Ubuntu-Chef Mark Shuttleworth hat anlässlich des Ubuntu Developer Summit einen Ausblick auf die für das freie Betriebssystem geplanten Neuerungen gegeben. Mit “Unity” soll eine neue Codebase für den Betrieb auf Notebooks und Desktops eingeführt werden. Auf ihrer Basis plant man außerdem das so genannte “Ubuntu Light“, das in einer Reihe verschiedener Varianten für Desktops und Netbooks auf den Markt kommen soll. Die Light-Version von Ubuntu ist speziell für die Verwendung in Dual-Boot-Konfigurationen konzipiert und soll einen schnellen Zugriff auf das Internet ermöglichen. Mit Unity halten auch die vor kurzem angekündigten Optimierungen der Oberfläche für kleine Displays Einzug.
Laut Shuttleworth geht es bei Unity nicht darum, wie schnell das Betriebssystem zu starten scheint, sondern vielmehr darum, wie man dem Nutzer möglichst schnell einen funktionsfähigen Browser und den Zugriff auf das Internet bieten kann. Man müsse also vor allem dafür sorgen, möglichst schnell ein laufendes System zu bieten, das vom Anwender zur Erledigung seiner Aufgaben genutzt werden kann.
Die Benutzeroberfläche von Unity soll den bei Netbooks und ähnlichen Produkten verfügbaren vertikalen Raum auf dem Desktop effektiver nutzbar machen. Außerdem soll die neue Ubuntu-Variante mit weniger Ressourcen auskommen als für ein Standard-Desktopumgebung nötig sind. Weil Netbooks zwar horizontal relativ viel Platz auf dem Desktop bieten, vertikal dafür aber oft sehr beschränkt sind, ging es den Entwicklern bei Unity vor allem darum, möglichst viel vertikalen Raum frei zu machen, um ihn für den Browser zu nutzen. Dazu wird das bisher am unteren Bildschirmrand platzierte Panel für den Start und das Umschalten von Anwendungen an den linken Rand verfrachtet. Zusätzlich wird das Top-Panel zum zentralen Menü inklusive Fenstertitelleiste umgestrickt.
Die Instant-on- und Dual-Boot-Konfigurationen sind für Canonical Neuland. Das Unternehmen will Ubuntu Light vor allem OEMs anbieten, die es einer Dual-Boot-Option auf ihren Windows-PCs vorinstallieren sollen, um den Anwendern schnellen Zugang zum Web und besonders wichtigen Anwendungen zu ermöglichen. Die OEM-Images sollen von Hand für die Hardware des jeweiligen PCs optimiert werden, um einen möglichst schnellen Start zu erreichen.
Die Varianten Ubuntu Netbook Light und Ubuntu Desktop Light können von OEMs ab sofort bezogen werden. Die Hersteller erhalten zusätzlich Werkzeuge zur Einrichtung der Dual-Boot-Konfiguration mit Windows. Mark Shuttleworth informiert in seinem persönlichen Weblog ausführlich über Unity und Ubuntu Light und die Kollegen von Ars Technica haben bereits ein exklusives, ausführliches Hands-on veröffentlicht.
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Quelle: Ubuntu Presse via The H