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IKEA Symfonisk Tischleuchte im Test: Sonos geht ein Licht auf

Vor wenigen Monaten war ich erstmals auf einem Presse-Event von IKEA. Dass mir das vorher nicht widerfahren ist, ist nachvollziehbar, schließlich bin ich Tech- und nicht Möbel-Blogger. Aber bekanntlich setzt auch der Möbel-Gigant aus Schweden auf Smart-Home-Produkte und bei der Veranstaltung in Mailand konnten wir uns davon überzeugen, dass das Unternehmen mit der Symfonisk-Reihe im wahrsten Sinne des Wortes den richtigen Ton anschlägt.

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Ich, der Sonos-Newbie

Als Partner haben sich die Schweden keinen Geringeren als Sonos ausgesucht, die seit Jahren sehr viele Musik-Fans sehr, sehr glücklich machen mit ihren Produkten. Dazu muss ich sagen, dass ich die Sonos-Hardware tatsächlich nur und im wahrsten Sinne des Wortes „vom Hören“ kenne. Soll heißen, ich hab selbst (noch) keine Sonos-Hardware im Haus, genieße die Technik aber, wenn ich mich mal wieder bei Freunden für ein paar Tage eingenistet habe. Caschy hält beispielsweise große Stücke auf Sonos-Boxen und hat sie bei sich ständig im Einsatz, ähnlich sieht es bei meiner Depeche-Mode-Fan-Außenstelle in Rodgau aus, wo ich das Sound-Erlebnis ebenfalls stets genieße (außer, wenn mich Kollege Ohst mal wieder mit dem „Sackabreißer von Wattenscheid“ von den Kassierern unsanft aus dem Schlaf reißt ^^).

Ich bin also durchaus mit dem vertraut, was Sonos klanglich auf der Pfanne hat, auch wenn ich hier zuhause jetzt nicht den direkten Vergleich habe. Allerdings habe ich die Hardware selbst nie installieren und einrichten müssen. So gesehen war dieser Test — IKEA hat mich mit zwei Symfonisk Bookshelf-Speakern und der Symfonisk Tischleuchte ausgestattet — ein klein wenig ein Sprung ins kalte Wasser.

Symfonisk Speaker: Einrichtung und App

Also rein ins besagte kalte Wasser (wie gerne man bei knapp 40 Grad die Worte „kaltes Wasser“ schreibt) und die Geräte ausgepackt. Die Speaker sind in schlichte Papp-Verpackungen eingepackt und der Inhalt der Kartons ist auch recht überschaubar. Bei den Bookshelf-Lautsprechern finden wir neben dem Stromkabel auch ein LAN-Kabel, das war es dann aber auch schon. Ähnlich sieht es auch bei der Tischleuchte aus, wo ebenfalls zwei Kabel in der Packung zu finden sind. Übrigens sucht ihr das Leuchtmittel vergeblich im Karton. Wer also direkt möchte, dass ihm ein Symfonisk-Licht aufgeht, sollte daran denken, bei der Anschaffung auch die entsprechende Birne (E14-Sockel) mitzubestellen.

Nachdem alle drei Geräte ans Stromnetz angeschlossen wurden, können wir uns an die Einrichtung machen. Die IKEA-Anleitung aus Papier ist erfreulicherweise also kein kryptisches Bilderrätsel wie bei den Möbeln, sondern kann vernachlässigt werden, da die Einrichtung über die App erfolgt.

Dazu nutzt ihr die Sonos-App. Wer schon im Sonos-Universum unterwegs ist, kann also einfach neue Geräte hinzufügen. Newbies wie ich laden die App erst einmal runter und legen einen Account an (geht aber sehr schnell).

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Die Einrichtung ist wirklich idiotensicher und somit auch für jemanden wie mich schmerzfrei zu bedienen. ihr integriert die Speaker auf diese Weise flott ins eigene WLAN, richtet einen „Raum“ innerhalb der App ein, koppelt die beiden Bookshelf-Lautsprecher als Stereopaar — die ganze Einrichtung inklusive Leuchte dauert keine fünf Minuten.

Für meinen Test hab ich jetzt die Leuchte als Wohnzimmer1 und die Stereo-Speaker als Wohnzimmer2 konfiguriert. Per App kann ich nun entscheiden, ob ich nur die Leuchte oder nur die anderen beiden Lautsprecher hören möchte, selbstverständlich kann ich sie aber auch gruppieren, damit alle drei gleichzeitig losballern.

Diese Einstellungen könnt ihr innerhalb natürlich jederzeit wieder ändern, außerdem könnt ihr dort auch noch am Sound feilen und Tiefen und Höhen modifizieren. Ebenfalls in der Anwendung werden euch bereits verschiedene Musikdienste vorgeschlagen. Ihr könnt also auf YouTube, Soundcloud, Spotify und einige mehr zugreifen und die Musik aus der App sehr bequem steuern. Dank Spotify Connect könnt ihr aber auch jederzeit aus der Spotify-App oder der Desktop-Version für die richtige Musik sorgen.

Über eigene Mikrofone verfügt die Tischleuchte nicht, Alexa ist also nicht „inklu“. Natürlich könnt ihr aber die Gerätschaften in euer System mit Echo- oder Google-Home-Hardware einbinden. Finde ich übrigens den richtigen Schritt, auch weiterhin nicht in jedes Gerät einen digitalen Assistenten zu stopfen, aber das nur am Rande.

Ganz unabhängig davon, wie wir den Sound der Speaker bewerten: Allein die unkomplizierte Einrichtung per App und die ebenso unkomplizierten Möglichkeiten, in beliebigen Räumen für den passenden Sound zu sorgen, dürften ein wichtiges Argument sein, wieso Sonos so unglaublich beliebt ist. Für mich ist diese Handhabung definitiv ein fetter Pluspunkt.

Symfonisk Speaker: Design

Beschäftigen wir uns kurz noch mit dem Äußeren der Gerätschaften. Die Bücherregal-Speaker heißen nicht aus Jux und Dollerei so. Die sehr schlichten viereckigen Speaker können sowohl hochkant als auch liegend auf euren Möbeln platziert werden, oder eben auch an der Wand angebracht werden. Hängt ihr sie quer hin, könnten sie in der Tat als kleine Regalfläche genutzt werden. Wie oft das dann in der Praxis geschieht, sei mal dahingestellt.

Das Gehäuse, welches ihr übrigens in weiß als auch in schwarz erwerben könnt, besteht aus Kunststoff und verfügt über entsprechende Gummifüße, damit ihr auch nicht Gefahr lauft, euch die Möbel zu zerkratzen. Eine kleine Textil-Lasche verrät euch, dass ihr es hier mit einer Sonos-IKEA-Kooperation zu tun habt, sonst ist das Design eher klassisch schlicht gehalten.

„Klassisch schlicht“ umschreibt auch die Tischleuchte ganz treffend. Der Soundkörper ist rund und mit Stoff überzogen. Den könnt ihr zum Reinigen übrigens auch entfernen. Der Lampenschirm besteht aus mundgeblasenem Glas und sorgt dafür, dass das ganze Teil 40 Zentimeter hoch ist und etwas mehr als drei Kilogramm wiegt.

IKEA richtet sich mit diesem Konzept vermutlich auch ganz bewusst an Menschen, die einen Speaker im Zimmer unterbringen wollen, der nicht auf Anhieb als ein solcher zu erkennen ist. Das gelingt mit dieser Leuchte vortrefflich — ihr habt einen Licht-spendenden Einrichtungsgegenstand, der gleichzeitig auch noch für Sound sorgt. Sicher nicht die dümmste Idee, zumal man auch noch einen Steckdosen-Platz spart.

Beide Gerätschaften — der Bookshelf-Speaker ebenso wie die Tischleuchte — verfügen über ein kleines Panel mit sehr rudimentären Bedienelementen. Es gibt Buttons für die Lautstärke und natürlich auch einen, um die Wiedergabe zu starten bzw. zu pausieren.

An der Tischleuchte findet ihr seitlich zudem noch einen recht klobigen Knopf, mit dem ihr das Licht separat ein- und ausschalten könnt.

 

Symfonisk Speaker: Sound

Aber wie klingen die Dinger denn nun eigentlich? Wenn ich auf wirklich hohem Niveau jammern wollte, würde ich sagen, dass die Sonos-Lösungen meiner Freunde mehr Wucht haben und über einen breiteren Sound mit mehr Bass verfügen. Allein der Blick aufs Preisschild sollte uns aber schon verdeutlichen, dass dieser Vergleich ein wenig hinkt. Der Bookshelf-Speaker kostet 99 Euro, für die Leuchte werden 179 Euro fällig.

Davon abgesehen bekommt ihr aber gewohnte Sonos-Qualität geboten — natürlich, muss man ergänzen, denn Sonos hätte natürlich kein Interesse daran, sich mit mittelmäßiger Hardware  seinen ausgezeichneten Ruf kaputt zu machen. Mein Wohnzimmer bekomme ich mit den Geräten völlig ausreichend beschallt. „Völlig ausreichend“ ist dabei eine Lautstärke, die voll aufgedreht dazu führt, dass mein Nachbar sich mal wieder dazu berufen fühlt, eifrig gegen die Wand zu hämmern.

Auch bei voller Lautstärke ist der Sound stets klar und deutlich, wobei ich mir in der Tat ein wenig mehr Bass wünschen würde. Bei meiner 80s-Playlist bin ich nahezu wunschlos glücklich, bei Rammstein und Metallica vermisse ich ein wenig Druck. Um die Tanz-Fraktion auch zu bedienen, habe ich mal volle Pulle das sensationelle „Rot“ der Dark-Electro-Kombo [:SITD:] laufen lassen. Mein Nachbar mochte es nicht, ich hingegen sehr. Wie gesagt: Ich bilde mir ein, dass das in den Sonos-Konfigurationen meiner Freunde alles ein wenig fetter, bassiger und wuchtiger klingt, aber das ist wie oben bereits erwähnt Jammern auf hohem Niveau.

Fazit

Kommen wir abschließend also zu meinem persönlichen Fazit nach meinem Test. Ich rufe euch noch mal ins Gedächtnis, dass ihr bei den Symfonisk-Devices ’nen Hunderter pro Bookshelf-Speaker investiert bzw. 179 Euro für die Tischleuchte. Das sind nicht die günstigsten kabellosen Speaker, die man kaufen kann, aber eben deutlich unter dem, was ihr für Sonos-Qualität sonst hinblättert.

Unter genau diesem Eindruck müsst ihr auch mein Fazit sehen, denn es ist richtig, richtig gut, was ihr dafür geboten bekommt. Die Teile sehen gerade in ihrer Schlichtheit sehr schön aus, fügen sich unauffällig ins Wohnzimmer ein und klingen zudem auch genau so, wie sie sollen.

Mag sein, dass es da draußen Lautsprecher gibt, die besser klingen und einige Euro weniger kosten, aber ein ganz wichtiger Punkt dieses Gesamtpakets ist eben die Sonos-Partnerschaft. Ihr bekommt also sowohl guten Sound als auch dieses nahezu perfekte Ökosystem Sonos‘ inklusive der leichten Bedienbarkeit. Für mich ist es beispielsweise immer schön, bei Freunden auch selbst per Spotify Connect für Musik sorgen zu können. Zudem wird auch AirPlay unterstützt und selbstverständlich könnt ihr auch die Echo-Geräte von Amazon oder Google Home mit der Symfonisk-Hardware verbinden.

Ihr seid also sehr vielseitig aufgestellt, bekommt viele Musik-Services zum Einrichten vorgeschlagen und erhaltet mit diesen Speakern ein Rundum-Glücklich-Paket, welches tatsächlich im Handumdrehen eingerichtet ist. Audiophile mit feinstem Gehör werden sicher sowieso viel hochpreisigere Hardware im Blick haben und auch Interessenten der „reinen“ Sonos-Speaker bekommen klanglich mehr geboten. Für jeden anderen, der einfach nur gerne einen ordentlichen Sound im Wohnzimmer haben möchte und das möglichst noch im ansprechenden Design, kann ich die Symfonisk-Gerätschaften nur wärmstens empfehlen.

Also liebe Leute: Genießt den Sommer, denkt schon mal darüber nach, welche Anschaffungen anstehen für die Zeit, wenn es draußen nicht mehr so schön ist und ihr wieder mehr Zeit in der Bude verbringt — und wie wir LightFluencer stets sagen: „Gut Licht“ 😉

Über den Autor

Ehemalige BASIC thinking Autoren

Dieses Posting wurde von einem Blogger geschrieben, der nicht mehr für BASIC thinking aktiv ist.