Tablets sind die neuen Schulbücher. Oder doch nicht? Der Schulbezirk Los Angeles hat sich nach der ursprünglichen Einführung Tablets als Lernhilfsmittel für die dortigen Schüler entschieden, stattdessen künftig lieber Notebooks und 2-in-1-Geräte sowie das Microsoft Surface zu verteilen, weil diese besser auf die Bedürfnisse der verschiedenen Altersstufen abgestimmt werden können. Außerdem gab es massive Probleme bei der Einführung von Apple iPads an den Schulen in der Millionenmetropole an der amerikanischen Westküste.
Die Leitung des Schulbezirks Los Angeles hat einer Reihe von High Schools im Rahmen eines neuen Pilotprogramms gestattet, aus insgesamt sechs verschiedenen Arten von Laptops (oder im Fall des Surface “Beinahe-Laptops”) zu wählen, um die Geräte an ihre Schüler zu verteilen. Damit entschied man sich deutlich anders als im letzten Jahr, als man einfach beschloss, jedem Schüler ein iPad in die Hand zu drücken.
Die neuen Verträge sehen vor, für jeden Schüler von insgesamt 27 Schulen eines der sechs Geräte zu kaufen, wobei insgesamt nicht mehr als 40 Millionen Dollar ausgegeben werden dürfen. Im Herbst sollen die Computer von Schülern, Lehrern und Verwaltung getestet werden, um zu entscheiden, ob sie auch weiterhin eingesetzt werden sollen. Die Erkenntnisse aus der Testphase sollen helfen zu entscheiden, wie man künftig im Rahmen eines Programms verfahren soll, das jedem Schüler des zweitgrößten amerikanischen Schulverbunds einen Computer bereitstellen soll.
Laut den Verantwortlichen will man von dem Vorhaben abrücken, jedem Schüler in LA die gleiche Technik vorzusetzen, weil zum Beispiel Erstklässler und High School Einsteiger unterschiedliche Bedürfnisse haben. Eine “One-Device-Fits-All-Strategie” funktioniere einfach nicht, so das Fazit der Verantwortlichen. Vor einem Jahr hatte man ohne große Diskussionen einen 30 Millionen Dollar schweren Vertrag mit Apple abgeschlossen, der eigentlich auf ein Volumen von 500 Millionen Dollar ausgebaut werden sollte. Damals war man noch stolz darauf, künftig nur ein Gerät unterhalten zu müssen und durch den Kauf in riesigen Mengen Rabatte zu erzielen.
Die Schüler nahmen die Verteilung der iPads an 47 Schulen im letzten Herbst allerdings pragmatisch in Angriff: Sie löschten einfach die Sicherheitsprogramme, die sie davon abhalten sollten, sich im Internet frei zu bewegen. Die Schulbehörde rief deshalb die Geräte an einigen Schulen zurück und einige Schüler erhielten sie bis heute nicht zurück. Die Verteilung der Geräte hing schnell hinter dem Zeitplan zurück und es gab Probleme mit nicht ordentlich lizenziertem Lernmaterial für die Geräte, das dadurch teilweise unvollständig war und nicht im Unterricht genutzt werden konnte.
Nun soll es besser durchdacht werden. Nicht nur die neuen Geräte, zu denen Notebooks der Lenovo Yoga-Serie, das Microsoft Surface Pro 2, ein Dell-Notebook und sogar Chromebooks gehören, sollen vorsichtig getestet werden. Auch die Lernmaterialien werden nun zunächst ausprobiert, wobei man gleich drei Anbieter in den Wettbewerb treten lässt. Bis wirklich alle Schüler des Schulbezirks Los Angeles mit ihren neuen Computern versorgt sind, wird es aber noch einige Zeit dauern.
Was würdet ihr als Schul-Computer bevorzugen? Ein Tablet? Ein Notebook? Ein 2-in-1-Gerät? Oder lieber ganz verzichten?