Es steht außer Frage, dass Samsung mit dem neuen Galaxy S4 neue Verkaufsrekorde einfahren wird – kaum jemand würde dagegen wetten wollen. Sollten die Rekorde aber nicht ganz so hoch wie erhofft ausfallen, dann ist schon ein Schuldiger gefunden: Kim Jong-un, Nordkoreas dauerdrohender Diktator, denn durch die Schliessung des Industrieparks in Kaesong gibt es Lieferschwierigkeiten bei einem Zulieferer für das Galaxy S4.
Nord- und Südkorea hatten im nordkoreanischen Kaesong einen gemeinsamen Industriepark, der derzeit im Zuge der ständigen Drohungen Nordkoreas stillgelegt ist. Diese Sonderwirtschaftszone brachte beiden Seiten Vorteile: Während die Unternehmen aus Südkorea so auf billige Arbeitskräfte aus dem Norden zurückgreifen konnten, konnte Nordkorea auf diesem Weg dringend nötige Devisen ins Land holen. Eigentlich sollten beide Seiten ein Interesse an der Fortführung der Kooperation haben, jedoch lehnt Nordkorea Gespräche über den Industriepark ab.
Nun haben auch einige der Zulieferer für das Samsung Galaxy S4 auch in Kaesong produziert und haben nach dem Abzug der rund 53.000 nordkoreanischen Arbeitskräfte des Industrieparks jetzt Probleme die eigentlich dort produzierten Komponenten anderweitig herzustellen. Es sollen zwar nur 5-10% der Teile für das Galaxy S4 von JY Solutec und damit aus Kaesong stammen – aber offenbar hat Samsung Schwierigkeiten entsprechende Ersatzmengen zu bekommen. Konkret soll es sich um Autofokus-Komponenten handeln, von denen bisher rund 500.000 Stück aus Kaesong kommen sollten. Den Quellen zufolge soll Samsung seine anderen Zulieferer zur Steigerung der Kapazitäten aufgefordert haben, um die Ausfälle zu kompensieren oder zumindest abzumildern.
Aber zumindest ist es doch ganz praktisch für alle Fälle einen Schuldigen vorweisen zu können, falls die Verkaufszahlen des S4 hinter den Erwartungen zurück bleiben sollten. Und Kim Jong-un hat sich selbst weltweit so unbeliebt gemacht, dass ihm auch die Rolle als „Verkaufsrekord-Dämpfer“ kaum noch Sympathien kosten dürfte ;)