Foxconn gerät mal wieder in die Schlagzeilen, dieses Mal ist aber Sony betroffen und nicht etwa Apple. Angeblich wird die PlayStation 4 teilweise von chinesischen Studenten gefertigt, die für diese Montage keine Bezahlung erhalten.
Wenn wir über Foxconn berichten, hat es so manches Mal nicht lediglich mit neuer Hardware zu tun, die dort für viele verschiedene Unternehmen – beileibe nicht nur Apple oder Sony – gefertigt wird, sondern immer öfter auch mit widrigen Arbeitsbedingungen.
Jetzt ist man ins Gerede gekommen, weil wohl das Xi’an Institute of Technology haufenweise IT-Studenten in die Foxconn-Werke schickt, um dort einfache Montage-Arbeiten an der PlayStation 4 durchzuführen. Das Ganze wird dann als Praktikum getarnt und somit kann das Unternehmen vor den Studenten rechtfertigen, dass diese Arbeiten nicht entlohnt werden.
Bevor jetzt der ein oder andere überlegt, dass in Deutschland mitunter doch auch ein Praktikum nicht finanziell honoriert wird: Klar ist das so, aber da habt ihr dann auch die Entscheidung darüber, ob ihr dieses Praktikum angeht oder eben nicht. Diese Wahl haben die chinesischen Studenten leider nicht: Sie werden von der Uni unter Druck gesetzt – geht man nicht ins Foxconn-Werk, um sein “Praktikum” anzutreten, werden bestimmte Kurse nicht angerechnet und somit kann der Student seinen Abschluss nicht machen.
Wie man das nennt? Klar – Zwangsarbeit! Die Studenten werden eingesetzt, um in Vollzeit beispielsweise Kabel und Handbücher in Verpackungen zu legen und führen somit die gleiche Arbeit durch wie die “normalen” Angestellten in den Werken auch. Mittlerweile gibt es auch Statements von sowohl Sony als auch Foxconn. Sony erklärte, dass man sich vom Vorgehen bei Foxconn distanziert. Es gibt klare Regelungen, dass Tarife und alle gesetzlichen Regelungen eingehalten werden und war bis dato nicht darüber im Bilde, dass das bei Foxconn nicht der Fall wäre.
Foxconn selbst hingegen hat zunächst erklärt, dass alles im gesetzlichen Rahmen abläuft, durch dieses Programm würden die Studenten schließlich fürs Leben lernen. Später dann hat man aber eingestanden, dass die Dinge da falsch gelaufen sind und die Missstände ab sofort abgestellt werden. Ich möchte wetten, dass wir so eine Geschichte nicht das letzte Mal gehört haben und wer mit dem Finger auf Sony zeigen will (wie sonst auf Apple), sollte vorher sicher sein, ob nicht sein technisches Gerät ebenfalls unter sehr widrigen Bedingungen zusammengeschraubt wurde.