Das US-Justizministerium verschärft den Ton und wirft Apple vor, dass die neue iMessage-Verschlüsselung auf dem iPhone unter Umständen sogar Kinderleben kosten kann.
Nicht erst, seit Messenger wie Threema und Telegram die Security-Karte ausspielen und erst recht nicht erst, seit Whatsapp auf End-to-End-Verschlüsselung setzt, ist das Thema Sicherheit in aller Munde. Spätestens die Enthüllungen des Edward Snowden bezüglich der NSA-Praktiken haben sehr viele Menschen für dieses Thema sensibilisiert.
Die meisten Nutzer von iMessage dürfte es daher freuen, dass dieser Messenger hohen Standards genügt, zumal sich Apple wenig kooperativ zeigt, wenn es darum geht, den US-Behörden Daten seiner Nutzer zuzuspielen. Logisch aber auch, dass das US-Justizministerium die Freude der Nutzer so gar nicht teilen will. Wie das Wall Street Journal nun berichtet, schlägt die US-Behörde nun härtere Töne an: In einem Meeting mit Apple hat ein Offizieller des Justizministeriums Apple vorgeworfen, dass das Unternehmen aus Cupertino unmittelbar mitverantwortlich sein könnte, wenn in Zukunft Kinder ums Leben kommen.
Die einfache Logik dahinter: Kommuniziert beispielsweise ein Kidnapper über den verschlüsselten Messenger von Apple, kann man ihm vielleicht nicht das Handwerk legen, was dramatische Auswirkungen auf das Entführungs-Opfer haben könnte. Diese Argumentation erinnert mich doch sehr an Debatten, die wir auch in Deutschland schon geführt haben und die für die Politik stets die Türöffner für noch mehr Überwachung sein sollen.
Generell halte ich nichts davon, dass man seine eigenen Pläne versucht, durch das Zeichnen von Angst-Szenarios durchzudrücken. Wenn wir dieser Logik folgen würden, müssten wir uns auf noch viel mehr und viel weiterreichende Einschnitte in unser Privatleben einstellen und daher hoffe ich, dass Apple die richtige Antwort auf diese doch ziemlich durchschaubare Rhetorik der US-Regierung weiß.