Eine Studie aus Princeton lässt derzeit aufhorchen: Facebook wird demnach bis 2017 bis zu 80 Prozent seiner User verlieren. Das würde bedeuten, dass den blauen Riesen das gleiche Schicksal ereilt wie zuvor schon Social Networks wie MySpace.
Wenn man derzeit auf Nummer sicher gehen möchte, bescheinigt man Facebook, dass ihnen die Nutzer davon laufen. Mir persönlich kommt es so vor, als ob im Abstand von einigen Wochen immer wieder eine Studie oder These auftaucht, die belegen soll, dass vor allem die jungen Nutzer das Interesse am größten Netzwerk der Welt verlieren und sich lieber bei Instagram, Snapchat, Twitter oder sonstwas vergnügen.
Auch aus Princeton werden Facebook schwarze Zeiten vorausgesagt, denn an der hiesigen Universität hat man eine recht interessante Studie vorgelegt, nach der man die Entwicklung bei einem Social Network durchaus mit der Ausbreitung von Krankheiten vergleichen kann: An irgendeinem Punkt kommt es zur Epidemie, auf die dann genauso zuverlässig später dann die Ausrottung der Krankheit folgt.
Auf Social Networks bezogen heißt das, dass der Laden an dem einen Tag noch ordentlich brummt – Facebook liegt immerhin mittlerweile deutlich über der Marke von 1 Milliarde Nutzern – bevor die Leute dann langsam davonlaufen und weiterziehen. Selbst Facebook scheint diesen Trend zu stützen – man räumte ein, dass ihnen die ganz jungen Nutzer ein wenig wegbrechen. An der Uni Princeton zieht man den Vergleich zu MySpace, welches 2003 an den Start ging, 2008 seinen Höhepunkt erreichte und heute nahezu keine Rolle mehr spielt.
Man möchte die Entwicklung bei der Studie u.a. dadurch belegt wissen, dass die Suchanfragen nach Facebook bei Google bereits nachgelassen haben. Das kann selbstverständlich ein Indiz sein, kann aber auch viele andere Gründe haben. Vielleicht muss man Facebook nicht so oft googeln, wenn mittlerweile eh gefühlt jeder dort ist, vielleicht liegt es auch daran, dass wesentlich mehr Nutzer als je zuvor über mobile Devices auf Facebook zugreifen – oder vielleicht sagt es auch einfach was über die Nutzung von Google aus ;)
Fakt ist jedenfalls, dass diese Studie – Princeton hin oder her – auch ein paar Schwachpunkte hat und die es schwierig machen, die Entwicklung bei Facebook mit der von MySpace zu vergleichen. Bei MySpace habe ich das Gefühl, dass man ab einem Punkt die Entwicklung komplett verschlafen hatte. Allein die Zukäufe bei Facebook – Instagram als Beispiel – zeigen, dass Zuckerberg und seine Mannen den Markt deutlich gründlicher beobachten und gegebenenfalls auch reagieren.
Vergleicht man Facebook über die Jahre, kann man deutlich erkennen, wie sehr es sich in dieser Zeit gewandelt hat. Das findet nicht immer den Beifall aller Nutzer, hilft aber definitiv, das Netzwerk modern zu halten. Nicht vergessen dürfen wir auch Dinge wie die „gefällt mir“-Funktion. Facebook hat es verstanden, dadurch ein riesiges Netz übers ganze Internet zu spinnen – kaum eine Seite, die nicht die Möglichkeit bietet, via Like-Button in den Newsfeed eingebunden zu werden.
Es mag sein, dass Facebook seinen Zenit überschritten hat und ich würde mich auch nicht wundern, wenn a) die Zahlen in nächster Zeit rückläufig wären und b) vielleicht ein ganz neuer Konkurrent nachrückt. Ich bin aber ziemlich davon überzeugt, dass wir binnen drei Jahren nicht erleben werden, dass 4 von 5 Facebook-Nutzern dem blauen Riesen den Rücken zuwenden. Was sagt ihr?
Lest zu dem Thema auch den Artikel von Falk Hedemann.