Den Begriff „mobiles Office“ mehr als wörtlich genommen hat der Fahrer eines Kleintransporters auf der A8, der gestern wegen überhöhter Geschwindigkeit gestoppt wurde. Notebook, Drucker und Spannungswandler waren auf einem Gerüst auf dem Beifahrersitz aufgebaut und an der Scheibe dazu noch zwei Handys und ein GPS-Empfänger befestigt.
Alle Geräte waren auch eingeschaltet, es war aber dem Fahrer nicht nachzuweisen, ob er sie auch während der Fahrt benutzt hat – zu seinem Glück möchte man sagen, obwohl diese Form des „mobile Office“ nicht ausdrücklich im Bussgeld-Katalog Erwähnung findet, dürfte es doch eher teurer werden als am Steuer mit dem Handy am Ohr erwischt zu werden.
Mit 130 bei erlaubten 100km/h während eines Überholmanövers versuchte der Fahrer – wie sollte es anders sein, ein „IT-Experte“ – noch rechtzeitig zu einem Termin zu kommen. Er soll „sehr ungehalten“ gewesen sein ob der Forderung der Polizisten, die unzureichend gesicherte Ladung vom Beifahrersitz in den Kofferraum zu befördern. Die Technik auf dem Beifahrersitz schränkte nicht nur das Sichtfeld des Fahrers ein, laut Polizei wäre das Notebook bei einer Vollbremsung auch durch das Auto geflogen. Deswegen und wegen der Geschwindigkeitsübertretung erwartet den Fahrer jetzt ein Bußgeld in Höhe von 120 Euro.
Ob der Fahrer noch rechtzeitig zu seinem Termin kam ist nicht überliefert. Und um Gerüchten vorzubeugen: Ich wohne zwar im Saarland und mir wäre so ein Wahnsinn vielleicht sogar zuzutrauen, aber weder besitze ich ein Auto, noch einen Führerschein – ich war es nicht ;)
Foto: Polizei Saarland