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OPPO R11s im Langzeittest: Tolles Design, super Akku, aber…

Design und Verarbeitung

  • Das OPPO R11s mutet edel an, der schmale Rahmen um den abgerundeten Bildschirm sieht schick aus. Das Gehäuse wirkt hochwertig und wartet mit Liebe zum Detail auf.
  • So gibt es beispielsweise die kaum merklichen Einkerbungen am oberen und unteren Ende des Smartphones. Auf der Rückseite befinden sich außerdem noch zwei farblich abgegrenzte Antennenlinien, die das Gerät optisch interessanter erscheinen lassen.
  • Im Vergleich zum OPPO R11 ist der Fingerabdrucksensor nach hinten gewandert. Der ovale Sensor hebt sich kaum merklich vom Rest des Gehäuses ab. Er wird von einem glänzenden Rahmen umrandet, was ihn edel erscheinen lässt.

  • Ebenfalls sind auf der Rückseite die Dual-Kamera samt Blitz-LED in der linken oberen Ecke zu finden. Die Kamera steht etwa zwei Millimeter vom Gehäuse ab – ein Designdetail, das problematisch werden kann, wenn das Handy ohne Hülle auf harten Oberflächen liegt.
  • Wenn man genau hinsieht, erkennt man an den beiden Enden des Displays ein Detail, das OPPO „starry night effect“ nennt. Dort sieht man einen leichten roten Farbverlauf, der bis in das Display hineinragt. Es ist zwar nur ein subtiles Detail, aber dieser Effekt, lässt das Handy wie ein einzelnes Stück Hardware wirken und sieht außerdem sehr besonders aus. Allerdings hat man sich dazu entschieden, den Effekt nur bei dem roten Modell einzubauen.
  • Das Gerät hat einen Micro-USB-Port, neben dem sich auch der Kopfhöreranschluss sowie Lautsprecher befindet.
  • Das OPPO R11s gibt es außerdem auch noch in den Farben Schwarz und Champagner.
  • Das Gerät ist gerade einmal 7,1mm dick und nur 153 Gramm schwer.

Positiv

  • Hochwertiger Look für ein Mittelklasse-Smartphone
  • Rundherum sehr dünne Displayränder, auch oben und unten
  • „starry night effect“
  • Aluminiumgehäuse

Negativ

  • Die Kamera ist sehr dominant auf der Rückseite, weshalb das Handy nur mit Hülle getragen werden sollte

Display

  • Das neue OPPO R11s-Modell verfügt über einen immersiven 6 Zoll großen AMOLED-Bildschirm in einem modischen 18:9-Verhältnis.
  • Die Auflösung beträgt 1.080 x 2.160 Pixel, was bedeutet, dass die Pixeldichte im Vergleich zum Vorgänger gleich geblieben ist.
  • Das Display nimmt beinahe die gesamte Vorderseite ein, an den Seiten ist kaum ein Gehäuse zu erkennen. Die obere und untere Kante sind zwar etwas breiter, passen aber gut ins Design.
  • Die Display Helligkeit kann hoch eingestellt werden, was gerade bei hoher Sonneneinstrahlung von Vorteil ist.
  • Der Kontrast auf dem Bildschirm ist schön und auch schwarze Elemente werden tiefschwarz dargestellt.
  • Die Farbdarstellung lässt sich in den Einstellungen leider nicht anpassen. Lediglich ein Nachtschutz ist einstellbar, was ich gut finde.

Positiv

  • OPPO hat eine Option hinzugefügt, mit deren Hilfe sich das 18:9-Bildschirmseitenverhältnis auch auf nicht optimierte Apps anwenden lässt. In den Einstellungen könnt ihr auswählen, für welche Apps die Option nicht verwendet werden soll, da sie standardmäßig bei allen Apps aktiviert ist.
  • Kontrast und Helligkeit des verbauten Panels sind hervorragend.
  • Schöner 6 Zoll Bildschirm mit toller Farbdarstellung

Negativ

  • Das Display spiegelt ziemlich und Weißtöne können einen leichten Blaustich aufweisen, was insgesamt für ein kühles Farbprofil sorgt.
  • Nicht alle Inhalte passen in das 18:9-Seitenverhältnis. Das Resultat sind schwarze Balken, die aber nicht wirklich stören.
  • Wer nach einem Highend-Display sucht, wird mit dem OPPO R11s nicht ganz glücklich werden.

Rückkamera

  • Auf der Rückseite des R11s befindet sich eine Dual-Kamera mit 16MP + 20 MP. Beide Linsen haben eine f1.7-Blende. Die sekundäre 20MP-Kamera soll, laut OPPO, die Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen verbessern.
  • Das Interface der Kamera-App ähnelt sehr das von iOS-Geräten. Die meisten Einstellungen befinden sich im Portraitmodus oben, während am unteren Rand neben der Auslösetaste verschiedene Modi ausgewählt werden können. Wischt man nach rechts, findet man auch ein paar zusätzliche Filter.
  • Die Ergebnisse sind für ein Mittelklasse-Handy ordentlich. Schaut man sie sich nicht so genau an, ist die Farbabbildung recht gut und auch das Bildrauschen ist relativ gering. Gerade bei Tageslicht sehen die Fotos richtig schön aus, mit tollem Kontrast und lebendigen Farben.
  • Videos zeichnet das R11s mit höchstens 2160p auf. Die Bildqualität ist ausreichend.

Positiv

  • Die Bildqualität ist ausreichend und überzeugt gerade bei Fotos mit Tageslicht.
  • Die Kamera löst selbst im HDR-Modus sehr schnell aus und auch die Aufnahme von mehreren Bildern ist kein Problem.
  • Die Farbabbildung ist recht gut und auch das Bildrauschen ist relativ gering.

Negativ

  • Bei schwachen Lichtverhältnissen kommt die zweite Kamera ins Spiel. Laut OPPO soll sie eine „intelligente Technologie“ besitzen, die 4 Pixel zu einem verschmelzen lässt, um das Bildrauschen zu reduzieren. Bei aufgenommenen Bildern mit wenig Licht wirken die Details häufig flach, was wohl an diesem Feature liegen mag.
  • Leider gibt es keine optische Bildstabilisierung (OIS), die besonders bei wenig Licht und für Videos sehr hilfreich gewesen wäre. Fehlendes OIS sorgt in der Regel für weniger scharfe Fotos.
  • Der Autofokus kann ebenfalls etwas unzuverlässig sein, vor allem im Makrobereich. Das Foto sieht dann zwar toll aus, aber der Fokus liegt möglicherweise nicht dort, wo ihr ihn haben wolltet.

Beispielfotos der Rückkamera

Beispielfotos bei wenig Licht

Selfiekamera

  • Die 20-Megapixel-Frontkamera nutzt die sogenannte „KI Beauty Recognition-Technologie“, die subtile und natürliche Verbesserungen für jedes Motiv der Selfie-Kamera ermöglicht
  • Die KI nutzt eine Datenbank von Gesichtsbildern, um Gesichtsmerkmale zu analysieren. Die Infos beinhalten Merkmale des Geschlechts, des Alters, Hauttextur, Hautfarbe, Ausdruck und der Umgebung.

Positiv

  • Die Kamera-KI, die den Nutzer künstlich verschönert, liefert in den meisten Fällen sehr natürlich aussehende Ergebnisse.
  • Die Farbdarstellung ist insgesamt gut
  • Auch hier gilt: Viel Licht, hilft viel!

Negativ

  • Auf höchster Stufe ist der Beautymodus sehr aggressiv und unnatürlich.

Beispielfotos des Beautymodus

Hardware

  • Das R11s hat einen Snapdragon 660 verbaut und arbeitet mit 4 GB RAM.
  • Der integrierte Speicher bietet Platz für 64 GB an Daten.
  • Wem das nicht reicht, der kann den Micro SD-Karten Slot befüllen und den Speicher so erweitern. Alternativ kann auch eine zweite SIM-Karte eingelegt werden.
  • Das Gerät wiegt 153 Gramm und hat folgende Maße: 155.1 x 75.5 x 7.1 mm.
  • Auf der Rückseite befindet sich ein ovaler Fingerabdrucksensor.

Positiv

  • Für den Preis ist die Hardware des OPPO R11s sehr gut und die Verwendung des Geräts fühlt sich besser an, als man zunächst erwarten würde.

Negativ

  • Leider keine Highend-Hardware für Games

Spezifikationen

Betriebssystem Color OS (basiert auf iOS und Android 7.1.1)
Display AMOLED Touchscreen
6,01 Zoll
1080 x 2160 Pixel, Verhältnis 18:9
Corning Gorilla Glas 5
Prozessor Qualcomm SDM660 Snapdragon 660
Octa-core (4×2.2 GHz Kryo 260 & 4×1.8 GHz Kryo 260)
RAM 4 GB RAM
Speicher 64 GB
erweiterbar durch microSD, bis zu 256 GB (nutzt den zweiten SIM-Karten Slot)
Batterie Nicht herausnehmbarer Li-Po 3200 mAh Akku
Schnelles Laden des Akkus: VOOC Flash Charge 5V/4A
Rückkamera 16 MP (f/1.7, 1/2.8″, 1.12 µm, PDAF) + 20 MP (f/1.7, 1/2.8″, 1 µm, AF), Autofokus, LED-Blitz
Selfiekamera 20 MP, f/2.0, 1080p
Audio 3,5 mm Klinkenstecker
Features Fingerabdrucksensor, Beschleunigungssensor, Gyroskop, Kompass
Maße 155,1 x 75,5 x 7,1 mm
Gewicht 153
Farben Rot, Schwarz und Champagner

Batterie

  • Die Power des OPPO R11s kommt von einem 3.200 mAh großen Lithium-Polymer Akku. Man könnte davon ausgehen, dass die Akkukapazität nicht gerade überwältigend ist. Allerdings haben wir es hier mit einem Mittelklasse-Smartphone zu tun und der Akku hat mich positiv überrascht.
  • Was ich sehr überraschend fand, war, dass das R11s mein altes Samsung Galaxy S7 edge in Punkto Batterielaufzeit überholt hat. Ständiges Surfen auf Instagram, Videos anschauen auf YouTube oder auch lange Telefonate haben den Akku niemals so sehr geschwächt, dass ich nicht noch über den restlichen Tag gekommen wäre. Vielleicht mag es auch daran liegen, dass mein Galaxy S7 mittlerweile zwei Jahre auf dem Buckel hat. Rechnet man in Smartphone-Jahren ist es also fast schon eine betagte Dame.

Positiv

  • Das Gerät unterstützt den schnellen VOOC-Ladestandard und wird mit einem passenden Ladekabel sowie amerikanischem Ladestecker geliefert. In meinem Test erreichte das Handy in einer halben Stunde eine Batterieladung von 60 Prozent und war innerhalb 90 Minuten vollständig mit Strom versorgt.
  • Die Akkulaufzeit ist ordentlich, selbst bei intensiver Nutzung hält der Akku den ganzen Tag lang durch. Normalerweise lade ich mein Smartphone jede Nacht auf, aber während meines Tests musste ich das OPPO R11s teilweise erst am nächsten Tag aufladen.

Negativ

  • OPPO bietet leider keine Statistiken zur Screen-on-Time an.

Software

  • Das OPPO R11s läuft auf Android 7.1.1 mit Color OS. Dies ist eine Mischung aus iOS und Android, wobei das Betriebssystem mittlerweile durchaus brauchbar ist. Bei früheren Versionen vereinte OPPO leider stets die schlimmsten Aspekte der beiden Ökosysteme auf einer Plattform, was für ein grauenvolles Nutzererlebnis sorgte.
  • Da ich nur davor nur Android-Phones genutzt habe, war ich von der Bedienbarkeit des R11s etwas überrascht, denn Color OS 3.2 ähnelt iOS mehr als je zuvor.
  • Genau wie bei iOS besitzen die Schnelleinstellungen ein eigenes Menü, das sich durch das Wischen von unten nach oben öffnen lässt. Auch die Benachrichtigungen lassen sich nicht wegwischen, sondern müssen zweimal angetippt werden.
  • Eine weitere Ähnlichkeit: Bei vielen OPPO-Apps befinden sich die Einstellungen nicht in der App, sondern in den Haupteinstellungen des Geräts.
  • Gesichtsentsperrung: Das Feature nutzt im Gegensatz zu Apples Face ID keinen IR-Projektor, sondern die Frontkamera. Dank des hochwertigen Bildsensors funktioniert das Feature aber überraschend gut.

Positiv

  • Mehr iOS geht unter Android nicht. Wer von iOS zu Android wechseln möchte, wird hier einige Ähnlichkeiten vorfinden, zum Beispiel das Kontrollzentrum.
  • Die Themes sehen sehr gut aus. Manche der Themes besitzen einheitliche Iconformen oder fügen unterschiedliche Sperrbildschirme hinzu. Einige verändern zudem die Größe der Icons, was einen erstaunlichen Einfluss auf den allgemeinen Look von Android hat.
  • OPPO hat einige interessante neue Features zu seiner ROM hinzugefügt, beispielsweise WeChat-Zahlungen mithilfe des Fingerabdrucksensors, einen Nachtmodus und eine überarbeitete UX.
  • ColorOS verfügt über ein ziemlich ausgeklügeltes Berechtigungs- und Verwaltungssystem, das unterschiedliche Benachrichtigungsbereiche kennt und für jede App unterschiedliche Einstellungen ermöglicht
    Ihr könnt außerdem Apps „klonen“, um sie mit zwei verschiedenen Konten verwenden zu können. Zudem lässt sich mithilfe von anpassbaren Screen-Off-Gesten mit nur einem Fingerwischen jede beliebige App öffnen. Zeichnet ihr beispielsweise ein „O“ auf den Bildschirm, startet ihr die Kamera, ein „V“ schaltet die Taschenlampe ein und mithilfe einiger anderer Symbole könnt ihr den Musikplayer sowie andere benutzerdefinierte Optionen steuern.
  • Per zweimaligen Fingertipp kann das Display aufgeweckt werden
  • Eingebaute Fotoverschlüsselung
  • Ein Ordner mit kürzlich gelöschten Fotos, solltet ihr versehentlich das perfekte Selfie gelöscht haben.

Negativ

  • Die Einstellungen sind nicht unbedingt logisch strukturiert
  • Mehr iOS geht unter Android nicht. Wenn euch zwar die Hardware gefällt, ihr aber Android verwenden möchtet, müsst ihr euch wohl oder übel umgewöhnen.
  • Die Installation von Stock-Android gestaltet sich leider sehr schwierig, da OPPO einiges unternommen hat, um dies zu verhindern.
  • ColorOS ist zwar nicht bis zum Rand mit Bloatware gefüllt, eine „saubere“ Android-Installation ist es aber auch nicht. So sind beispielsweise einige Social-Media-Apps, ein Dokumenteneditor und einige andere kleinere Apps vorinstalliert.
  • Ihr könnt einstellen, ob Benachrichtigungen und Anrufe während eines bestimmten Zeitraums stummgeschaltet werden sollen. Außerdem könnt ihr festlegen, ob das Smartphone zu bestimmten Zeiten ein- oder ausgeschaltet werden soll. Die Option befindet sich jedoch in einem separaten Menü namens „Zusätzliche Features“.

Tastatur

  • Bei der Tastatur des Gerätes gibt es eine Besonderheit, denn standardmäßig ist eine „sichere Tastatur von OPPO“ installiert.
  • Sie ist im QWERTY-Format gehalten
  • Diese kann zwar durch eine andere Tastatur ersetzt werden
  • Sie taucht aber immer wieder auf, wenn persönliche Eingaben in einer Anwendung gemacht werden müssen (Banking, Passwörter, etc.)
  • Aus irgendeinem Grund wird sie aber auch bei der Benutzung eines Wörterbuchs geöffnet

Performance

  • Der Snapdragon 660 Prozessor basiert auf einer 16nm-Architektur und verwendet acht Kryo 260 Kerne (4@ 2.2GHz und 4@ 1.8GHz).
  • ColorOS nutzt einige Energiesparmethoden, um zu verhindern, dass einzelne Apps zu viel Akkuleistung verbrauchen.

Positiv

  • Schnelle UI

Negativ

  • Zu gern würde ich sagen, dass die Benutzeroberfläche flüssig und ohne Ruckler läuft. Leider ist dem nicht so. Insbesondere bei den sozialen Apps Instagram und Facebook, ist die UI mehrmals abgeschmiert. Dann war der Bildschirm plötzlich schwarz, bis man die App manuell beendet hat. Manchmal kam es auch vor, dass der Bildschirm für eine kurze Zeit plötzlich nicht mehr reagiert hat. Das ist sehr schade, denn an sich überzeugt das Gerät in allen anderen Punkten als Mittelklasse-Handy.

Benchmark Test

Im Benchmark Test schafft es das R11s auf den 39. Platz, noch vor dem Huawei P9 und dem Honor 8.

Preis und Verfügbarkeit

Den aktuellen Preis des roten OPPO R11s von 450 Euro halte ich für ein bisschen zu hoch angesetzt. Ich würde mal 50 Euro abziehen und das Preisschild dann für angemessen halten. Das rote Modell ist, im Vergleich zum schwarzen Smartphone, etwas teurer, da der Bildschirm den „starry night effect“ aufweist. Wem das nicht wichtig ist, kann auch mit dem schwarzen Modell für knappe 400 Euro glücklich werden.

Über den Autor

Ehemalige BASIC thinking Autoren

Dieses Posting wurde von einem Blogger geschrieben, der nicht mehr für BASIC thinking aktiv ist.