BT

MWC 2019 – Oral-B zeigt Zahnbürste mit KI

Was Zahnbürsten und moderne, digitale Technik miteinander zu tun haben? Vieles – und das geht weit über die Satire hinaus, bei der sich Nutzer in Anlehnung an das Design der AirPods von Apple Zahnbürsten-Köpfe in die Ohren gesteckt haben. Seit geraumer Zeit bieten unterschiedliche Hersteller bereits elektrische Zahnbürsten mit Bluetooth an. Nachdem Smartphones die Rolle des „Gesundheits-Datensammlers“ eingenommen haben, ist der Schritt nahe liegend – warum nicht auch die Zahnputz-Aktivitäten in der eigenen Gesundheitsakte speichern?

Mit der Genius X geht Oral-B jetzt einen Schritt weiter. Dank einiger Sensoren, und ohne Kamera, liefert die Zahnbürste dem Nutzer einen Bericht über sein Reinigungsverhalten. So wird die Zahnbürste erkennen, ob tatsächlich alle Zähne gründlich gereinigt wurden.

Aufbau einer Wissens-Datenbank

Um dem Besitzer das passende Feedback zu geben, haben die Zahnhygiene-Spezialisten von Oral-B das Putzverhalten von tausenden Menschen analysiert. Die Daten wurden anschließend einem Deep-Learning-Algorithmus beigebracht, so soll aus typischen Bewegungsmustern auf den aktuell geputzten Bereich geschlossen werden.

Das Feedback wird dem Nutzer nach dem Putzen per Smartphone-App mitgeteilt. Diese zeigt bereits während der Zahnreinigung an, welche Zonen des Gebisses schon sauber sind und welche Bereiche noch zusätzliche Aufmerksamkeit benötigen.

Wir haben auf dem MWC den Stand von Oral-B besucht und uns über die Neuigkeiten informiert. Bei der Zahnreinigung hört das Verständnis von Oral-B nicht auf. Auch Speicheltests und weitere informationen kann der User in Zukunft sammeln, sodass ein ganzheitliches Gesundheitsbild geschaffen wird. Beginnend mit der Zahnhygiene.

Auf dem MWC zeigt Oral-B verschiedene Putzstile von Probanten, die in der Tat sehr unterschiedlich sind. Eigentlich sollten wir ja alle gleich die Zähne putzen. Es wurde uns allen zumindest mal mit erhobenem Zeigefinger von unserem Zahnarzt beigebracht (aber auch da gibt es natürlich Unterschiede). Die kleinen – selbstverstaendlich mit unkenntlichen Nutzern – Snippets zeigen auch, dass Menschen viel weniger Zeit mit Dentalhygiene verbringen, als notwendig. 2 Minuten putzen und am besten noch Zahnseide benutzen…

Hier unser Testvideo des Teams aus Barcelona.

„Das biometrische Health Tracker Konzept ist unsere Idee einer 360-Grad-Gesundheitsplattform, die darauf abzielt, die Mund- und Allgemeingesundheit zu verbessern. Es handelt sich nicht um ein fertiges Produkt, sondern vielmehr um eine Vision, die die Pionierarbeit zwischen Zahnärzten, externen Forschern und Oral-B-Wissenschaftlern ermöglichen soll.“, so Stephen Squire, der Markenleiter von Oral-B.

KI statt Kamera

Im Gegensatz zum Vorgänger, der Genius 9000, ist durch die KI keine weitere Kamera mehr notwendig. Hier musste das Smartphone noch am Badspiegel befestigt werden, zudem musste das Gesicht passend auf die Frontkamera ausgerichtet sein. Deutlich zu viel Aufwand für, im Idealfall, zwei Minuten Anwendung.

„Was wäre, wenn eine elektrische Zahnbürste Ihnen all das, was Sie über Ihre persönliche Gesundheit wissen müssen, mitteilt und Sie Ihren Status ganz einfach beim nächsten Zahnarztbesuch mit Ihrem Zahnarzt teilen?“, so Squire weiter.

Intelligenz – und sonst?

Ansonsten handelt es sich bei der Genius X um eine recht klassisch designte Handzahnbürste. Trotz der verbauten Technik präsentiert sich das Gehäuse überraschend klein, der Li-Ion-Akku ist fix verbaut. Hinzu kommen neben einer Transportverpackung auch ein Steckernetzteil und eine Ladeschale für unterwegs.

Noch gibt es wenige Details zum Marktstart in Deutschland, er soll aber im ersten Halbjahr 2019 erfolgen.

Über den Autor

Ehemalige BASIC thinking Autoren

Dieses Posting wurde von einem Blogger geschrieben, der nicht mehr für BASIC thinking aktiv ist.