
Ubuntu-Chef Mark Shuttleworth hat für die kommende Version 10.10 der Ubuntu Netbook Edition die Einführung einer “globalen Menüleiste” für alle Anwendungen angekündigt. Das Ganze dürfte letztlich ein wenig an die bei Mac OS X übliche Praxis erinnern, die Menüleiste von Programmen im Panel am oberen Bildschirmrand unterzubringen. Laut Shuttleworth soll die globale Menüleiste helfen, den begrenzten vertikalen Platz auf Netbook-Displays effektiver zu nutzen.
UPDATE: Ubuntu-Cheffe Shuttleworth hat nun auch drchblicken lassen, wie er noch mehr Platz sparen will. So soll es für jedes Programmfenster die Möglichkeit geben, so genannte “Windicators” in die kombinierte Menü- und Titelleiste einzubetten. Diese erinnern entfernt an die von Windows bekannten Tray-Symbole, die am rechten Ende der Taskleiste angezeigt werden. Die Windicators können sowohl system- als auch programmspezifisch sein. Sie zeigen zum Beispiel die für das jeweilige Programm eingestellte Lautstärke an oder bieten Zugriff auf bestimmte Funktionen. Mehr Infos zu diesem Ansatz gibt’s in Mark Shuttleworths Blog /UPDATE.
Der Grund für die Überlegungen der Ubuntu-Entwickler sind die recht geringen Auflösungen aktueller Netbook-Displays. Die meisten Geräte werden mit einer Auflösung von 1024×600 Pixeln ausgeliefert. Horizotal reicht der Platz hierbei in den meisten Fällen aus, vertikal hat man jedoch arg zu kämpfen. Damit die Anwender beim Surfen im Web künftig weniger scrollen müssen, versuchen die Entwickler möglichst viel des vertikal zur Verfügung stehenden Raums zur Anzeige von Websites zu nutzen. Dazu werden alle anderen Elemente der Oberfläche möglichst reduziert, so dass mit Ubuntu Netbook Edition 10.10 nicht nur der Fenstertitel in die Leiste am oberen Bildrand integriert wird, sondern auch die die Menüs der jeweiligen Anwendung.
Die Änderung bleibt auf die Netbook-Edition von Ubuntu beschränkt, denn bei Desktop-Systemen steht reichlich Platz zur Verfügung. Natürlich können die Anwender die Neuerung auch bei Desktop-PCs und anderen Geräten mit höheren Auflösungen umsetzen. Wer bei seinem Netbook weiterhin mit den altbekannten Standard Desktop-Panels arbeiten will, kann die globale Menüleiste bei Ubuntu Netbook Edition 10.10 künftig bequem abschalten.
Die globale Menüleiste sorgt dafür, dass Menü und Fenstertitel sich künftig eine Leiste teilen müssen. Im Normalbetrieb wird in der Leiste daher nur der Fenstertitel angezeigt. Drückt der Anwender die Alt-Taste oder bewegt den Maus-Cursor über die Leiste, wird auf das Menü der jeweiligen Anwendung umgeschaltet. Auf diese Weise werden laut Shuttleworth bis zu 24 Pixel oder 4 Prozent des vertikal verfügbaren Raums gespart. Insgesamt fühle sich das Ganze schon jetzt sauberer und leichter nutzbar an, weil weniger Platz verschwendet werde.
In den kommenden Monaten wollen die Entwickler ihren Ansatz weiter verfeinern und an den optischen Details der neuen Menüleiste arbeiten. Unter anderem müssen auch externe Entwickler angesprochen werden, damit diese ihre Anwendungen mit der für die neue Menüleiste nötigen Unterstützung versehen.
Quelle: MarkShuttleworth.com und Neowin