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Ein Tag im Leben mit dem Xiaomi Mi Note 10 – Penta-Kamera und 108 MP

geschrieben von Ümit Memisoglu

Der Morgen mit dem Xiaomi Mi Note 10

Der Tag beginnt um 5 Uhr morgens mit 100%, wo ich mich vorbereite das Haus zu verlassen. Um 6 Uhr geht es für mich raus in die Welt, wo ich im Zug anfange auf das Xiaomi Mi Note 10 zu schauen. Ich lese Nachrichten, lese Kommentare auf Instagram und schaue mich auf Twitter um, während ich über Bluetooth-Kopfhörer Musik höre. Das 6,47 Zoll große FullHD+ AMOLED Display ist wirklich schön in der Darstellung und mit 398 ppi ziemlich scharf. Die Helligkeit beträgt bis zu 600 nits und garantiert gute Sichtbarkeit bei Tag. Geschützt wird das Display mit Gorillas Glass 5.

Xiaomi Mi Note 10 Test Kamera Mobilegeeks

Always on wird beim Xiaomi Mi Note 10 auch unterstützt mit vielen möglichen Designs, was mir wirklich gut gefällt.

Nach rund 2 Stunden am Ziel angekommen, wo ich einiges zu erledigen habe, nehme hin und wieder einige Fotos mit dem Xiaomi Mi Note 10 bis zum Nachmittag auf, teilweise aus Gebäuden heraus durch Fenster, Portraits, Selfies etc. und versuche unterschiedliche Aufnahmeeinstellungen auszuprobieren. Denn Hauptkameras hat es fünf. Dazu gehört der 108 Megapixel Sensor mit f/1.7, 25 mm Brennweite und OIS, ein 12 Megapixel Telefoto-Sensor mit f/2.0 für den zweifach Zoom. Fünffach zoomen kann man mit dem 5 MP Sensor mit f/2.0 und OIS, dessen Bilder auf 8 Megapixel hochskaliert werden. Den Ultraweitwinkel übernimmt ein 20 MP Sensor mit f/2.2 und einer Brennweite von 13 mm und als letztes haben wir noch einen 2 MP Macrosensor mit f/2.4 für Nahaufnahmen. Dafür haben wir nur eine Selfiekamera mit 32 MP und f/2.0. Xiaomi versucht hier mit dem Xiaomi Mi Note 10 definitiv mit hohen Zahlen zu Punkten und das Ergebnis ist tatsächlich wirklich gut.

In der Zeit bis 12.30 konnte ich einige alltägliche Schnappschüsse auffangen, indem ich die Kamera des Xiaomi Mi Note 10 einfach hinhalte und aufnehme. Die Details, die die 108 Megapixel Kamera aufnimmt ist wirklich super, da man sehr viele Details in den Bildern erkennen kann. Dass es an eine Profikamera mit deutlich weniger Megapixel beim Detailgrad herankommt, sollte man nicht erwarten. Dafür ist der Sensor zu klein, jedoch ist der Unterschied zu anderen Smartphones deutlich, sofern man die Fotos am PC betrachtet. Das beste Ergebnis erhält man aber tatsächlich, wenn man ohne den 108 MP Modus aufnimmt, wo man durch Pixel Binning 27 Megapixel Fotos mit schönen Farben und hohen Details erhält. Der Detailgrad steigt zwar mit aktiviertem 108 Megapixel Modus, aber Detailgrad ist „so hoch“, dass es selbst bei gutem Licht zu Rauschen führen kann. Entsprechend eignet sich dieser Modus auch nicht für Fotos im Low-Light. Die Dateigröße beträgt dabei rund 16 MB pro Foto.

Zoomen kann man mit dem Xiaomi Mi Note 10 bis zu 5x optisch, 10x hybrid und 50x Digital. Die Qualität dabei ist wirklich gut und man kann bei letzterem selbst die Uhrzeit am Dom ablesen, selbst wenn man mit bloßem Auge und selbst mit 10x Zoom nicht erkennen kann, dass sich dort überhaupt eine Uhr befindet. Ganz so gut wie beim Huawei P30 Pro ist es zwar nicht, wo man nochmal etwas mehr Details erkennen kann, aber trotzdem ist das sehr beeindruckend. Vor allem, da man die Bilder aufgrund der guten Stabilisierung auch ohne Stativ aus der Hand aufnehmen kann. Selfies haben von den Details her eine ziemlich gute Qualität, aber der Portrait-Modus kann nicht so gut mit Lichtquellen im Hintergrund umgehen. Mehr Fotos kommen später.

Der Nachmittag mit dem Xiaomi Mi Note 10

Auf dem Weg nach Hause bis 14.30 Uhr schaue ich mich öfter auf den sozialen Medien um, schreibe und beantworte E-Mails und bearbeite einige Bilder. Der Akku erreicht dabei gerade zu dieser Zeit 71%. Bis zu meiner Ankunft, können wir kurz über das Design des Xiaomi Mi Note 10 sprechen.

Insgesamt finde ich das Xiaomi Mi Note 10 recht schön. Es ist kein neues Design und erinnert stark an Designs anderer Konkurrenten, aber das stört mich wenig. Von der Bauqualität her ist es top. Es fehlt hier nur die IP-Zertifizierung. Damit ist es offiziell nicht Wasserdicht. Es wird mit Sicherheit normalen Wettereinflüssen standhalten können, aber es ist dennoch besser es von Wasser fernzuhalten. Sehr interessant ist hier die Unterseite des Gerätes, denn Xiaomi hat nicht nur einen USB-C Anchluss, sondern auch einen 3,5 mm Klinkenanschluss unterbringen können. Dank diesem kann man sogar offline Radio hören. Der Lautsprecher hier ist nicht alleine, dann über der Kamera wurde auch ein kleiner Frontlautsprecher angebracht. Damit ist der Ton beim Telefonieren ziemlich gut, aber auch auf Stereo-Sound muss man nicht verzichten. Der Ton bei der Medienwiedergabe ist überdurchschnittlich und kann ziemlich laut. Entsperren kann man das Xiaomi Mi Note 10 übrigens mit dem im Display eingebauten Fingerabdrucksensor. Dieser ist nicht nicht ganz so schnell, wie bei einigen Konkurrenten, aber dennoch völlig in Ordnung. Gesichtserkennung ist auch mit dabei, aber ist aufgrund fehlender Sensoren natürlich die unsicherere Methode.

Zuhause angekommen nehme ich schnell einige Testfotos mit dem Xiaomi Mi Note 10 auf, die ich in meinen Testbericht zum Zhiyun Weebill S packe, da meine Kamera ja auf dem Gimbal selbst platziert ist. Dabei sieht man auch wieder: Schöne Farben, gute Details und das Xiaomi Mi Note 10 eignet sich selbst gut für einfache Produktbilder. Würde ich es nicht wissen, könnte ich fast davon ausgehen, dass man hier eine DSLR genutzt hätte.

Daraufhin wird gekocht. Nicht nur um danach zu essen, sondern auch um einige Videos für meinen Kochkanal auf Instagram aufzunehmen. Dazu nutze ich meine große Kamera, daher können wir in der Zeit bis zum quasi-Mittag und quasi-Abendessen mit mehr Details zum Xiaomi Mi Note 10 überdecken.

Als Software läuft zum Testzeitraum MIUI 11 basierend auf Android 9. Die Software ist MIUI wie mann es kennt: Eine bunte Benutzeroberfläche, die recht Benutzerfreundlich ist und flüssig läuft. Es kommt mit vielen kleinen Extrafeatures, die es vergleichbar mit Huaweis EMUI machen. Von einer Huawei-Kopie sollte man hier aber nicht sprechen, da viele derer Softwarefeatures erst bei Xiaomi aufgetaucht sind. Wem das ganze bunte nicht gefällt, kann es wie bei jedem anderen Smartphone auch mit Themes anpassen. Mir persönlich gefällt es, da es auch generell gut optimiert ist und mir während des Tests nichts negatives aufgefallen ist.

Intern kommt das Xiaomi Mi Note 10 mit dem Snapdragon 730G, einem 8 nm Mittelklasse-Chipset, welches auf Gaming optimiert ist. Davon dass es Mittelklasse ist, merke ich während des gesamten Testes nichts. Wüsste ich es nicht, würde ich hier Oberklasse schätzen. Die Performance ist super und selbst die aktuellsten Spiele laufen komplett flüssig ohne Ruckler. Der Chip verbessert nicht nur die Performance, sondern optimiert auch die Spielerfahrung bei niedriger Latenz etc. Wer so wie ich nicht am Smartphone spielt, wird davon nichts merken, aber alle anderen dürften sich sicher darüber freuen. Ansonsten bietet das Smartphone viele aktuelle Features wie Bluetooth 5.0, 30 Watt Schnellladen etc. Zum Chipset gesellt sich noch 6 GB RAM und 128 GB interner UFS 2.0 Speicher. Dieser lässt sich jedoch nicht erweitern. Zwei Steckplätze für zwei SIM-Karten (Dual Stand-By) darf man aber erwarten.

Der Abend mit dem Xiaomi Mi Note 10

Nachdem alles Fertig ist, nehme ich nach jedem Menü/Nachtisch einige Fotos auf, wobei ich hier auch mit einer LED-im Hintergrund beleuchte um die Qualität etwas zu erhöhen und die Bilder können echt überzeugen. Zukünftige Instagrammer können auch mit dem Xiaomi Mi Note 10 schöne Bilder aufnehmen. Diese hier wurden im Automatikmodus ohne Nachbearbeitung, aber mit aktiver KI-Erkennung aufgenommen, aber wer hier nochmal RAW-Fotos aufnimmt und diese bearbeitet, kann da schon einiges gutes bei herausbekommen.

Was Videos betrifft bin ich noch nicht 100% überzeugt. Aufnehmen kann man bis 4k 30 FPS, bzw. 1080p 60 FPS und Zeitlupe bei 1080p mit 240 FPS bzw. 960 FPS bei 720p. Die Qualität der Videos ist wirklich sehr gut und auch die Stabilisierung ist eigentlich ziemlich gut, aber komplett flüssig ist es dabei nicht, da es wegen Nachkorrekturen etwas in der Wiedergabe ruckelt. Für die Preisklasse ist es zumindest Qualitativ dennoch top und eventuell lässt sich da mit Software noch was nachbessern. Schön sind die Voreinstellungen in der Kamera, mit dem man schnell kurze Vlogs erstellen kann, indem man die Kamera einfach hinhält, nachdem man eines der Vlog-Presets gewählt hat. Unten seht Ihr drei kurze zusammengeschnittene Clips. Das letzte ist das „Vlog“ Video, was aber leider nur in 720p wegen der Zoom-Effekte aufgenommen wird. Den Ton habe ich hier rausgeschnitten, da einige private Gespräche hörbar waren, aber die Tonaufnahme ist auf jeden Fall deutlich besser, als ich das von älteren Xiaomi-Geräten gewöhnt bin. Überdurchschnittlich trifft es ganz gut. Es hört sich zumindest nicht mehr so an, als wäre man unter Wasser.

Um das ganze zu toppen, habe ich an dem Tag noch einige Fotos mit dem Xiaomi Mi 10 aufnehmen lassen, da kurzfristig ein Magazin von mir fünf Fotos für ein Interview wollte, von denen ich unten nochmal zwei zeige. Diese wurden im Portrait-Modus aufgenommen und sind tatsächlich echt gut geworden. Bearbeitet habe ich die Bilder hier nicht. Man sieht aber, dass der Bokeh-Effekt echt gut gelungen ist und die Farben echt super rüberkommen. Ich sage ja: Für zukünftige Instagrammer ist die Kamera echt gut.

Es ist 21 Uhr, ich bearbeite die Fotos für das Magazin, was ich noch am selben Tag einschicken muss, bearbeite einige der Essensbilder und verbringe recht viel Zeit am Smartphone, weil ich so müde bin, dass ich nicht an den PC oder sonst wo möchte. Ich gehe kurz raus und mache noch zwei Fotos bei Nacht um danach direkt wieder nach Hause zu gehen. Nachfotos sind mit dem Xiaomi Mi Note 10 gut und mehr als solide. Man kann hier kein Google Pixel oder Huawei P30 Pro erwarten, aber sofern man nicht im 108 Megapixel-Modus aufnimmt, sind die Bilder definitiv super für den Preisbereich.

Generell habe ich an diesem Tag viel zu viel Zeit am Smartphone verbraucht und dennoch habe ich am Ende des Tages, also um etwa 23 Uhr, noch 28% Akku übrig. An einem normalen Tag mit meinem normalen Nutzungsverhalten hätte mit Sicherheit sogar mehr als 50% übrig gehabt. Das liegt nicht nur daran, dass der Mittelklasse-Chipset effizienter als ein Flaggschiff-Modell ist, sondern auch weil der Akku tatsächlich sehr groß ist. 5260 mAh sind hier eingebaut. Das ist für den durchschnittlichen Nutzer natürlich fantastisch, da man hier selten Akkuprobleme haben wird. Sollte der Akku dann doch noch leer gehen, kann man mit der 30 Watt Schnelladetechnik das Xiaomi Mi Note 10 in 30 Minuten auf 58%, bzw. in 65 Minuten auf 100% laden. Das ist ziemlich fix. Kabelloses Laden ist nicht mit dabei. Für mich kein Problem, für andere vielleicht etwas, was sie vermissen werden.

Jedenfalls ist der Tag für mich zu Ende und wir kommen zum Fazit.

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Ümit Memisoglu