Beim WWDC in Kalifornien hat Apple soeben iTunes Radio vorgestellt – jenen Musik-Dienst, der es mit Spotify, Pandora, Rdio und Co aufnehmen soll. Nachdem man alle drei Majors an Bord hatte, hatten wir auch auf diese Vorstellung heute gehofft.
Wie zu erwarten war, hat Apple mit dem Dienst, der vorher bereits als iRadio durch die Gerüchteküchen geisterte und nun als iTunes Radio loslegt, das Streaming-Rad nicht komplett neu erfunden. Die Geschichte macht aber einen sehr schönen, durchdachten Eindruck, wobei ich jetzt zu keiner Sekunde das Gefühl hatte, mich mit meinen Alternativen schlecht fühlen zu müssen.
Anders könnte es aussehen, wenn man ausgewiesener Led Zeppelin-Fan ist – während diese Rock-Dinosaurier und -Legenden in keinem Dienst bis dato vertreten sind, kann Apple mit all den Klassikern von Stairway to heaven bis Whole lotta love aufwarten.
Grundsätzlich ist iTunes Radio kostenlos. Habt ihr einen iTunes Match-Account für 25 Dollar/Euro im Jahr, ist das Radio werbefrei, andernfalls müsst ihr eben mit Werbung leben – lässt sich wohl verkraften. Weniger könnt ihr es vielleicht ertragen, dass die Geschichte zumindest vorerst mal wieder US-only ist – war aber leider von auszugehen.
So ganz mag ich iTunes Radio noch nicht als Spotify ernst nehmen, die Funktionalität überzeugt mich noch nicht wirklich. Zu Beginn bekommt ihr ein paar Radio-Stationen angezeigt, vorausgewählt von Apple. Logischerweise könnt ihr aber hier auch eure eigenen Stationen erstellen.
Ziel ist – wie bei ähnlichen Diensten, dass ihr mit der Zeit Stationen geliefert bekommt, die möglichst perfekt euren Musik-Geschmack widerspiegeln. Ihr könnt einzelne Songs bewerten, um die Geschichte noch genauer gestalten zu können und es gibt selbstverständlich auch die Möglichkeit, jeden Song direkt zu kaufen. Übrigens könnt ihr auch beliebig durch die Songs skippen – angeblich war das ein Punkt, der in den Verhandlungen mit den Major-Labels besonders ausgiebig besprochen wurde.
Im Herbst soll es für die US-Nutzer losgehen – warten wir mal ab, wie lang es dauert, bis man von dem Dienst auch in unseren Gefilden profitieren kann. Bevor es soweit ist: Wie spannend klingt es für euch? Ist es für euch ein Grund, sich vom derzeit bevorzugten Dienst zu verabschieden?