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Kodak Ektra Test – Hands-On mit dem Kamera-Smartphone

Soeben hat Kodak das neue Kodak Ektra vorgestellt – ein neues Android-Smartphone, das vor allem an ambitionierte Fotografen gerichtet ist. Das Kodak Ektra wird ab Anfang Dezember zu einem Preis von 499 Euro in Deutschland erhältlich sein.

Wir hatten die Gelegenheit, uns das Kamera-Phone vorab ausführlich anzuschauen und auszuprobieren. Hier findet ihr nun unsere ersten Eindrücke.

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Kodak Ektra technische Daten

  • Abmessungen: 147,8 x 73,35 x 9,69 mm (14mm an der Kamera)
  • 5 Zoll Display, 1080×1920 Pixel, IPS-Panel
  • Mediatek Helio X20 Decacore-Prozessor (max. 2,3GHz)
  • 3GB RAM, 32GB int. Speicher
  • 21 MP Hauptkamera, f2.0-Blende, PDAF, OIS und Dual-LED-Blitz
  • 13 MP Autofokus-Frontkamera mit Gesichtserkennung, f2.2-Blende und PDAF
  • Integrierte App für den hoch-qualitativen Druck von Abzügen
  • Super 8 Video Recorder
  • Android 6.0 (Marshmallow)
  • 3,5mm Kopfhörerausgang
  • Akku mit 3.000 mAh, USB 3.0 Typ C
  • Fast Charging über MediaTek Pump Express
  • Preis: 499€, ab Dezember erhältlich

kodak extra smartphone

Kodak Ektra Design & Verarbeitung

Mit dem Ektra will Kodak an die alten Erfolge in der Fotografie anzuknüpfen und seine Kompetenzen in den mobilen Bereich zu übertragen. Nun ja, so richtig gibt es Kodak nicht mehr, zumindest nicht als Kamera-Hersteller wie sie es einst mal waren. Vielmehr können Firmen nun den Markennamen Kodak für ihre Produkte lizensieren, um so von der Bekanntheit der Marke zu profitieren. So ist dies auch beim Ektra der Fall, denn das Smartphone wurde von der britischen Bullitt Group entworfen, die unter anderem auch hinter den widerstandsfähigen Caterpillar Smartphones stehen. Das Kodak Ektra ist also die neueste Kreation der Briten und zielt vor allem auf Nutzer ab, die schon eine größere Kamera besitzen, unterwegs aber nicht auf gute Bilder und diverse Einstellungsmöglichkeiten verzichten möchten.

Das Design ist an die analogen Vorbilder angelehnt, vor allem an den Namensgeber Ektra, eine analoge Rangefinder Kamera von 1941. Ein Materialmix aus Kunstleder und Metall-bedampften Kunststoff bestimmt das Aussehen des heutigen Kodak Ektra. Die Mischung ist insgesamt sehr gelungen – das Kodak Ektra sieht recht spektakulär aus und sticht aus der Masse heraus. Die Rückseite aus Kunstleder zusammen mit dem leicht hervortretendem Kinn auf der Unterseite bieten einen angenehmen Griff, sodass das Ektra mehr wie eine Kompaktkamera als ein Smartphone in der Hand liegt.

kodak ektra lautsprecher

Nicht zu übersehen ist das Hauptfeature auf der Rückseite – die Kamera. Diese hat nicht nur das wahrscheinlich größte Smartphone-Objektiv, das es bisher gab, sie ragt auch fast einen knappen halben Zentimeter aus dem übrigen Gehäuse raus. Das Kodak Ektra ist also bei weitem nicht so klein, wie es das 5 Zoll große Display vielleicht suggerieren mag. Ohne die Kameralinse misst es 9,69mm in der Dicke, mit Kamera liegt das Ektra bei ganzen 14Millimetern (genauso viel wie das Nokia Lumia 1020). Ebenso ist es in den anderen beiden Dimensionen etwas größer als es unserer Meinung nach sein müsste, die Displayränder hätten nämlich ruhig schlanker ausfallen können.Insgesamt ist die Verarbeitung bereits beim Vorseriengerät auf einem hohen Niveau gewesen. Bis auf Kleinigkeiten wie etwas zu feste Tasten, gibt es kaum Grund zur Beschwerde.

Kodak Ektra Display & Hardware

Beim Display setzt Kodak auf ein 5 Zoll großes IPS Panel mit FullHD Auflösung, heißt 1080*1920 Pixel. Der Bildschirm ist dadurch sehr scharf und kann problemlos mit der Konkurrenz mithalten. Die Farben sahen auf den ersten Blick farbtreu und gut gesättigt aus, Blickwinkel waren in Ordnung.

Das Kodak Ektra wird von einem MediaTek Helio X20 SoC angetrieben (MT6797), der insgesamt über zehn Kerne verfügt. 2 High Performance Cortex A72 Kerne takten mit bis zu 2,3 GHz, vier Cortex A53 Kerne mit 2,0GHz und vier weitere A53 Kerne mit bis zu 1,4GHz. Die Performance mit Android 6.0 war in unserer kurzen Testzeit durchweg auf einem hohen Niveau und das Smartphone lief sehr flüssig. Der CPU stehen 3GB Arbeitsspeicher zur Seite, der interne Speicher beläuft sich auf 32GB und lässt sich mit microSD Karten erweitern.

Der Akku fasst 3000mAh, wodurch eine Laufzeit von einem Tag locker möglich sein sollte. Das Ektra unterstützt zudem MediaTeks Pump Charge Technologie zum schnellen Aufladen über USB Typ C (mit USB 3.0 Unterstützung!).

kodak ektra kamera auf der rückseite

Kodak Ektra Kamera

Geschossen mit dem Ektra (Bild: Kodak)

Geschossen mit dem Ektra (Bild: Kodak)

Das Herzstück des Kodak Ektra ist natürlich die Kamera. Die Hauptkamera auf der Rückseite wird von Sony gefertigt, löst mit 21 Megapixeln auf und kann Videos mit bis zu 4K Auflösung aufnehmen. Die Linse besitzt eine Blende von f/2.0, dazu gibt es einen 6-Achsen Bildstabilisierung sowie einen zweifarbigen LED-Blitz. Damit sollte sie auch in dunkleren Szenen für gute Aufnahmen ohne Verwackler sorgen.

Kodak ist aber nicht nur die Hardware wichtig, sondern auch die Software. Aus diesem Grund hat man mit ArcSoft zusammengearbeitet, einer Software-Firma, die die Bildverarbeitungsalgorithmen für viele der großen Smartphone-Hersteller liefert. Im Automatik-Modus sowie anderen Modi sollen die Bilder so noch klarer und detailreicher aufgenommen werden können.

Apropos Modi, davon gibt es recht viele in der eigens entwickelten Kamera App. Wer eine größere Systemkamera oder DSLR sein Eigen nennt, wird das typische PASM-Wählrad mit Sicherheit kennen. Ein ähnliches Wählrad hat Kodak in die Kamera App integriert, sodass man zwischen den unterschiedlichen Modi wie Nachtaufnahme, Panorama, HDR oder dem Bokeh Modus wechseln kann. Was mir sehr gut gefällt: Bei jeder Drehung des virtuellen Rädchens gibt es eine kleine Vibration als haptisches Feedback. Sehr fein. Ebenfalls super ist der zwei-Wege Kamera-Knopf auf der rechten Seite, mit dem man auch jederzeit in die Kamera App gelangt.

kodak ektra kamera software

Neben den ganzen intelligenten Modi darf natürlich auch ein manueller Modus nicht fehlen. Dieser bietet Einstellungsmöglichkeiten zu Verschlusszeit, ISO, Fokus, Weißabgleich und Belichtungskorrektur. Insgesamt ist die Kamera sehr intuitiv zu bedienen und bietet viele Einstellungsmöglichkeiten, ohne einen mit Funktionen zu überladen. Negativ aufgefallen ist der langsame Autofokus, obwohl PDAF als Fokustechnik eingesetzt wird. Dieser Fehler soll noch bis zum Erscheinen behoben werden, sagte Kodak.

Wir konnten ein Paar Bilder auf dem Event selbst schießen, andere stammen von Kodak selbst. Die Qualität ist noch nicht final, ihr bekommt hier aber einen ersten Eindruck.

Beispielbilder

Geschossen mit dem Kodak Ektra (Bild: Kodak)

Geschossen mit dem Kodak Ektra (Bild: Kodak)

Kamera Apps: Snapseed, Super 8 & Co.

Kodak sieht natürlich ein, dass ihr die Fotos auch nachträglich bearbeiten wollt und installiert deswegen Snapseed direkt vor und bindet es in die eigene Galerie-App als Shortcut ein. (Falls ihr Snapseed noch nicht kennt, es ist eine der besten und umfangreichsten Apps, um Fotos nachzubearbeiten und daher auch abseits des Ektra eine klare Empfehlung). Kennt ihr noch Super 8? Das Filmformat, das jüngst seine Wiederkehr in einer Videokamera von Kodak gefeiert hat. Mit der Super 8 App könnt ihr nachträglich eure Videos mit einem Super 8 Filter versehen oder direkt damit aufnehmen.

Spannender finde ich die Möglichkeit seine Fotos mit wenigen Klicks direkt auf (Kodak) Foto-Papier nach Hause bestellen zu können. Auch dafür ist eine App vorinstalliert, diese soll später sogar für andere Smartphones im Google Play Store verfügbar sein. Die Idee gefällt, schließlich landen die meisten Fotos letztendlich irgendwo auf der Festplatte oder im digitalen Nirvana, wo man sie sich oft nicht mehr anschaut. Ein Foto aus Papier hat immer noch diese persönliche Note – oder was denkt ihr?

Kodak Ektra Preis & Verfügbarkeit

Das Kodak Ektra wird ab Anfang Dezember zu einem Preis von 499 Euro in Deutschland erhältlich sein. Dazu wird es unterschiedliches Zubehör wie beispielsweise eine Ledertasche mit klappbarer Lasche zur Bedienung geben.

Über den Autor

Ehemalige BASIC thinking Autoren

Dieses Posting wurde von einem Blogger geschrieben, der nicht mehr für BASIC thinking aktiv ist.

15 Kommentare

  • Ohne unveränderte Originalbilder in voller Auflösung lässt sich leider keinen Eindruck gewinnnen über die Qualität.

  • 32GB ROM ?!?!?! … Was bring Read Only Memory bei einem Smartphone ? Interessanterweise les ich jetzt schon zum 2. Mal ROM bei einem Smartphone Test.
    Mir ist schon Klar das ROM super neben dem RAM klingt, ist aber trotzdem falsch.

  • Der Ansatz ist und bleibt spannend. Das Design mit Anlehnung an eine Analogkamera sieht super aus. Vor allem in Verbindung mit der Ledertasche sehr schick.

    Ein richtiges Zoom-Objektiv (vielleicht auch als MOD) wäre noch klasse 🙂

  • In solch einem Test gehört unbedingt die Brennweite des Objektivs bezogen auf KB- Format. Optischer Zoom?

      • Nicht ganz. Der Vergleichswert ist immer KB- Format. Um diesen zu bekommen müssen wir wissen, wie gross, besser gesagt, wie klein der Sensor ist. Damit ermitteln wir den Crop Faktor und nehmen den mit den angegebenen 26,5mm mal.

        CF = SKB/SV

        CF = Crop-Faktor – Faktor, um den der Kleinbildsensor breiter ist als der kleinere Sensor
        SKB = Sensorbreite des Kleinbildsensors = 36 mm
        SV = Sensorbreite des Vergleichssensors in mm

        Leider fehlte dies auch beim iPhone 7 plus Kameratest. Aber die „Telelinse“ hat wohl 50mm Brennweite bezogen auf KB-Format. Normalerweise mache ich Portraits mit 70-100mm Brennweite mit der DSLR.

      • Wenn ich mir aber die Beispielfotos angucke hat Kodak sehr wahrscheinlich die Brennweite entgegen der üblichen Angabe schon bezogen auf KB-Format angegeben. Also ein 26er Weitwinkel, welches absolut nicht für Portraits taugt, außer man will Verzerrungen und in 30cm Abstand vorm Gesicht des anderen rumfuchteln.

  • Das Objektiv sieht extrem klein aus – auch wenn der Objektivrahmen etwas grosses suggeriert. Also vermutlich wieder ein Kleinstsensor.

  • Gefällt mir außerordentlich. Der Objektiv-Gnubbel in der Ledertasche ist doch wohl etwas extrem ausgebildet um die Kamerataschen-Optik hervorzuheben oder ist der 0.5cm Überstand der Linse echt so extrem?