel: Ihr seid mit dem Smartphone und Laptop verbunden. Ihr nehmt euer Smartphone mit und geht mit eurem Tablet raus. Die Kopfhörer verbinden sich dann mit dem Tablet und dem Smartphone, ohne dass Ihr was dafür tun müsst. Vorher war dieses Feature auch Huawei exklusiv. Zum Verkaufsstart wird ein Update ausgerollt, was dieses Feature für alle, auch Nicht-Huawei-Geräte aktiviert.

Ein weiteres Feature ist hier ist der Passtest. Ich bin mir nicht sicher, für wen dieses Feature gut ist, aber einfach erklärt: Ihr setzt die Kopfhörer auf, aktiviert den Passtest und es wird Musik abgespielt, die Kopfhörer analysieren dann, ob die Kopfhörer gut sitzen und gibt euch dann ein Testergebnis. Wenn die Kopfhörer gut sitzen habt Ihr ja natürlich die beste Tonqualität und Rauschunterdrückung. Eventuell müsst Ihr sonst die Silikone wechseln.

Die Huawei Feebuds Pro lassen sich natürlich auch eigenständig bedienen. Hier nutzt Huawei einen „Force Sensor“. Ihr drückt die Kopfhörer seitlich zusammen und es passiert was, sobald ihr das Klicken hört. Ein einfacher Klick für Abspielen/Pausieren, zweifach um Song zu wechseln, dreifach für zurück etc. je nachdem, was Ihr gerade für eine App nutzt. Zusätzlich könnt Ihr lange gedrückt halten um zwischen ANC an, Aufmerksamkeit und ANC aus zu wechseln. Ihr habt aber auch die Möglichkeit eines der Features rauszunehmen, etwa wenn Ihr nur zwischen ANC und Aufmerksamkeit wechseln möchtet. Alternativ lässt euch der Druck auch den Sprachassistenten am Handy aktivieren.

Weiterhin könnt Ihr an der vorderen Seite der Huawei Feebuds Pro nach unten oder oben wischen um die Lautstärke zu ändern. Das funktioniert sehr gut im Vergleich zu den Huawei Feebuds 3, wo das Tippen nicht immer registriert wurde. Hier habe ich das Gefühl, das ich die volle Kontrolle habe, da die Mechanismen alle klarer sind.

Huawei FreeBuds Pro – Klang und Active Noise Canceling

Im Inneren der Huawei Feebuds Pro befinden sich 11 mm Treiber, was sich erstmal nicht besonders anhört. Interessant ist die Technik dahinter. Der Treiber ist nämlich mechanisch stabilisiert, ähnlich wie Kamerasensoren mit OIS. Dadurch wirken die Kopfhörer Erschütterungen beim gehen und Laufen entgegen. Natürlich kann man keine großen Wunder erwarten. Aber gerade kleinere Erschütterungen korrigieren die Kopfhörer recht gut, wenn man geht oder gegen etwas stößt etc. da das zum einen den Ton durch Überlagerung unterschiedlicher Schwingungen verändert, zum anderen auch ein komisches Gefühl im Ohr hinterlässt. Gut verstehen kann man es erst, wenn man sich einen anderen In Ear Kopfhörer ins andere Ohr steckt.

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Der Ton der integrierten Treiber in den Huawei Freebuds Pro ist wirklich super. Die Dynamik ist gut, der Ton und die Details sehr klar und ein vernünftiger Bass ist auch vorhanden. Ich höre meist sehr unterschiedliche Musik, sei es LoFi, Metal, Klassik, Jazz, Pop etc. Es ist in der Hinsicht kein Kopfhörer wo man sich beschweren kann. Auch mit Geräuschunterdrückung flacht der Ton nicht ab, wie bei einigen anderen Kopfhörern, sondern bleibt konstant.

Komplett abschotten kann man sich mit der aktiven Geräuscheunterdrückung bzw. dem ANC der Huawei Freebuds Pro. Dieser heißt hier Hybrid ANC, da er quasi ein hybrides Akustiksensorsystem, also die drei Mikrofone und die Stabilisierung, mit dem Machine Learning Algorithmus der KI kombininiert. Das mechanische haben wir bereits geklärt. Was die AI macht ist die Geräusche in der Umgebung zu analysieren und zuzuordnen um zwischen den drei Modi wechseln. Diese sind: Gemütlich (z.B. Bibliothek), Ausgeglichen (draußen auf der Straße), Ultra (Flugzeug, Bahn etc.). Ihr könnt auch manuell wechseln, aber der dynamische Modus funktioniert so gut und schnell, dass ich auch diesen empfehlen würde. Gerade der Ultramodus ist völlig unglaublich und ist dazu auch noch verdammt stark mit einer Tiefe von 40 dB.

Falls Ihr gerade zuhause seid und nicht herumfliegt, aber die Huawei Freebuds Pro gekauft habt empfehle ich folgendes: Setzt die Huawei Feebuds Pro und setzt darüber nochmal Over Ear Kopfhörer auf. Sucht nach einem 10 Stunden Flugzeug-Sound Video wie diesem und spielt diese ab und bring die Lautstärke auf Flugzeugniveau. Schaltet jetzt zwischen den Modi durch, oder aktiviert und deaktiviert es komplett. Der Unterschied ist einfach völlig verrückt. Ich war natürlich auch nicht am Fliegen diese Woche, aber draußen und bei der Bahnfahrt merkt man auch schon wie gut das ganze Funktioniert. Selbst der Umgebungsmodus mit Stimmfilter hilft hier sehr stark. Tiefe Töne haben hier keine Chance. Gegen schreiende Kinder wird das natürlich nicht helfen (dafür sind die Silikonpads da), aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass die Huawei Freebuds Pro die beste Geräuschunterdrückung unter allen In Ears hat und auch etwa einige ältere Bose Kopfhörer weghaut, was aufgrund der Größe schon beeindruckend ist. Die Apple Airpods Pro könnt Ihr hier im Vergleich komplett vergessen.

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Das Telefonieren ist grundsätzlich auch gar kein Problem. Wie schon bei den Freebuds 3 ist der Ton der Huawei Freebuds Pro sehr klar und es gibt von meinen Gegenübern nur positives Feedback. Das schließt Geräuschunterdrückung auf meiner Seite mit ein, weshalb Außengeräusche auf der anderen Seite kaum wahrgenommen werden. Hier nutzen die Huawei Freebuds Pro die integrierten drei Mikrofone für möglichst guten und klaren Sound. Damit kombiniert wird die Klangabnahme der Stimme vom Gehörknochen für noch klareren Ton.

Huawei FreeBuds Pro – Akku und Laden

Die FreeBuds Pro sollen rund 4,5 Stunden halten mit aktivem ANC und 7 Stunden ohne ANC halten. Das kommt auch sehr gut hin und ist eine deutliche Verbesserung zu den Freebuds 3 wo nach 4 Stunden ohne ANC schluss war. Zusammen mit Ladeschale kommt man insgesamt auf 30 Stunden. Auch hier hat man einen Unterschied von 10 Stunden gegenüber dem 3er. Das sind generell tolle Werte, die einem auch die lange Bahnfahrt von Berlin nach Aachen ertragen lassen.

Laden lassen sich die Kopfhörer, wie bereits erwähnt, über USB-C oder kabellos. Entweder mit einem Wireless Charging / QI-Pad, oder mithilfe von umgekehrtem kabellosen Laden, was mittlerweile nicht nur mit Huawei Smartphones, sondern auch mit Samsung und anderen funktioniert. Dadurch ist man beim Laden super flexibel.

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Huawei FreeBuds Pro – Preis und Verfügbarkeit

Die Huawei FreeBuds Pro sind ab Anfang Oktober in diversen Online-Shops erhältlich und kosten 179 Euro. Das war letztes Jahr noch der Startpreis für die Freebuds 3, was ich damals noch für ok befunden hatte. Im direkten Vergleich dazu ist das Paket was man für denselben Preis hier bekomme völlig verrückt. Entsprechend finde ich den Preis hier, wenn auch etwas hoch, völlig gerechtfertigt. Wer sich jedoch in Geduld übt wird diese aber sicher auch mal zu einem besseren Preis abgreifen können.

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Über den Autor

Ümit Memisoglu