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Samsung Galaxy A50 im 60-Tage-Test

geschrieben von Nicole Scott

Den Mittelklasse-Smartphones von Samsung haben wir in der Vergangenheit nur wenig Beachtung geschenkt, denn unserer Meinung nach waren die Geräte in den meisten Fällen eher enttäuschend. Mit dem Samsung Galaxy A50 hat Samsung erstmals die Chance, den Titel des besten Mittelklasse-Smartphones zu ergattern, denn der Hersteller hat auf die Wünsche seiner Nutzer gehört.

Das geringe Gewicht sorgt zusammen mit dem ergonomischen Design dafür, dass das Galaxy A50 gut in der Hand liegt. Die abgerundeten Ecken und Kanten tragen ebenfalls zur angenehmen Haptik bei. An der Unterkante befinden sich glücklicherweise noch immer eine 3,5-mm-Kopfhörerbuchse und ein USB-C-Anschluss. Der Lautstärkeregler und die Ein/Aus-Taste befinden sich auf der rechten Seite und besitzen dieselbe Farbe wie der restliche Rahmen.

Der Fingerabdrucksensor befindet sich nicht auf der Rückseite, sondern ist in das Display integriert – damit ist das Galaxy A50 das erste Samsung-Gerät in dieser Preisklasse, welches über diese Technologie verfügt.

Es handelt sich jedoch nicht um einen Ultraschallsensor wie im Galaxy S10, sondern um einen optischen Sensor. Wenn ihr den Finger auf den Sensorbereich legt, leuchtet die Stelle auf dem Display grün auf und es dauert ungefähr eine Sekunde, bis das Gerät entsperrt ist. Im Vergleich zum Galaxy S10 und OnePlus 7 Pro dauert der Vorgang also etwas länger.

Außerdem bietet das Galaxy A50 ein Gesichtserkennungsfeature und dank der „Lift to Wake“-Funktion von Android Pie ist die Gesichtserkennung die Entsperrmethode meiner Wahl. Nur innerhalb von Apps müsst ihr euren Fingerabdruck verwenden, da die Gesichtserkennung zur biometrischen Authentifizierung leider nicht unterstützt wird.


Das Galaxy A50 besitzt ein 6,4 Zoll großes Super AMOLED FHD+ Display mit tropfenförmiger Notch, die für einen schmalen oberen Displayrand sorgt. Die Screen-to-Body-Ratio beträgt 91,6 Prozent, nur der untere Rand ist ein wenig breiter. Das Display ist fantastisch und obwohl die Auflösung geringer ist als beim Galaxy S10, wirken die Farben äußerst lebendig. Nur Fotos sehen gelegentlich ein wenig übersättigt aus – selbst im Vergleich zu anderen Samsung-Geräten. Aber das liegt auch an Samsungs Kamera-App, die dazu neigt, die Farben zu sättigen.

Darüber hinaus bietet das Display des Galaxy A50 großartige Kontrast- und Helligkeitswerte – selbst bei direkter Sonneneinstrahlung lässt sich der Bildschirm problemlos ablesen. Ein kleiner Nachteil ist die fehlende Benachrichtigungs-LED. Stattdessen gibt es ein Always-on-Display.

Was die Gaming-Performance angeht, sorgt die Mali-G72 MP3 GPU für ausreichend Leistung. Und der Exynos 9610 Chip ist in dieser Preisklasse ohnehin eine der besten CPUs. Das Standardmodell des Galaxy A50 verfügt über 4 GB RAM und 64 GB Speicherplatz, auf globalen Märkten wird es außerdem ein Modell mit 6 GB RAM und 128 GB Speicherplatz geben.

Insgesamt gibt es zwei SIM-Kartenslots und einen zusätzlichen dritten Slot für eine microSD-Karte.


Das Galaxy A50 verfügt über einen einzelnen Lautsprecher, der sich an der Unterkante befindet. Er ist ausreichend laut für kleine Räume, für lautere Umgebungen eignet er sich jedoch nicht. Tiefen gibt der Lautsprecher so gut wie keine wider und die Höhen können teilweise etwas schrill klingen. Die Anrufqualität war jedoch an beiden Enden der Leitung großartig.


Eines der wichtigsten Features des Galaxy A50 ist die Kamera. Insgesamt befinden sich drei Kameras auf der Rückseite. Neben einer 25 MP Hauptkamera gibt es eine 8 MP Weitwinkelkamera und einen 5 MP Sensor zur Tiefenerkennung.

Das Umschalten zwischen Haupt- und Weitwinkelkamera funktioniert ganz einfach über eine Schaltfläche in der Kamera-App. Außerdem könnt ihr einstellen, wie unscharf der Hintergrund eurer Fotos aussehen soll. Die Kamera macht bei Tageslicht tolle Bilder, nur bei schlechten Lichtverhältnissen fallen die Resultate weniger gut aus. In Sachen Farbdarstellung wirken die Fotos teilweise übersättigt und sehen bei Tageslicht manchmal aus wie gemalt– vor allem bei wenig Licht sind die Bilder verrauscht und etwas detailarm.

Bei schlechten Lichtverhältnissen liefert das Galaxy A50 zwar brauchbare, jedoch keine umwerfenden Ergebnisse. Die Fotos sehen etwas verrauscht aus und es mangelt ihnen an Details.

Selfies!

Genau wie die Hauptkamera ist auch die Frontkamera dazu in der Lage, Fotos mit Live Focus aufzunehmen. Der Software-Trick funktioniert bei ausreichend bis viel Licht sehr gut, nur bei wenig Licht können Gesichter etwas verwaschen und weichgezeichnet aussehen. Auch bei herkömmlichen Selfies gilt: viele Details bei Tageslicht und softere Fotos bei wenig Licht.

Die Akkulaufzeit ist dank des großzügigen 4000 mAh Akkus hervorragend – mit einer Akkuladung kommt ihr locker durch den kompletten Tag. Das Gerät unterstützt schnelles Laden mit 15 Watt –das hierfür benötigte 15-W-Ladegerät befindet sich im Lieferumfang.

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Nicole Scott