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Solarpanel-Jacke von Tommy Hilfiger im Test

Es war eine Odyssee, die mich an meine Everquest Beta-CD-Arie Anno 1999 erinnerte: Bei Casi las ich im letzten Jahr in einer Sammel-News den Hinweis auf eine neue Jacke von Tommy Hilfiger, mit Solarpanels und einem Zusatzakku. Passt ja ganz in meine Idee der Verschmelzung von Mode- und Technikthemen – kurz FashionTech. Also ein Review-Muster beschaffen!

Der Weg zur Tommy Hilfiger-Jacke

Sascha Pallenberg hatte mir gerade meine MobileGeeks-Email-Adresse eingerichtet, also schrieb ich Tommy Hilfiger an und erhielt im ersten Anlauf eine Absage. Knapp gefolgt von einer zweiten Email mit der Info, man würde mir eine Test-Jacke besorgen. Diese traf auch per Kurier verflixt schnell bei mir ein. Erster kleiner Schönheitsfehler: Nach dem „Unboxing“ stellte ich fest, es liegt kein Zusatzakku bei. Mit einer rasanten Reaktionsgeschwindigkeit traf – ebenfalls per Eilkurier in weniger als 24 Stunden – der Akku ein. Danke an die nette Dame der PR-Agentur!

Wetterlage: Wolken…

Zweiter Schönheitsfehler: Das Wetter. Die ganze Nachweihnachtszeit war das Wetter in Essen eher.. grau. Mausgrau, Moosgrau, Aschgrau… Immer dann, wenn mein Kumpel Mike Schwinger Zeit hatte für ein paar Fotos zur Jacke war die Wetterlage MIES. Wie sich nun der geneigte Leser denken kann, ist bei einer geschlossenen Wolkendecke wenig mit Sonne = Strom für die Solar-Jacke zu rechnen. Und für einen Foto-Termin ist so ein Wetter auch eher Suboptimal. Die ersten Fotos entstanden daher bei Nieselregen.

Die Jacke in einer Foto-Love-Story

Das grüne Herrenjackenmodell mit Karo-Einsätzen – die ebenfalls erhältliche Damenjacke ist Blau – besteht aus einer Aussen- und herausnehmbaren Innenjacke. Die Farbgebung der Innenjacke, Nato-Grün mit orangener Innenseite, erinnerte meinen Fotografen Mike sofort an eine Bomberjacke. Da jedoch kein Bündchen vorhanden ist, sehe ich diesen Vergleich nicht so gegeben. Die Farbkombi Orange-Grün gefiel uns beiden auf Anhieb, ebenso wie der Mix aus Strick-Stepp-Elementen.

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Nach diesen einleitenden Worten nun einige Detailfotos der Jacke, die wir im Rahmen des ersten HandsOn gemacht haben. Auf die wirklich hochwertige Verarbeitung der Jacke gehe ich in den verschiedenen Fotos zwar nur am Rande ein, der interessierte Käufer wird mit der Jacke im Hinblick auf die Verarbeitungsqualität auf jeden Fall eine gute Wahl treffen.

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Das Solar-Panel wird von der französischen Firma pvilion angeliefert und ist in einer Stoff-Hülle mit Druckknöpfen eingearbeitet. So kann der elektrische Part für die Reinigung der Jacke leicht abgeknöpft werden. Im ersten Eindruck: Die Panels wirken nicht sehr biegsam. Ob bei einer Dauernutzung der Jacke über einen ganzen Winter hinweg die Panels durch das verbiegen / knicken an Leistung verlieren werden???

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Mich interessierte in dem Zusammenhang die „Kabelführung“ in der Jacke: Durch die Aussenjacke gelangt genau zwischen den Schulterblättern ein grün ummanteltes Kabel mit Mini-USB-Stecker in die Innenseite…

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…und von dort aus unter dem linken Arm dann wiederum nach Aussen in die aufgesetzte Jackentasche.

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Auf der Aussentasche wurde aus optischen Gründen eine bedruckte, orange Tasche aufgeknöpft, in der man den knallgrünen Zusatzakku aufbewahren kann. Ein erster Test ergab jedoch sofort: Da fliegt der Akku beim Spaziergang nur herum. Richtig gut gelöst ist die Aussentasche mit einem Fach für den Akku und einem zweiten Fach in Phablet-Size. Die wirklich grossen Taschen bieten dann immer noch genug Platz für Leatherman und Co.

Wunsch an Modewelt: Größere Taschen fürs Smartphone!

Sehr gefallen haben mir die großen Aussentaschen: Da ist viel Platz für den Akku und das Smartphone. Warum bieten nicht die Markenhersteller generell solche Fächer in allen Jacken an? Bitte immer gleich passend für ein großes Smartphone – Danke!

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Der knallgrüne Akku wird über einen Mini-USB-Stecker vom Solar-Panel geladen. Was meine Hoffnung auf eine gelegentliche echte Ladung fürs Smartphone erhöht. Durch zwei USB-Anschlüsse werden 1A und 2,1A angeboten. Somit kann ich mein iPhone und iPad gut laden. Der Akku hat dafür eine Kapazität von 6.000 mAh.

Fazit nach dem ersten Tragetest

Hohe Verarbeitungsqualität & Liebe zum Detail. Und die Jacke hält eine Frostbeule wie mich sehr warm. Das ist ist das erste, positive Fazit. Hatte ich schon die großen Aussentaschen erwähnt? Mein persönliches PantGate ist wenigstens für die nächste Woche vom Tisch.

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Die große Solar-Panel-Frage

Die Panels auf dem Rücken zeigen nach einigen Tagen leichte Knickspuren beim alltäglichen Umgang mit der Jacke. Ich bin kein Solar-Panel-Experte, kann daher nichts zur Auswirkung auf die Ladefunktion der Panels sagen. Falls sich unter den Lesern jemand mit der Technik auskennt freue mich auf eine Einschätzung. Ich stelle eine Anfrage an die Firma pvillion und füge deren Antwort später als Update ein.

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Stichwort: Kaufempfehlung? (Nach dem ersten Eindruck)

Bei einem Preis von circa 500 Euro ist die Jacke für viele Geeks sicher kein No-Brainer-Kauf. Gute Winterjacken können auch locker ein paar hundert Euro kosten. Ein guter Zusatzakku kostet auch sein Geld. Für einen FashionTech-Freund ist die Jacke momentan die einzige Jacken-Alternative zu dem über 1.200 Euro-Modell der italienischen Edelmarke Zegna mit seiner icon-Jacket. Mich freut ja, das die Partner Tommy Hilfiger und pvillion 50% des Verkaufspreises für einen guten Zweck spenden, doch damit ist die Jacke über meinem Zielbudget, den ich für den Solar-Panel-Aufpreis bereit bin zu zahlen.

Achtung – Geschmacksfrage > Hinzu kommt: Ich stehe bei der Farbwahl meiner Kleidung nicht so sehr auf Grün und Karos. Wäre der Orange-Anteil an der Jacke auf der Aussenseite höher, so hätte ich mich ja noch zu einem Spontan-Kauf hinreissen lassen, so aber muss erst ein etwas längerer Jackentest erfolgen.

https://twitter.com/PadLive/status/557136488794980352

Über den Autor

Ehemalige BASIC thinking Autoren

Dieses Posting wurde von einem Blogger geschrieben, der nicht mehr für BASIC thinking aktiv ist.

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