Microsoft ist mit den bisherigen Verkäufen von neuen PCs und Tablets mit Windows 8 offenbar überaus unzufrieden. In Redmond regt man sich angeblich vor allem über die Unfähigkeit der PC-Hersteller auf, rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft eine breite Palette von attraktiven neuen Rechnern in den Handel zu bringen.
Wie Microsoft-Spezi Paul Thurrott von einer seiner “besten Quellen” erfahren haben will, liegen die Verkaufszahlen von neuen Computern mit vorinstalliertem Windows 8 derzeit noch weit unter den Erwartungen des Softwarekonzerns. In Redmond sei von einer gewissen “Enttäuschung” die Rede, so der für gewöhnlich bestens informierte Kollege. Die Quelle sprach von einer “Unfähigkeit zu liefern” auf Seiten der Hersteller, womit wohl gemeint ist, dass sie nicht wie erhofft in der Lage waren, schon zum Start von Windows 8 vor drei Wochen eine Vielzahl von Systemen anzubieten, die die neuen Features des neuen Betriebssystem nutzen – allen voran natürlich der Touchscreen.
Tatsächlich gibt es wohl vor allem ein Problem mit der Lieferbarkeit der neuen Touch-Rechner. Wer sich mal mit einem Preisvergleich über die Verfügbarkeit informiert, den erwartet eine herbe Enttäuschung. Aktuell gibt es nicht einmal 15 verschiedene Notebook-Modelle, die mit Windows 8 und einem Touchscreen daherkommen. Bei den All-In-One-PCs mit Touchscreen sind es nur knapp 10 Geräte, die bereits im deutschen Handel zu haben sind. Wer sich dann auch noch traut, nach Tablets mit Windows 8 oder RT zu fahnden, wird ebenfalls kaum Auswahl vorfinden. Es gibt jeweils genau ein Modell mit x86-CPU (Samsung ATIV Smart PC) und eines mit ARM-Plattform (ASUS Vivo Tab RT), die abgesehen vom Microsoft-eigenen Surface-Tablet bereits hierzulande zu haben sind.
Die meisten anderen bereits angekündigten Touch-Rechner mit Windows 8 kommen erst in den nächsten Wochen in den Handel, wobei der Großteil wohl erst kurz vor Weihnachten verfügbar sein wird. Man kann also im wahrsten Sinne des Wortes von einer “Unfähigkeit zu liefern” sprechen.