Wir hatten Anfang des Monats über das Crowdfunding für die Strassensheriff-App berichtet und nicht nur wir hatten so unsere Bauchschmerzen mit der zu dem Zeitpunkt vorgestellten Idee. Vor allem die geplanten Anzeigen gegen Falschparker mit ein paar Klicks bzw. Tippern auf dem Smartphone war einigen dann doch zu sehr Denunziantentum 2.0.
Die Macher des Projekts haben über diese Kritik durchaus nachgedacht und haben ihr Konzept überarbeitet. Neben diesem Punkt ging es auch um die Kritik, dass die App sich nur um rücksichtslose Verkehrsteilnehmer mit Auto kümmern solle und nicht um alle Verkehrsteilnehmer.
Besonderen Anlass zur kontroversen Debatte hat das angedachte Anzeigen von Falschparkern auf Rad- und Fußwegen geboten. Ohnehin nur als ultima ratio in Ergänzung zu anderen Funktionen gedacht, hat sich Strassensheriff entschieden, darauf zu verzichten. Was möglich sein wird, ist eine Echtzeit- und Online-Information an das entsprechende Ordnungsamt, und auch das nur bei Wiederholungstätern.
Anzeigen sind also vom Tisch, wie die Ordnungsämter dann natürlich mit diesen Informationen weiter umgehen wird ist eine andere Frage. Wünschenswert wäre wohl eine verstärkte Kontrolle durch die Ordnungsämter von Gegenden, die durch dieses System als Brennpunkte identifiziert werden.
Ergänzend können nun auch Autofahrer und Fußgänger Orte markieren, wo Radfahrer wiederholt rote Ampeln überfahren oder durch das Ausweichen auf den Gehweg Fußgänger gefährden. Das hilft dem Straßenbauamt, bestehende Gefahrenzonen zu entschärfen und für radgerechte Infrastrukturen zu sorgen.
Nun können also auch rücksichtslose Radfahrer „gemeldet“ werden. Auch diese Informationen sollen in eine Karte einfliessen, die es den zuständigen Behörden ermöglicht entsprechend zu handeln, auch wenn ich persönlich eher glaube, dass eher das Ordnungsamt in den so gekennzeichneten Bereichen auf falsch fahrende Radler achtet, als dass die Straßenbauämter Geld in die Hand nehmen, um Fahrradwege auszubauen. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
Noch 12 Tage läuft das Crowdfunding, die Fundingschwelle liegt bei 33.000€, das Ziel bei 59.000€ – zusammen sind bisher knapp 10.000€.