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von Carsten Drees

Zukunft des Fernsehens: Kevin Spacey über Netflix, Geschichten-Erzählen und Chancen

von Carsten Drees am 1. September 2013
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Kevin Spacey hat als Oscar-prämierter Hollywood-Star in Edinburgh beim Edinburgh International Television Festival eine beeindruckende Rede über die Zukunft des Fernsehens gehalten.

Wir Mobilegeeks spüren natürlich wie die meisten anderen auch, dass sich unsere TV-Landschaft und unsere Konsumgewohnheiten diesbezüglich gerade komplett umkrempeln. Verpasse ich heute eine Sendung, schaue ich sie mir in der Mediathek des Senders an oder gegebenenfalls auf einem anderen Video-Portal. Ich muss auch nicht zwingend am Fernseher sitzen, sondern kann eine Sendung auch auf dem Rechner, dem Tablet und dem Smartphone verfolgen. Dazu kommt dann, dass ich nicht auf drei TV-Sender wie früher, aber auch nicht auf einige Dutzend Kabel- oder Satelliten-Sender limitiert bin, sondern eine schier unendliche Fülle an Filmen, Serien und auch belieben anderen Inhalten jederzeit im Internet abgreifen kann.

Schon die Musik-Industrie musste einsehen, dass das Geschäft künftig komplett anders funktioniert und ist dabei ein Paradebeispiel dafür geworden, wie man die Entwicklung viele Jahre verschlafen konnte und nun hinterher hechelt, um wieder den Anschluss zu bekommen. Den Zeitungen geht es derzeit nicht viel anders und die Veränderungen durch das Internet betreffen natürlich nicht nur die große Kinoleinwand, sondern eben auch das Fernsehen.

Zu dem Thema haben sich – auch mit Schwerpunkt TV – schon sehr viele Menschen geäußert und mitunter auch schon sehr richtige Sachen gesagt. Bis jetzt habe ich aber kein Statement wie das von Kevin Spacey gehört, der mit seinem Vortrag in Edinburgh zeigt, dass er sich unglaublich viel mit der Entwicklung auseinandergesetzt hat, Zusammenhänge versteht und gleichzeitig auch die richtigen Visionen für die Zukunft hat.

Hier muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich einem Kino-Star latent unterstelle, in einer eigenen Hollywood-Blase zu leben, die sich schrecklich wenig darum schert, mit welchen Problemen sich die Kino- und TV-Industrie derzeit herumschlägt. Mit der James MacTaggart Memorial Lecture hat Spacey die Keynote zum Television-Festival gehalten und dort beileibe nicht nur für seine Serie “House of Cards” getrommelt.

Diese Serie ist übrigens auch ein gutes Beispiel dafür, was derzeit verkehrt läuft bei den Fernsehmachern. Der lange Atem fehlt im TV oftmals, eine Serie oder ein Show-Konzept hat oftmals keine Chance, sich zu entwickeln. Läuft es in einer gewissen Zeit nicht rund, verschwindet sie vom Sender. Bei “House of Cards” war es sogar so, dass man nicht einmal die Chance bekommen hat, sie bei einem der großen TV-Sender unterzubringen, obwohl ein Name wie Kevin Spacey für Qualität steht.

Man hat die Serie unzähligen Sendern angeboten, hätte aber – trotz großem Interesse – nur eine Chance erhalten, einen 45-minütigen Piloten zu drehen. Die Macher sind da aber konsequent geblieben, weil das Konzept der Serie vorsieht, dass die Charaktere nach und nach im Verlauf der Serie ausgefeilt und erklärt werden. Das Risiko hat lediglich Netflix auf sich genommen – ausgerechnet dieses TV-Schreckgespenst Netflix, welches vielleicht den Abschied des klassischen Fernsehens eingeläutet hat. Nicht nur, dass die Serie dort als komplette erste Staffel eingekauft wurde – sie war auch direkt komplett verfügbar, von der ersten bis zur letzten Folge. Auch hier zeigt Spacey, dass er eine Menge mehr verstanden hat als viele verantwortliche TV-Menschen:

Wenn das Publikum alles auf einmal sehen möchte – wie es bei ‘House of Cards’ der Fall gewesen ist – dann sollte man ihm alles auf einmal geben. Mit diesem neuen Distributionsmodell haben wir meiner Meinung nach bewiesen, dass wir verstanden haben, was die Musikindustrie lange nicht verstanden hat: Gib den Menschen was sie wollen, wann sie es wollen, in der Form in der sie es wollen – zu einem vernünftigen Preis. Und sie werden eher bereit sein dafür zu zahlen als es zu stehlen.

Erfreulich finde ich, dass er jetzt nicht nur auf die Industrie einprügelt oder – noch schlimmer – das Internet verteufelt. Stattdessen begreift er es als eine riesige Chance, wie man künftig Geschichten erzählen kann. Er argumentiert, dass Serien wie das unglaublich gute “Breaking Bad” erst langsam in Fahrt gekommen sind, was den Zuschauerzuspruch angeht. Die Wende kam bei der Serie, als immer mehr Fans der Serie durch ihre Begeisterung neue Zuschauer brachten, die dann die alten Folgen allesamt bei Netflix aufarbeiten konnten. Das ist zum Beispiel eine Geschichte, die einer Serie wie “Lost” in Deutschland das Genick gebrochen hat. Auch hier handelt es sich um ein absolut packendes Format, welches trotz einem schwächeren Abschluss eine großartige Geschichte zu erzählen. Dummerweise konnten Leute nicht einfach so später einsteigen, als schon die zweite oder dritte Staffel liefen, die fehlenden Hintergründe verhinderten das.

Dank des Internets und Portalen, die uns jederzeit jede Serienfolge schauen lassen, ist sowas absolut nicht mehr relevant. Spacey sagt in seiner Rede, dass sich die grundsätzlichen Dinge nie geändert haben: Auch heute wollen die Leute gute Geschichten erzählt bekommen – wir müssen sie halt einfach nur erzählen. Man müsste sich lediglich von der Erzählstruktur verabschieden: den wöchentlichen Cliffhanger am Ende einer Folge braucht man nicht mehr zwingend, weil die Leute sich eh hinsetzen und drei, vier Folgen hintereinander reinziehen oder gar eine ganze Staffel.

Kevin Spacey sagt, dass die Geschichten-Erzähler auch immer noch überall da draußen sind – nur, dass sie eben nicht mehr zwingend Klinken putzen bei TV-Sendern, sondern einfach ihre Inhalte überall so ins Internet blasen.

Bis heute konnte die Film- und Fernsehbranche darauf warten, dass talentierte Kreative uns schon finden werden. Wir waren lange diejenigen mit dem Schlüssel zum Königreich. Man brauchte uns, um Geschichten an ein großes Publikum zu bringen. Das ändert sich gerade und es ändert sich schnell…Der Nachwuchs sucht uns nicht mehr. Wir müssen ihn suchen.

Er räumt auch mit dem Vorurteil auf, dass wir dank des Internets nicht mehr in der Lage wären, Inhalten lange aufmerksam zu folgen. Er sagt, wenn sich Leute am Wochenende hinsetzen und eine ganze Staffel einer Serie schauen, könnte man definitiv nicht von einer geringen Aufmerksamkeits-Spanne sprechen. Wenn die Geschichte stimmt, werden auch Menschen zuschauen – auch, wenn es vielleicht ein wenig Zeit braucht, bis es sich herumgesprochen hat. Der Abschied vom linearen Fernsehen, wo immer an Tag X um Uhrzeit Y eine neue Folge läuft, mag ein Problem für einzelne Sender sein – für die Kreativen hingegen ist es eine unglaubliche Chance, wenn nur die Qualität stimmt.

Das Publikum hat gesprochen und es will Geschichten. Sie lechzen danach. Sie feuern uns an, ihnen gute Geschichten zu liefern. Sie werden dann darüber sprechen, darüber bloggen, darüber bei Facebook und Twitter schreiben, Fanpages bauen, alberne GIFs erstellen und teilen, Nächte durchmachen um Folgen aufzuholen und Gott weiß was sonst noch tun.

Ganz richtig erklärt er auch, dass es schon lange nicht mehr darum geht, ob eine Geschichte den Stempel “Kinofilm” oder TV-Serie” verpasst bekommt. Er sagt, dass alles nur noch Content ist, egal wann und wo er konsumiert wird. Passt der Name Fernsehserie noch, wenn ich sie mir ausschließlich auf dem Notebook anschaue? Ist ein Kinofilm noch ein Kinofilm, wenn ich ihn mir via YouTube auf das Smartphone streame?

Ich weiß, ich erzähle das ein wenig zu ausführlich, bin aber gerade ziemlich schwer begeistert davon, dass Kevin Spacey die Situation mit all seinen Schwierigkeiten und Möglichkeiten so umfassend im Blick hat und das nun bei seiner Rede auch vor einem Fachpublikum so verkaufen konnte. In wie vielen verantwortlichen Köpfen das ankommt, bleibt abzuwarten. Ich bin übrigens wie Markus Hündgen aka Videopunk der Meinung, dass es bei den deutschen Köpfen wieder ein wenig länger brauchen wird:

Nachdem jetzt sogar jeder Medienmogul in Deutschland den Text von Kevin Spacey gelesen hat, wird sich exakt nichts am Markt ändern. #ActorsDilemma

Ändert aber alles nichts daran, dass Kevin Spacey hier eine großartige 40 Minuten-Rede gehalten hat, die sich jeder TV-Macher am besten täglich nochmal anschauen sollte. Mehr Hintergrund-Infos dazu gibt es bei DWDL.de, von denen übrigens auch die Übersetzungen zu den Spacey-Zitaten hier stammen. Außerdem findet ihr dort auch das komplette Video, hier bekommt ihr jetzt eine Zusammenfassung mit der Essenz seines Vortrages:

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