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OPPO F3 im Test – Dual-Kamera-Smartphone für Selfie-Fans

OPPO F3
geschrieben von Ümit Memisoglu
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OPPO F3 Technische Daten

Maße 153.3 x 75.2 x 7.3 mm
Gewicht 153g
Bildschirmgröße 5.5 Zoll, 480 PPI
Display IPS TFT capacitive touchscreen, 16M colors
Auflösung 1920×1080
Chipset MediaTek MT6750 CPU, Mali-T860 GPU
Interner Speicher 64 GB, 4 GB RAM
Externer Speicher microSD mit einer Größe bis zu 256 GB
Front-Kamera Dual 16 MP & 8 MP
Haupt-Kamera 13 MP, Phase Detection AF, Dual-LED-Blitz, Optischer Bildstabilisator „Antishake 2.0“
WLAN/Bluetooth WiFi 802.11 a/b/g/n/ac Dual-band, Bluetooth 4.1
Akku 3200 mAh
Betriebssystem/OS Android 6.0.1 Marshmallow
Weiteres MicroUSB-Kabel, Kopfhörer, SIM-Track-Tool, Schutzhülle

OPPO F3 Rückseite


OPPO F3
Design

  • Simples Design
  • Robust und groß
  • Keine Benachrichtigungs-LED

Das OPPO F3 ist vom Design her ganz schön und simpel. Es ähnelt wie schon das Oppo F3 Plus stark einem iPhone – mit kleinen Unterschieden. Die Rückseite und der Rahmen bestehen aus einer Aluminiumlegierung und sind in vier Teile aufgeteilt, die sich leicht farbig unterscheiden. Oben und unten sind zwei Konnektivitätsstreifen mit einer 13 Megapixel Kamera auf der Oberseite und dem Single-LED-Blitz.

OPPO F3 Rückseite

Auf der linken Seite befinden sich die Lautstärketasten und auf der rechten Seite der Power-Button und der Sim-Slot mit Dual Sim Unterstützung. Alternativ passt da auch eine Sim zusammen mit einer microSD-Karte rein. LTE-Band 20 ist hier aber nicht mit dabei.

Oben befindet sich nur das Mikrofon für die Geräuschunterdrückung und unten das Mikrofon, der Mono-Speaker, ein 3,5 mm Klinkenstecker und ein microUSB-Anschluss.

Das 5.5 Zoll Display befindet sich vorne und kommt auch schon mit aufgeklebtem Display-Schutz, was qualitativ recht gut ist, aber Fingerabdrücke weniger abweist. Darüber sieht man den Frontspeaker, den Licht- und Annäherungssensor, sowie die 16 + 8 Megapixel Dual-Kamera. Eine Benachrichtigungs-LED fehlt hier komischerweise. Unten befinden sich drei Soft-Keys, von denen der mittlere wie ein echter Knopf aussieht, aber auch ein Soft-Key mit Fingerabdrucksensor ist. Dieser ist relativ schnell und zuverlässig.

Insgesamt ist das Design wirklich recht simpel gehalten, aber ist auf jeden Fall robust und hochwertig verarbeitet. In der Hand fühlt es sich wirklich gut an, auch wenn es ein wenig rutschig ist. Toll ist, dass OPPO hier direkt ein durchsichtiges TPU Cover beilegt, was nicht immer selbstverständlich ist. Dass das Oppo F3 aussieht wie ein iPhone, wird man aber wahrscheinlich oft hören. Zumindest war das bei mir der Fall.

OPPO F3 Display

  • Sehr helles, scharfes Display
  • Augenschonender Modus
  • Leicht übersättigt

Das OPPO F3 Plus kommt mit einem IPS-TFT-Bildschirm mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln.  Die Farben sind recht gut, aber etwas übersättigt und ein wenig verwaschen auf der höchsten Helligkeitsstufe. Das Gerät kann nämlich überdurchschnittlich hell werden. Dadurch ist es gut für die Nutzung unter freiem Himmel geeignet. Das Display ist ziemlich scharf mit einer Pixeldichte von 480 PPI. Es eignet sich auf jeden Fall gut für das Lesen, Spielen und Videos schauen. Nur bei der Fotobearbeitung muss man die leichte Übersättigung, wie auch bei AMOLED-Geräten einrechnen. Sonst sehen die Bilder nämlich auf dem Social Media Kanal eurer Wahl leicht anders aus als erwartet.

OPPO F3 in weiß

Besonders toll ist, dass man hier auch die Möglichkeit hat, den augenschonenden Modus zu aktivieren, welcher die Blaulichtanteile filtert und so die Augen schont. Gerade vor dem Schlafengehen bringt das sehr viel. Auch wenn Farben dadurch etwas gelber werden, ist dieser Modus normalerweise den ganzen Tag bei mir aktiviert, da man sich leicht daran gewöhnt. Nur beim Bearbeiten von Bildern etc. schalte ich um.

OPPO F3 Hardware

  • Mittelklasse Chipset

Das OPPO F3 kommt mit 4 GB RAM und 64 GB ROM. Für die Performance sorgt ein MediaTek MT6750T CPU und einer Mali T-860 GPU, welche beide zur Mittelklasse gehören. Aktuelle Spiele laufen zumindest auf mittleren Einstellungen flüssig und auch das System läuft recht flüssig und reagiert ziemlich schnell.

Nur selten kommt es mal zu Mikrorucklern, aber das ist noch in Ordnung. Gerade bei einer Auflösung von 1080p sind keine großen Leistungseinbrüche zu erwarten.

4K oder 1080p/60FPS Aufnahmen schafft das OPPO F3 nicht. Multitasking und Medienkonsum sollten aber kein Problem darstellen. Mehr zur Performance gibt es weiter unten.

OPPO F3 Kamera

  • Dual Kamera sehr gut für Selfies optimiert, 120° Weitwinkelkamera
  • Die Hauptkamera auf der Rückseite ist durchschnittlich
  • Beauty Einstellungen und bearbeitungsmöglichkeiten eher mager

Das OPPO F3 ein echtes Selfie-Smartphone und bringt statt einer dualen Kamera auf der Rückseite eine Dual-Kamera auf der Vorderseite mit. Und zwar handelt es sich dabei um eine 16 MP-Kamera zusammen mit einer 8-MP-, 120-Grad-Weitwinkelkamera.

OPPO F3 Front-Kamera

Letzteres sorgt dafür, dass deutlich mehr auf ein Bild passt mit leichten Verzerrungen. So sind beispielsweise die Arme dünner und länger dargestellt, als sie es tatsächlich sind, was aber normal ist. Qualitativ ist das Bild auch relativ gut, auch wenn die 16 MP Kamera nochmal deutlich schärfer ist. Zudem sind die Bilder der 8 MP Kamera etwas überbelichtet und die Farben sind weniger genau. Dagegen ist die 16 MP Kamera deutlich besser und überzeugt auch mit einem besseren Dynamikumfang. Trotzdem konnte ich mit der Weitwinkelkamera viele meiner Freunde überraschen und deren Interesse wecken.

Sie kommt auch mit einem Bokeh-Modus, der nicht wirklich detailliert genug ist und auch nicht gerade super aussieht, sowie mit einem Beauty-Modus mit nicht allzu vielen Einstellungsmöglichkeiten. Dafür hat man aber die Möglichkeit verschiedene Filter oder Wasserzeichen zu nutzen. Wie das am Ende aussehen könnte, habe ich nochmal scherzhaft in den Beispielbildern dargestellt. Diese wurden teilweise mit und ohne Beauty und Weitwinkel aufgenommen. Im Dunkeln rauschen die Bilder recht stark und sind verwaschen, wenn nicht genug Lichtquellen vorhanden sind. Der Display-Selfieblitzt wirkt dem etwas entgegen.

Die 13 MP Hauptkamera ist bei gutem Licht relativ gut und kann mit seinen Details und Farben überzeugen, auch wenn der Dynamikumfang besser sein könnte. Nur bei Nacht schwächelt sie stark und die Bilder sind leider kaum zu gebrauchen, wenn nicht gut belichtet wurden.

Die Kamera kommt mit einigen verschiedenen Modi wie z.B. einem Ultra HD Modus, Farbfiltern, GIF-Modus, doppelte Belichtung, Panorama und Expertenmodus, der das Einstellen des Weißabgleiches, der Belichtung, des ISO-Wertes und der Fokusart ermöglicht. Raw-Fotos sind hier auch möglich. Für einige dieser Modi braucht man aber ein Stativ.

Die Videoqualität ist in Ordnung, aber nichts besonderes. Aufnahmen bis 1080p 30 FPS sind möglich, sehen aber eher mittelmäßig aus was Schärfe und Farben betrifft. Die Stabilisierung des optischen Bildstabilisators „Antishake 2.0“ ist ganz in Ordnung. Einen „Zeitablauf“-Modus, oder besser Zeitraffer genannt, gibt es auch noch.

OPPO F3 Software

Das OPPO F3 kommt mit Color OS 3.0, welches wie der Name schon vermuten lässt, sehr bunt ist. Es erinnert sehr stark and iOS – und das soll es wahrscheinlich auch, wie man am Design des Gerätes auch sieht. Es basiert auf Android 6 Marshmallow und ist daher noch etwas altbacken. Obwohl es eigentlich recht übersichtlich ist, ist manchmal die Menüführung nicht immer logisch. Bestimmte Kameraeinstellungen z.B. findet man beispielsweise in den Android-Einstellungen, statt in der Kamera-App. Da es sich gar nicht von der Software des OPPO F3 Plus, also dem großen Bruder unterscheidet, könnt ihr bei Ineresse im Testbericht von Nicole vorbei schauen, da sie recht detailliert auf Gesten und Personalisierung eingeht. Ansonsten finde ich, dass die Software leider kaum Mehrwert bietet, um sie als besonderes Verkaufsargument gelten zu lassen. Da fände ich, dass ein aktuelles Stock-Android-System deutlich besser wäre und auch mehr bieten würde.

OPPO F3 Sound

Beim Telefonieren ist der Ton sehr gut, weder ich noch die Person auf der anderen Seite können sich beschweren. Der Sound der Lautsprecher ist überdurchschnittlich und auch ziemlich laut, was definitiv ein Pluspunkt ist. Die Dynamiken sind recht gut und der Qualitätsverlust bei höherer Lautstärke hält sich in Grenzen. Die mitgelieferten Kopfhörer sind ganz „nett“. Es handelt sich dabei um keine In-Ear-Kopfhörer und sie sind nicht wirklich überragend.

OPPO F3 Performance

  • Nicht gerade ein Benchmark weniger gut, im Alltag genug

Die Performance des OPPO F3 innerhalb des Systems ist recht gut, aber im großen Ganzen mit dem MediaTek MT6750T eher in der Mittelklasse angesiedelt. Bei Antutu wird ein Wert von 53088 erreicht und bei Geekbench erreicht es einen Score von 2793 für Multi-Core und 763 für Single-Core. Das ist im Grunde schlechter als viele Mittelklasse Smartphones und bspw. ein Honor 6X ist da nochmal einen Tick stärker. Für den durchschnittlichen Nutzer ist die Leistung mehr als ausreichend und alltägliche Dinge lassen sich gut erledigen. Auch Spiele stellen mindestens in den mittleren Einstellungen kein Problem dar. Einen Performance-Boost könnte vielleicht noch ein Update auf Android 7 bringen, denn das Gerät läuft noch immer mit Android 6, auch wenn es gerade neu erschienen ist.

Getestete Spiele, die flüssig auf mindestens mittleren Einstellungen liefen, waren folgende: Dynasty Warriors Unleashed, Need for Speed No Limits, Vainglory, Heroes of Incredible Tales, World of Tanks, Modern Combat 5, Pokemon GO, Asphalt Xtreme, Hearthstone, Plants vs. Zombies Heroes, Robot Unicorn Attack 3 und Fire Emblem Heroes.

OPPO F3 Akku

Das OPPO F3 kommt mit einem 3.200 mAh Akku und hat eine Screen on Time von ca. 6,5 Stunden, was recht ordentlich ist. Es lässt sich nicht schnell laden, aber die Ladezeit ist mit ca. 2 Stunden recht ordentlich. Das Gerät wird im Normalfall nicht warm, aber beim Spielen von aufwendigen Spielen spürt man noch eine normale Wärmeentwicklung.

OPPO F3 Preis und Verfügbarkeit

Das OPPO F3 ist ab dem 04.05. erhältlich und geht in Indien, Vietnam, Indonesien, Phillipinen und Myanmar in den Handel. Auch wenn die Benutzeroberfläche mittlerweile sehr viele Sprachen wie z.B. auch Deutsch unterstützt, wird es hier in Europa nicht zum Verkauf angeboten und muss Importiert werden. Die UVP liegt bei 320 Dollar (ca. 292 Euro), aber beim Import dürfte im Normalfall noch eine Einfuhrumsatzsteuer von 19% in Deutschland dazu kommen. Somit wären wir schon bei ca. 347 Euro. Da das Smartphone in meinen Augen schon mit ca. 292 Euro teuer ist, wäre es mit Steuern doch etwas zu viel. Auch wenn die Dual-Front Kamera toll ist und das Gerät als einziges Feature zu etwas besonderem macht, denke ich, dass man mit anderen günstigeren Smartphones, wie z.B. dem Honor 6X oder dem Moto G5 deutlich mehr für sein Geld. Man sollte beim Kauf auch beachten, dass auch das LTE-Band 20 fehlt, was für Leute, die in Deutschland in ländlichen Regionen leben, wichtig sein könnte.

OPPO F3

OPPO F3 Fazit

OPPO liefert mit dem OPPO F3 ein solides Smartphone, welches in vielen Bereichen wirklich nur durchschnittlich ist und sich überwiegend nur mit der Frontkamera hervorheben kann. Das Design ist schön und die Verarbeitung ist super, aber nichts wirklich besonderes und anderen Smartphones auf dem Markt ähnlich.

Die Performance ist ausreichend und die Software ist leicht altbacken und man muss das bunte und spielerische Design des Betriebssystems wirklich mögen. Es bietet aber kaum Mehrwert.

Für Selfie-Fans ist es auf jeden Fall ein tolles Gerät, was man im Auge behalten sollte und ein solider Alleskönner, dessen Hardware und weitere Features aber besser sein könnten. Am Ende ist der Preis für das Gesamtpaket jedoch zu hoch und es gibt für den Preis deutlich bessere Alternativen.

Über den Autor

Ümit Memisoglu