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Xiaomi Mi Mix im Test: Wunderschönes, fast randloses Smartphone

geschrieben von Nicole Scott

Manchmal gibt es sie, diese bemerkenswerten Zufälle: Kürzlich wurden die neuen Quartalszahlen Apples verkündet. Wieder einmal dicke Gewinne, wieder einmal schwerpunktmäßig durch iPhone-Verkäufe erzielt – aber der ganz große Hype scheint irgendwie vorbei zu sein um das ikonische Smartphone aus Kalifornien. Es ist nach wie vor eines der besten Smartphones der Welt – aber eben nicht mehr so „outstanding“ wie es mal war angesichts immer stärker werdender Konkurrenz.

Und um wieder auf die bemerkenswerten Zufälle zurückzukommen: Am gleichen Tag, an dem Apple eingestehen musste, dass die Verkäufe sämtlicher Hardware-Sparten inklusive iPhone im Vergleich zum Vorjahr rückläufig sind, fand viele Kilometer entfernt in China die Vorstellung des Xiaomi Mi Mix statt. Bevor ich noch ein weiteres Wort zu diesem 6,4 Zoll großen Phablet mit Snapdragon 821 verliere, schaut euch erst einmal in aller Ruhe dieses Bild an und lasst es auf euch wirken:

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Ein ungewöhnliches Smartphone veranlasst uns auch, den Test ein wenig ungewöhnlich anzugehen: Wir beschäftigen uns daher zunächst und sehr ausgiebig mit dem riesigen und fast randlosen Display, bevor wir uns um den Rest der Hardware bzw. der technischen Daten kümmern.

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Xiaomi Mi Mix Display

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Kernstück des Konzepts ist natürlich das atemberaubende Display. Es kommt nahezu ohne Rand aus und im ungewöhnlichen 17:9-Format daher. Gerade, wenn man das Device frisch erworben hat, ertappt man sich bei diversen Oooohs und Aaaahs, weil einen das umwerfende Design und das riesige Panel bei verschiedenen Bildschirminhalten und Apps immer wieder aufs Neue begeistert.

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Das Display löst mit 2.040 x 1.080 Pixeln auf und das Format sorgt dafür, dass ihr trotz der Software-Buttons zur Navigation noch ein Bild im 16:9-Format einsehen könnt. Das hat auf der anderen Seite jedoch auch den Nachteil, dass bei Inhalten im 16:9-Format an den Rändern entsprechende Balken zu sehen sind, wenn nicht die Android-Buttons eingeblendet werden. Bei einigen Inhalten – beispielsweise bei Videos, die mit der Kamera des Mi Mix erstellt werden – wird das Bild auf das volle 17:9-Format gedehnt.

Eine absolut erstaunliche Screen-to-Body-Ratio von 91,3 Prozent konnte man erreichen. Fast die komplette Front besteht aus sichtbarem Display! Bei der Vorstellung ließ man es sich da nicht nehmen, es mit dem iPhone 7 Plus zu vergleichen:

Wenn ihr euch die beiden Bilder angeschaut habt, möchte ich euch nochmal an die Einleitung und den Verweis auf Apple erinnern. 91,3 Prozent Screen-to-Body-Ratio stehen hier lediglich 67,7 Prozent beim iPhone 7 Plus gegenüber und das versetzt Xiaomi in die Lage, ein wahres Kunststück zu vollbringen: Das mit 6,4 Zoll wirklich riesige Display passt in ein Gehäuse, welches nicht größer ist als das 5,5 Zoll große Pendant aus Cupertino! Xiaomi nennt eine Handvoll Punkte, wie man das bewerkstelligen konnte:

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Man setzt auf ein piezoelektrisches Akustiksystem, bei dem der Schall über das Keramikgehäuse übertragen wird. Das ist notwendig, weil man auf diese Weise auf den klassischen Ohrhörer verzichten kann, der sonst oberhalb des Displays Platz beansprucht.

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Ebenfalls oberhalb des Displays finden wir gewöhnlich auch sowohl den Näherungssensor als auch die Selfie-Cam. Letzere hat Xiaomi um 50 Prozent verkleinert und kurzerhand an den unteren rechten Rand verfrachtet.

Der Näherungssensor, der mit Infrarot arbeitet, ist komplett verschwunden. Stattdessen verbaut man einen Sensor, der mit Ultraschall arbeitet und direkt unter dem Display sitzt. Die Technologie, die auf den schönen Namen „Inner Beauty“ getauft wurde, stammt vom norwegischen Unternehmen Elliptic Labs. In folgendem Video seht ihr, was die Jungs noch so auf der Pfanne haben:

Die Inner Beauty-Technologie hat im Xiaomi Mi Mix erstmals ihren Weg in ein Smartphone gefunden und großen Anteil daran, dass das Handset auf so eine hohe Screen-to-Body-Ratio kommen kann. Ebenfalls dazu beigetragen hat auch das an den Ecken abgerundete Display, welches den Platz somit deutlich besser ausnutzen kann.

Ihr seht also, hier kommen ein Haufen guter Ideen zusammen, um dieses unglaubliche Display zu ermöglichen. Mittlerweile konnten wir das Panel auch selbst unter die Lupe nehmen und sind absolut begeistert von dem, was wir sehen. Das liegt einmal an der Qualität des Displays selbst, aber natürlich auch an den Ausmaßen – nie haben hochauflösende Videos auf einem Smartphone besser ausgesehen. Darüber hinaus fällt auf, dass wir trotz des kaum vorhandenen Randes beim Halten nicht versehentlich Aktionen auf dem Display auslösen, das hat Xiaomi also sehr gut in den Griff bekommen.

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Zudem haben wir es mit einem sehr hellen Panel zu tun mit – dank IPS-Technologie – tollen Blickwinkeln. Es ist also auch im Sonnenlicht und von der Seite sehr gut ablesbar. Stellt ihr den Auto-Modus aus, könnt ihr den Bildschirm wirklich komplett verdunkeln, wenn ihr die Helligkeit ganz runterregelt. Die Farben sind etwas gesättigter als gewöhnlich, was gut aussieht, aber natürlich der Farbgenauigkeit ein wenig abträglich ist.

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Xiaomi ist mit dem Mi Mix ein Smartphone der Zukunft gelungen, an dem sich künftig viele Hersteller messen lassen müssen. Mit dem 1080p-Panel haben die Chinesen allerdings ein wenig Boden verschenkt. 4K-Videos sehen absolut großartig aus auf dem Display, aber vielleicht hätte Xiaomi hier doch einen Schritt weiter gehen und ein Quad HD-Panel verbauen können – beim Scrollen auf Websites wirkt die Schrift manchmal ein wenig unscharf.

Das ist allerdings Jammern auf äußerst hohem Niveau und nicht zuletzt auch der Kompromiss, den man eingegangen ist, um dem Mi Mix so eine gute Akkulaufzeit zu spendieren.

Xiaomi Mi Mix Design und Verarbeitung

Da wir schon sehr ausführlich auf das Display und die damit verbundenen Technologien eingegangen sind, haben wir uns dort auch schon ein wenig mit dem Design beschäftigt. Schließlich ist ein solches Display fast ohne Rand ein Alleinstellungsmerkmal, welches wir so von der Konkurrenz noch nicht gesehen haben. Allenfalls so ähnlich von Sharp, die aber am Smartphone-Markt kaum Relevanz haben.

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Blicken wir einmal ums Gerät herum sehen wir an der Unterseite einen USB Typ-C-Anschluss, der von den Speakern flankiert wird. An den Seiten finden wir auf der rechten Seite die Lautstärke-Regelung sowie den Power-Button, gegenüber auf der linken Seite den Slot für die SIM-Karte und oben schließlich den Anschluss fürs Headset.

Das Design des Mi Mix hat Xiaomi zusammen mit dem französischen Designer Philippe Starck erarbeitet. Xiaomi baut voll auf Keramik. Das komplette Gehäuse, der Rahmen und auch die Buttons sind aus Keramik gearbeitet. Für die Optik ist das großartig, sorgt allerdings auch dafür, dass sich das Smartphone in den Händen ein wenig rutschig anfühlt.

Das alles sieht schon sehr nach Premium aus, für die große Ausführung mit 6 GB RAM und 256 GB Speicher setzt man da aber nochmals einen drauf und fährt schwer auf: Sowohl um die Hauptkamera als auch um den Fingerabdrucksensor finden wir Verzierungen aus 18-karätigem Gold!

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Davon ab ist das Xiaomi Mi Mix komplett in schwarz gehalten, was den edlen Eindruck zusätzlich verstärkt. Auch an der Verarbeitungsqualität gibt es nichts zu mäkeln, Xiaomi hat sich auch in dieser Disziplin keine Blöße gegeben. Beim Mi Mix kann Xiaomi bezüglich der Verarbeitung mit einer weiteren Innovation aufwarten: Die Chinesen erklären, dass sie komplett auf Klebstoffe verzichten und stattdessen auf Steckverbindungen setzen.

Zwei Haken konnten wir dennoch ausmachen, die damit zusammenhängen, dass das Gehäuse aus Keramik gefertigt wurde: Die Rückseite ist ein reiner Fingerabdruck-Magnet! So wunderschön das Smartphone im Ganzen ist, so ärgerlich ist der Blick auf die Rückseite, nachdem man das Device ein paar Mal in der Hand gehalten hat und dann von oben bis unten mit Fingerabdrücken überzogen ist. Der andere Haken: Durch das Material liegt das Smartphone sehr rutschig in der Hand, so dass es einem leicht mal entgleiten kann.

Um die Fingerabdrücke auf der Rückseite zu vermeiden und um das Mi Mix vor Schäden durch ein versehentliches Fallenlassen zu schützen, sei euch also dazu geraten, unbedingt ein Case zum Schutz zu nutzen. Xiaomi legt erfreulicherweise ein solches Case bei, welches sich auch durchaus sehen lassen kann. Es handelt sich dabei um ein sehr ordentliches Leder-Case, welches vorne ein wenig den Eindruck des rahmenlosen Designs mildert, auf der Rückseite aber wirklich was hermacht.

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Xiaomi Mi Mix Technische Daten

Display 6,4 Zoll großes, randloses 17:9-Display mit einer Auflösung von 2.040 x 1.080 Pixeln
Prozessor Qualcomm Snapdragon 821 Quad-Core-SoC mit 2,35 GHz
Arbeitsspeicher 4 bzw. 6 GB RAM
Interner Speicher 128 bzw. 256 GB interner Speicher UFS 2.0
Kamera hinten 16 MP Cam, f/2.0 Blende, PDAF und 4K-Recording
Kamera vorne 5 MP Front-Cam
OS Android 6.0 Marshmallow mit MIUI 8
Akku 4.400 mAh mit Quick Charge 3.0
Konnektivität WLAN 802.11ac, Bluetooth 4.2, NFC, USB Typ-C
Features Dual-SIM, Fingerabdrucksensor, Ultraschall-Näherungssensor, piezoelektrisches Schallsystem
Maße 81,9 × 158,8 × 7,90 mm
Gewicht 209 Gramm

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Xiaomi Mi Mix Hardware

Der Blick auf die Spezifikationen verrät uns, dass hier keinesfalls nur mit einem spektakulären Display für Aufmerksamkeit gesorgt werden soll. In der größten Ausführung des Mi Mix haben wir es mit einem Snapdragon 821 Quad-Core-SoC, 6 GB RAM und reichlichen 256 GB Flash-Speicher zu tun. Da fällt es fast schon nicht mehr negativ ins Gewicht, dass Xiaomi erneut auf einen microSD-Slot zum Erweitern des Speichers verzichtet. Der Snapdragon taktet übrigens mit bis zu 2,35 GHz, die Möglichkeiten des Chipsatz werden also ausgereizt im Gegensatz zu manch anderem Smartphone, in welchem der Maximaltakt ein wenig niedriger angesetzt wurde.

Hinten verbaut man eine 16 MP Cam, während vorne – wie erwähnt unten rechts – ein 5 MP Shooter sitzt. Das hohe Gewicht von 209 Gramm verdankt das Mi Mix – neben der Materialwahl – auch dem dicken Akku: Xiaomi verbaut eine Batterie mit einer Kapazität von 4.400 mAh, die dank Quick Charge 3.0 auch denkbar schnell wieder geladen werden kann.

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Einziger Wermutstropfen für deutsche Xiaomi-Anhänger: Im Gegensatz zum Mi Note 2 unterstützt das Mi Mix leider nicht das LTE-Band 20, ist also nicht perfekt für das deutsche LTE-Netz geeignet. Davon abgesehen ist das Xiaomi Mi Mix aber ein absolutes Premium-Smartphone, also keinesfalls ein Blender, der nur durch ein äußerst schickes Design auffallen will und dafür die Technik vernachlässigt.

Xiaomi Mi Mix Kamera

Die Kamera im Mi Mix ist gut – aber angesichts dieser Vielzahl von tollen Kameras in anderen Smartphones in diesem Jahr ist „gut“ eben nichts mehr, was einen komplett vom Hocker haut. Uns haben die Qualitäten im Low Light-Bereich positiv überrascht, aber dennoch kommt das Mi Mix dort nicht an die Spitzen-Performer in dieser Disziplin – Google Pixel und Huawei Mate 9 – heran.

Die App enttäuscht ebenfalls nicht und ihr habt alle wesentlichen Funktionen wie eine Auto-HDR-Einstellung mit an Bord. Die Resultate überzeugen durch gesättigte Farben, wobei wir generell ein wenig den Detailreichtum vermissen, den andere Spitzen-Smartphones bei ihren Kameras mitbringen.

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Mit der Video-Funktion sind wir nicht wirklich glücklich, denn wir haben festgestellt, dass der Autofokus dafür sorgt, dass das Bild durchgängig ein wenig pulsiert, wodurch wir die Aufnahmen nicht gebrauchen können. Manchmal stellt man fest, dass man diesen Effekt bei der Aufnahme beobachten kann, er später bei der Wiedergabe dann jedoch verschwunden ist.

Dadurch, dass wir keine optische Bildstabilisierung an Bord haben, müssen wir uns auf EIS und den Phase Detection-Autofokus verlassen und sind der Software somit ausgeliefert. Das lässt aber zumindest hoffen, dass Xiaomi Updates nachreicht, die für Besserung sorgen. Macht euch am besten selbst einen Eindruck  von der Qualität der Kamera – hier sind unsere Beispiel-Fotos:

Bei der Selfie-Cam fällt zunächst mal auf, dass sie sehr außergewöhnlich positioniert ist. Sie befindet sich am unteren rechten Rand, was natürlich auch ein Kompromiss ist, den Xiaomi bei diesem Design wählen musste. Für Selfies ist das nicht besonders ideal, denn drückt ihr den Auslöser, habt ihr bei der Platzierung des Auslösers zumeist den Daumen mit im Bild.

Xiaomi macht es hier ein wenig wie Apple und sagt: „Ihr haltet es falsch“. Der Kamera-App ist egal, wie rum ihr das Smartphone nutzt, also dreht ihr das Smartphone einfach um und habt den Sensor wieder wie gewohnt im oberen Bereich und keine lästigen Daumen im Bild. Es braucht ein wenig Zeit, aber dann gewöhnt man sich daran, es so zu nutzen.

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Wenn wir schon von Selfies sprechen: Das Beautification-Spiel spielt Xiaomi schon ziemlich lange und somit bieten sie uns auch im Xiaomi Mi Mix einige Optionen, unser Gesicht ein wenig zu optimieren:

In der folgenden Galerie könnt ihr sehen, dass ihr generell mit der Selfie-Kamera sehr ordentliche Bilder von euch machen könnt: 

Xiaomi Mi Mix Performance

Was kann man schon verkehrt machen, wenn man einen Qualcomm Snapdragon 821 mit 4 GB RAM, oder im Spitzenmodell sogar mit 6 GB RAM paart? Genau, gar nichts. Das tolle und riesengroße Display lädt natürlich dazu ein, grafikintensive Spiele zu installieren und zu sehen, wie sie sich auf einem so großen mobilen Screen machen.

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Im Test hatten wir die Ausführung mit 4 GB Arbeitsspeicher und einem 128 GB großen Flash-Speicher, welchen ihr bekanntlich nicht erweitern könnt. Die 4 GB RAM reichten uns allemal aus, dass alle Apps äußerst zügig starteten und auch in Spielen keinerlei Probleme festzustellen waren. Bei der 6 GB RAM-Ausführung dürften Apps nochmal ein wenig zuppiger starten und das Gerät im Ganzen einen besseren Eindruck beim Multitasking machen – die Frage ist, ob sich das für jedermann rechnet. Klar, die Premium-Version kann auch mit 256 GB Speicherplatz aufwarten, aber wer mit 128 GB glücklich ist, wird vermutlich nicht den Aufpreis „nur“ für den größeren Arbeitsspeicher zahlen.

Xiaomi Mi Mix Akku

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OMG, was für ein Biest von einem Akku! PCMark 8 ist ein echt großartiger Test, bei dem Tätigkeiten wie Web-Browsing, Bearbeiten von Fotos und Videos etc. kombiniert werden und in diesem Fall kommen wir auf eine erstaunliche Screen-Time von zehneinhalb Stunden! Gibt es an anderer Stelle durchaus ein wenig Sehnsucht nach einem höher auflösenden Panel, so sind wir bezüglich der Akkulaufzeit natürlich glücklich damit, dass Xiaomi hier den dicken 4.400 mAh Akku mit einem FullHD-Display kombiniert.

Die Quick Charge 3.0-Technologie von Qualcomm wird beim Mi Mix unterstützt, womit gewährleistet ist, dass der große Akku auch schnell wieder befüllt werden kann. Die mit dieser Technologie machbare Ladegeschwindigkeit wird hier zwar nicht ausgereizt, aber in unter einer Stunde seid ihr bei 80 Prozent, das volle Aufladen dauert 2,5 Stunden. Dabei brauchen allein die letzten 4 Prozent aber eine halbe Stunde, weil auf der Zielgeraden immer langsamer geladen.

Zu den flottesten Quick Charge 3.0-Devices gehört das Mi Mix also nicht, was allerdings angesichts einer Akku-Kapazität von 4.400 mAh echt zu verschmerzen ist. Selbst, wenn ihr euer Smartphone exzessiv nutzt, dürfte es schwierig sein, mit dem Ding nicht über einen Tag zu kommen.

Xiaomi Mi Mix Sound

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Das spezielle Design des Xiaomi Mi Mix verlangt, das verschiedene, üblicherweise im oberen Front-Bereich angesiedelte Elemente dort weichen mussten. Das gilt auch für den Hörer, der aufgrund des Displays Platz machen musste. Wie unter dem Punkt „Display“ bereits erwähnt, setzt Xiaomi auf ein piezoelektrisches Akkustiksystem, bei dem der Schall über das Keramikgehäuse übertragen wird. Das funktioniert auch tatsächlich erstaunlich gut, mit einer Einschränkung: Werdet ihr angerufen, hört ihr euer Gegenüber ein wenig leiser, als ihr es von Smartphones mit „normalen“ Sound-Elementen gewohnt seid. Das kommt dadurch, dass hier über Vibration Sound erzeugt wird, zudem ist der Klang eher dumpf. Im Normalfall ist die Lautstärke aber absolut ausreichend, wenn ihr zuhause seid. In lauteren Umgebungen hingegen wird es schwieriger, wenn ihr nicht auf Kopfhörer zurückgreifen könnt oder wollt.

Beim Hören von Musik oder beim Schauen von Videos sind die Speaker an der Unterseite ordentlich laut, so dass ihr euch zuhause auch ohne Kopfhörer durch Musik berieseln lassen oder Filme schauen könnt. Durch die Technologie vibriert das Smartphone ein wenig, wenn ihr die Lautstärke aufdreht, allerdings nicht so sehr, dass es unangenehm auffallen würde. Durch die Platzierung der Speaker an der Unterseite haben wir hier das bekannte Problem, dass man sie leicht mit der Hand verdecken kann, wenn man beispielsweise am Zocken ist. Dadurch verstummt der mäßig bassige aber volle Sound nahezu völlig.

Der Sound ist alles in allem sicher nicht das Highlight des Geräts, aber eben auch wieder ein Kompromiss, der der Bauweise geschuldet ist und dafür absolut in Ordnung. Wir fragen uns lediglich, ob man nicht zu einer anderen Strategie hätte greifen können, indem man als Hörer einfach die Speaker an der Unterseite nutzt. Schließlich drehen wir das Smartphone ja auch um, wenn wir Selfies machen wollen, wieso also nicht auch beim Telefonieren (auch, wenn es dann weniger diskret wäre)?

Fairerweise muss man aber auch dazu sagen, dass wir beim Testen immer wieder feststellen, dass bestimmt die Hälfte der getesteten Smartphones eine äußerst bescheidene Sprachqualität haben. Mag sein, dass das nicht mehr so entscheidend ist, dank Kopfhörer und Bluetooth-Headsets.

Xiaomi Mi Mix Software

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Das hier ist wohl die unschönste Kategorie in diesem Test, denn auf dem Mi Mix kommt die MIUI 8-Oberfläche zum Einsatz und dabei handelt es sich um ein radikal verändertes, ja nahezu verstümmeltes Android 6.0 Marshmallow. Viele Dinge, die man an Android schätzt und gerne nutzt, finden einfach nicht statt auf diesem Gerät. 

Wie gewohnt bei Xiaomi finden wir die Google Play Services nicht vorinstalliert vor und auch Features wie Smartlock sucht ihr vergeblich. Play bekommt ihr hier nur per Side-Load aufs Smartphone. Schaut man über diese Google-Abstinenz hinweg, ist MIUI 8 durchaus ansehnlich, auch der fehlende App-Drawer bereitet nicht wirklich Probleme.

Beim Öffnen der Benachrichtigungsleiste fällt auf, dass sie verbessert wurde, uns die Quick-Settings an der Seite präsentiert werden und sie jede Menge Optionen bietet. In den Einstellungen finden wir sogar so einiges, was wir auf den westlich ausgerichteten UIs nicht so zu sehen bekommen. So könnt ihr über die Dual-App-Funktion zwei verschiedene Instanzen einer App nebeneinander laufen lassen, beispielsweise zwei verschiedene Facebook- oder WhatsApp-Accounts, oder aber auch verschiedene Iterationen ein und der selben App.

Wie gewohnt bedient sich Xiaomi bei der MIUI-Oberfläche wieder beim Look von iOS, funktionell wird es jedoch schwieriger, wenn das Smartphone außerhalb Chinas genutzt wird: Ihr könnt die Sprache zwar auf Englisch umstellen, allerdings funktionieren viele Dienste und Apps einfach nicht außerhalb Chinas oder sind nur in Chinesisch verfügbar. Der Mi App Store und Mi Music sind Beispiele dafür. 

Ein weiteres Problem, welches sich durch MIUI ergibt: Das weiter oben bereits erwähnte Smart Lock-Feature ist hier nicht an Bord. Wenn ihr diese Funktion auf einem Smartphone nutzt, wird zum Beispiel automatisch erkannt, wenn ihr euch in einer sicheren Umgebung – beispielsweise der eigenen Wohnung – befindet. Befindet ihr euch mit eurem Smartphone in dieser Umgebung, müsst ihr das Smartphone dann nicht entsperren, wenn ihr es in die Hand nehmt. 

Das Fehlen dieser Möglichkeit ist in diesem Fall besonders ärgerlich, weil der Fingerabdrucksensor beim Mi Mix auf der Rückseite verbaut ist. Wollt ihr also nur mal schnell aufs neben euch liegende Smartphone schauen, könnt ihr es nicht einfach per Fingerabdruck entsperren, während es vor euch liegt, sondern müsst das Device in die Hand nehmen. Das wird durch die Größe und das Gewicht des Smartphones natürlich nicht angenehmer, gerade wenn ihr das viele Male am Tag ausführen müsst. Davon abgesehen reagiert der Fingerabdrucksensor übrigens sehr flott und zuverlässig.

Es ist wahrlich eine Schande, dass so viele tolle Android-Funktionen deaktiviert sind, aber MIUI ist nun mal für China gestaltet und kaum jemand in dem Land haut aggressiver neue Funktionen raus, wobei sich das Unternehmen durchaus nach den Wünschen der chinesischen Nutzer richtet. Würde man mal außerhalb Chinas fragen, ob eine Vanilla-Version gewünscht wäre – wir alle würden sie wohl mit Kusshand nehmen. Dummerweise verhindert das das Geschäftsmodell Xiaomis, die ihr Geld in China eben mit dem Verkaufen ihrer Apps und Services verdienen.

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Xiaomi Mi Mix Preis und Verfügbarkeit

Xiaomi hat uns das Mi Mix als Konzept-Smartphone vorgestellt, hat das Handset in China aber bereits am 04. November in die Läden gebracht. 3499 chinesische Yuan – umgerechnet etwa 474 Euro – wird die Einstiegs-Version mit 4 GB RAM und 128 GB Speicher kosten, wer lieber die Ausführung mit 6 GB Arbeitsspeicher und 256 GB internem Speicher greift mit 3999 Yuan bzw. circa 542 Euro nur unwesentlich tiefer in die Tasche. Im Lieferumfang enthalten ist dabei sogar ein Leder-Case.

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Bei TradingShenzhen wird das Gerät für den Deutschland-Import übrigens bereits mit 677 Euro in der kleinen Version bzw. 907 Euro für das Spitzenmodell mit 6 GB RAM und 256 GB Speicher gelistet, also mit deutlichem Aufpreis. Auch, wenn wir uns schon ein klein wenig mit dem Mi Mix befassen konnten, können wir noch nicht abschließend sagen, wie sich das Mi Mix im Alltag bewährt, aber es zeichnet sich ab, dass es ein echtes Performance-Monster ist, welches zudem über einen fetten Akku und vor allem mal wieder ein wirklich innovatives Design verfügt.

Xiaomi Mi Mix Umfrage

Xiaomi ist lange hinter den großen Herstellern wie Samsung und Apple hinterher gehetzt und hat die beiden oft und gern kopiert. Mag sein, dass mit dem Mi Mix jetzt die Zeit gekommen ist, in der das Unternehmen aus China den Takt angibt. Was glaubt ihr?

Xiaomi Mi Mix Fazit

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Ganz ehrlich: Man muss schon eine Menge Glück haben, um dieses Smartphone in die Finger zu bekommen. Selbst in China bekommt man es derzeit nur schwer. Solltet ihr eins bekommen können: Kauft es, besorgt euch einen Screen-Protector und ihr könnt sicher sein, dass ihr ein Smartphone besitzt, welches den Weg in die Zukunft ebnet, was Design und Funktionalität angeht. Geht davon aus, dass sich an diesem Design viele Hersteller versuchen werden in der kommenden Zeit.

Dass es Xiaomi hier gelungen ist, den Rahmen nahezu zu eliminieren, ist natürlich eine Riesensache: Wer möchte nicht ein möglichst großes Display in einem möglichst kompakten Smartphone? Diese Optik führt zu Problemen, die gelöst werden wollen und Xiaomi hat das mit Bravour gemeistert. Lange war Xiaomi als Copycat verschrien, steigerte in rasantem Tempo die Qualität seiner Hardware und ist mit dem Xiaomi Mi Mix jetzt an dem Punkt angelangt, wo man das Spiel mitbestimmt.

Die Mittelklasse beherrscht das Unternehmen sowieso aus dem Effeff – wenn Xiaomi jetzt noch die Software optimiert und eine richtig starke Kamera verbaut, können sie auch das High-End-Segment dominieren und Trends setzen. Wäre hier eine normale, westlich orientierte UI am Start mit allen gewohnten Features und könnte die Kamera mit den Flaggschiffen der Konkurrenz mithalten – das Mi Mix wäre unser Smartphone des Jahres geworden.

Über den Autor

Nicole Scott

72 Kommentare

      • na und?!! zum Glück nicht.. Garantie hast du trotzdem. Und die Shops aus China sind super und kulant.. Wenn ein Defekt hast, musst es teilweise zwar zurücksenden, das verläuft aber problemlos und zollfrei.. teilweise kann man es sogar in Spanien reparieren lassen. Ausserdem bekommt man die Ersatzteile super billig und es gibt Reparatur Shops in DE….. ich sehe da keinen Nachteil, eher Vorteile= Preis

  • Endlich mal wieder ein gewagtes Smartphone Konzept. Der Markt ist wirklich langweilig (geworden). Zu schade dass Sharp nicht in Europa unterwegs ist.

  • Wirklich chic und innovativ … und das zu einem Preis den es bei Samsung und Apple schon lange nicht mehr gibt!

    Muss man zu dem, von TradingShenzhen angezeigten Preis von 547 € noch Zoll hinzurechnen?
    Bin ernsthaft am überlegen, da ich ja leider mein geliebtes Note7 doch bald wieder an Samsung zurück schicken muss (60%-Sperre zum Monatswechsel)

  • Und meine ersten beiden Fragen :

    Kommen über zwei Jahre hinaus Updates für das Betriebssystem?
    Kann ich alles einfach sichern und zuverlässig wiederherstellen? Also der normale Anwender nicht der Nerd ?

    Schickes Gerät das muss ich schon sagen, aber wie bei allen Android Devices diese beiden erheblichen Mängel ☹️
    Wenn die das bloß mal in den Griff bekommen würden…

    • Auf meinem Mi 3 (3 Jahre alt) läuft die offizielle Rom mit Marshmallow und das gleiche gilt auch für den Vorgänger.
      Also Support über 2 Jahre ist bei Xiaomi gegeben.

      • Danke für die Info, bleibt das Problem mit den Backups was Cupertino leider sehr gut gemacht hat.

      • das sehe ich auch so, denn ich beobachte im moment ein wenig wer wann und wie oft sein system updatet und da liegt xiaomi weit vorn (ebenso wie oneplus).
        deshalb hab ich mich auch entschieden ein mi note 2 global zu erwerben wenn es mitte des monats erscheint.

      • Wobei sie mit MIUI 8 nur 2 Versionen haben. Alles andere würde ich nicht mehr empfehlen. Cyanogen Mode allerhöchstens

    • http://bfy.tw/8OAY
      Das erste Ergebnis sieht schon recht vielversprechend aus.
      Wobei ein Großteil wie Kontakte und Kalender ja eh schon im Google Konto gesichert und automatisch beim nächsten Einrichten verwendet werden

    • japp ich habe ein Xiaomi Redmi 3 S. Es kommen immer wieder Updates und es ist perfekt mit dem MIUI 8.01 in Deutsch übersetzt!! Hammer und läuft runder als alle anderen Android Systeme welche ich bislang hatte… Sense und Touchwiz etc… Keine Mängel vorhanden. Da ich IOS zugegebenerweise mag, liebe ich die Mischung aus Android und IOS bei MIUI. Bei Miui 8 scheinen sie sich zudem mehr und mehr von IOS zu lösen, jedoch ist es immer noch praktischer als das pure Android oder die der Konkurrenz

  • Tatsächlich endlich mal wieder ein Mobilgerät, bei dem Innovation und nicht nur Evolution stattfindet. Wenn es eine globale Version gäbe, würde mein Bauch hier zuschlagen sagen (und mein Note 3 endlich in Rente schicken)

  • Also vielleicht bin ich ja ein Technik-Dau aber wie funktioniert das denn mit dem Ohrhörer? Sitzt da ein Lautsprecher hinter dem Display? Ansonsten ein sehr feines Gerät, Preislich natürlich die Obergrenze aber für die Hardware echt wieder mal ein High-End Smartphone Killer. Könnte glatt mein Zenfone 2 ersetzen.

    • Lautstärke kommt wie beim Note 2 durch das Display ohne Lautsprecher- neue Technik- soll bei Diaomi super funktionieren

  • Das schönste Smartphone aller Zeiten davon hab ich immer geträumt..
    Ich finde es genial und würde es so auch sofort kaufen aber trotzdem gibt es leider drei minus Punkte:
    1. Mit 6,4″ etwas zu groß
    2. 17:9 Völliger Blödsinn
    3. Nicht Offiziell in Deutschland

  • Wahnsinn das Teil.

    Könnte mich fast wieder zu Xiaomi zurück bringen…
    Mal abwarten was die ersten Reviews so sagen.
    Und wie die Verfügbarkeit so aussieht.
    Das könnte der einzige Knackpunkt sein.

  • Wie ist das dann zu handeln bei Selfies oder Videotelefonie? Muss man das Device dann um 180 Grad drehen oder wird für männliche Kunden ein Nasenhaartrimmer mitgeliefert? Bin da mehr als skeptisch ?

  • SO ganz versteh ich den Hype nicht, wirkt eher wie „uns fällt nix ein also machen wir einfach mal irgendwas“

    Das Ding tauscht du doch permanent, einmal runtergefallen ist das Display hin. Wie das Dingen nach dem telefonieren aussieht will ich mir gar nicht vorstellen^^
    (persönlich wärs mir auch zu groß)
    Schwarze Balken hat man scheinbar immernoch…ich hab lieber was funktionales mit durchdachter Innovation.
    Ob das mit dem Ultraschallnäherungssensor so gut funktioniert finde ich spannend, denn z.B. bei Parksensoren spürt mans ja wenn das Ding aktiv ist, wäre irgendwie suboptimal beim ans Ohr halten…

    • Zu gross ja, aber von fehlender Innovation kann man nicht sprechen! Google und Apple fällt nichts mehr ein, ja das stimmt. Aber Hut aber vor dem Mut den Xiaomi hier zeigt.

      • Wo ist denn die Innovation? (Selbst ein derart großes Display zu produzieren ist kein Kunststück mehr)

        Ich sehe ein Kernfeature und das ist ein (nicht zu Ende gedachter) Fullsize Screen.
        Themen wie Lautsprecher oder Näherungssensoren sind weder innovativ noch bringen sie mir als Nutzer einen Mehrwert sondern sind schlicht dem Konzept geschuldet und werden von mir vorausgesetzt – ohne dass mich die detaillierte technische Umsetzung interessieren würde.

        • halte es doch erst mal in der Hand bevor du meckerst. Bislang hat mich noch kein Smartphone von denen enttäuscht.

        • Mein Gott, allein das Keramikgehäuse reicht aus um Google und Apple ins Abseits zu befördern. Apple ist der Ansicht je mehr Kleber umso besser.
          Auch geht es nicht um die Größe des Displays sondern um das Verhältnis der Front von Glas zu Gehäuse. Die Appler sind natürlich an Bezelbomber gewöhnt…

          Die Frage die ich mir stelle ist, wie du dir ein Urteil über das Gerät fällen kannst? Was soll an dem Konzept „nicht zu Ende gedacht“ worden sein?
          Oder ist das die typische Angst vor dem roten Riesen?

          Ich kann mich dem allgemeinem Kanon nur anschließen. Hut ab Xiaomi!

          • Wieso Apple? Überfordert es dich dass Leute Android und iOS nutzen können?

            Ob das Keramikgehäuse sein Geld wert ist muss sich zeigen, dafür gibt es zu viele Varianten von dem Werkstoff. Ich mag schweres, kühles Alu. Was das Ganze mit Kleber zu tun hat muss man nicht verstehen?

            Wenn schon Größe des Displays dann doch bitte auch die Aktiven Displaybereiche vergleichen. Einer hatte hier ja schon ein Bild gepostet wieviel davon da dann schwarz ist.
            Was nicht zu Ende gedacht ist schrieb ich schon: Schadenresistenz, Bedienfreundlichkeit zu Mehrwert.

            Angst hab ich vor China beileibe keine. Unterstützen muss ich das was von da kommt aber auch nicht.

          • Lass die Interpretation sein. Du legst einem Aussagen in dem Mund die ich so nicht verfasst habe.

            Also weil es dir nicht gefällt ist es im Umkehrschluss: Es ist schlecht?
            Oder wie ist die Aussage zu verstehen *ich mag* Alu? Was soll dies für ein Argument sein?
            Mir gefällt die Klavierlack/Chrom Optik nicht… trotzdem ist es einen gelungenes Gerät.

            Die Schwarzen Balken bei der Video Aufnahme und Wiedergabe sind dem 17:9 Format geschuldet. Hast du dir irgendein Video auf YouTube zum Gerät angeschaut?
            Du willst jetzt hier nicht allen ernstes eine Diskussion lostreten was die Verklebung von Unibodygehäusen angeht?

            Über die Robustheit lässt sich erst ein Urteil fällen wenn das Ding auf dem Boden landet und auf die Bedienung verweise ich erneut auf YouTube…

          • Ich interpretiere gar nichts. Vielleicht solltest du deine Wortwahl überdenken wenn du nicht missverstanden werden willst.
            Zu dem Keramikthema habe ich gesagt, dass es subjektiv ist. Ich kenne div. Arten von Keramiken, das kann total miserabel oder aber ganz gut sein. Was nichts dran ändert, dass ich zu leicht beim Smartphone nicht mag. Gewicht und kühles Material suggeriert Wertigkeit – das ist nicht subjektiv sondern häufig so. Wird sich aber mit den ganzen „neuen“ Materialien durchaus ändern – mal sehen.

            Natürlich sind sie dem geschuldet machen aber in vielen Fällen das riesige Display deutlich kleiner als es eigentlich sein könnte weils einfach schwarz dargestellt wird.
            Nun solange die Leute scheinbar immer leichtere und dünnere Geräte wollen und mehr Funktionen auf kleinerem Raum muss man eben Abstriche bei der Modularität in Kauf nehmen. Inzwischen ist ja sogar IP67 schlecht (wofür auch immer man das braucht im Alltag). Also sehe ich da nicht wirklich eine Option/Diskussion – schonmal dein Autointerieur ausgebaut? Da ist das schon 20 Jahre schon so und niemand juckts.

            Was will ich mit der Bedienung bei Youtube? Schon Samsung scheitert mit seinen Edges dran Linkshänder anständig zu berücksichtigen. Zudem sehe ich wo ich und viele andere das Gerät berühren.
            Und du willst nicht ernsthaft diskutieren, dass ein Alurahmen stabiler ist als eine Glasplatte?

          • Ich erspare mir die Rede zur Glas/Alu Diskussion und weise darauf hin dass sowohl Gehäuse als auch Rahmen nicht aus Glas sondern aus Industriekeramik bestehen. Über die Stabilität derer kannst du dich gerne selbst informieren.
            Der Vergleich mit einem Edge Display ist völlig sinnbefreit. Da du beim MiMix ein gefasstes Display hast.

  • Das N9 hatte auch die Kamera unten rechts. Auf das Gold hätten die verzichten können, Geld Verschwendung. Aber warum so groß? Die jenigen die sich um screen to ratio interessieren sind oft die selben für die auch die handlichkeit wichtig ist. 4,9-5 Zoll mit dem Ratio wäre richtig geil, aber scheinbar wollten die unbedingt den Vergleich mit iPhones bringen.

    • Ich glaube der Grund für die Größe ist weniger bei Apple, sondern vielmehr bei der chinesischen/asiatischen Vorliebe für große Handys zu suchen. Europa ist einfach noch nicht deren Ziel.

  • Das Ding ist ein Schlag in die Eier für Google, für Apple und sogar für Sascha Pallenberg, die alle meinen dass ein hoher Screen to body ratio kein Kaufargument mehr ist (siehe Saschas Pixel test). Schon lange warte ich auf ein Phone mit einer StB-Ratio von über 75% und hätte deswegen fast das moto x play gekauft. Doch der Trend schien in die andere Richtung zu gehen, weil alle Apple nachäffen inklusive die verrückte und wirre Marketingabteilung der Mountain Viewer. Auch mir sind 6,4 Zoll zu gross, trotz des randlosen Designs. Da wäre mir ein 5,7 Zoll Bildschirm mit demselben randlosen Design einiges lieber. Xiaomis Argument ist ja, dass die anderen zu grosse Gehäuse haben, warum sollte man es ihnen dann gleich tun?
    Trotzdem ich würde dieses Ding sofort kaufen – da wäre mir gar das fehlende LTE Band egal!

  • Das Ding ist mir eigentlich zu groß, aber ich werde es trotzdem kaufen statt des Mi5s. Für mich ist das hier mal echte Innovation. Schwarzer Hochglanz-Lack oder ein Gerät, dass der direkten Konkurrenz zum verwechseln ähnlich sieht und nur einen Photo Sensor mit Flare-Linse bietet und eine Assistenz die in der Kinderschuhen steckt ist keine Innovation. Habe sowohl das Pixel als aus das iPhone 7 in der Hand gehabt. Beide Geräte sind zwar technisch Topklasse, fühlen sich beide aber nach 2014 an. Einzige Ausnahme ist da Samsung, wenn aus meiner Sicht die Edge Variante sinnfrei ist, da sie keinen Mehrwert bietet. Auf einem normalen 5,7 Zoll Phone sieht man mehr beim Video gucken.
    Xiaomi baut ein sehr gutes Android System, mein Nexus 4 habe ich durch ein Xiaomi Mi4c abgelöst und parallel benutze ich mein Firmen iPhone 6. Im Gegensatz zu KIES flutscht die Oberfläche beim MIUI ziemlich gut, und bietet mehr als das Stockandroid. Der Verzicht auf B20 ist zwar Schade, aber für mich nicht relevant, da der LTE Ausbau hier echt schlecht ist, sobald man die Städte verlässt.

    • hmm wenn du es in den Händen hast soll es in etwa die Grösse von 5,7 Zoll haben.
      Das Xiaomi Redmi 3 S finde ich aber auch Klasse, weil das gibt es mit Band 20 und der beste Akku den ich bislang bei nem Smartphone hatte… mit dieser Infarot Fernbedienung kannst fast alle technischen Geräte bedienen, es ist schnell genug um aktuelle Spiele zu zocken, hat nen guten Klang und ne gute Kamera, sieht zudem hochwertig aus

  • Haett ich gern, aber wie ich gerade in ein paar YouTube video’s feststellen musste ist die Kamera ne ziemliche Niete ….

  • Sieht natürlich cool aus, aber ich habe Bedenken, dass man das Teil noch vernünftig halten kann, wenn man Videos schauen will.

    Wenns ne kleinere Version gibt (bis 5,5″) würde ichs wahrscheinlich trotzdem mal ausprobieren.

  • Hab mir am Sonntag eins bestellt bei Trading :). Ich weiß genug und hab mich gut erkundigt aber könnt ihr mir noch was zu der Sprachqualität sagen? Und wann kommt der deutsche Test bzw das Video? Danke

    P.s an die Leute die es haben jedoch finden das es zu groß ist, einfach abwarten es soll auch eine kleinere Variante geben. Gruß

    • Ich habe meines auch am 10.11. bestellt. Es sollte die Tage endlich ankommen. Ich habe noch den teureren Preis bezahlt. Sie sind ja knapp 80€ runter gegangen.
      Bin gespannt ob es sein Geld Wert ist, bin aber recht zuversichtlich…

  • Benutze seit zwei Jahren ein Xiaomi. MIUI 8 gefällt mir sehr gut und wird ordentlich gepflegt.
    Ob das Mi Mix mit einer Global ROM kommen wird ist sehr fraglich. Das Mi Note 2 steht aber anscheinend dafür in den Startlöchern.
    Für mich ist die Frage nur, ob 100-150€ mehr für ein Galaxy Edge mit gutem Support nicht sinnvoller ist?

      • Schön wäre eine MIUI Official Global Stable ROM.
        Bei den schon hochpreisigen Geräten Mi Mix und Note 2 für mich eine Pflicht vorm Kauf. Sonst würde ich eher zur Konkurrenz mit Europa Support greifen.

  • Ob das jetzt zu groß ist oder nicht, sei mal dahingestellt. Es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Endlich traut sich mal ein Hersteller etwas! Nicht wie die anderen, die immer beim gleichen Design bleiben (oder nur minimal ändern).

  • Wow. EIn krasser Aha-Effekt im Hands-On Video als das iPhone und das Nexus dazu gelegt werden. Die erscheinen ja wie grobe, ungehobelte Klötze von vorgestern gegen das Mi Mix. Wenn das eine gute Kamera hat, dann will ich das haben!

  • Kann deren MIUI inzwischen wenigstens mal Deutsch oder kommen sie immer noch nur mit English daher?

  • Das Telefon hat einen Designpreis verdient, es gehört ausgestellt, Menschen müssten Eintritt bezahlen, um es zu sehen. Aber kaufen würde ich es nicht, wenn ich die Möglichkeit hätte. Ich brauche ein praktisches Smartphone. Ein Telefon beidseitig mit Glas zu versehen, ist in meinen Augen das Gegenteil von praktisch, das ist noch nicht einmal smart. Außerdem wiegt es schwer, dass nicht ans hiesige LTE gedacht wurde. Und dann ist da ja noch der Preis. Ich schaue mich lieber noch einmal genau bei den Jungs und Mädels von OnePlus um.

    • wäre das LTE Problem nicht, wäre es echt mal interessant anzusehen.
      aber das hat mich bei meinem OPO schon genervt.
      ab jetzt ein OP3T und S7 Edge bin mit beiden sehr zufrieden werde aber wohl das OP3T behalten

  • Ist schon niedlich. Da wird ausgerechnet Miui als Kritik betont, eine der Besten und beliebtesten Oberflächen überhaupt, dir auch noch mit monatlichen Updates stets aktuell gehalten wird. Xiaomi hat sich getraut, eine neue Ära einzuräumen und das ist auch noch fehlerfrei gelungen. Da dürfen die großen Anbieter erstmal versuchen, irgendwie gleich zu ziehen…… Weiter so und die Neider dürfen sich erstmal mit Miui und Xiaomi beschäftigen. Jetzt noch eine internationale Version in 5,5Zoll und die Post geht ab. Frank Reinoss

    • Muss ich auch sagen, im Rahmen eines Tests die Oberfläche zu bemängeln, finde ich nicht in Ordnung. Das ist schliesslich Geschmackssache, ähnlich wird ja immer über Emui hergezogen. Wenn ich klassisches (in meinen Augen hässliches) Android haben will, kaufe ich kein Xiaomi (oder Huawei). Das Teil ist absolut der Knaller, einzig das fehlende LTE Band 20 hält mich zurück.

    • @Frank Reinoss:disqus wir machen Testberichte und deren Ergebnisse sind natuerlich auch immer zum Teil subjektiv und basieren auf unseren Erfahrungen mit den verschiedensten Plattformen. Ich weiss nicht was daran niedlich sein soll und vor allen Dingen wer hier der Indikator ist fuer „eine der besten“. In Bezug auf Updates haben wir Xiaomi schon seit Jahren gelobt

  • Für mich ist ein Smartphone ein Gebrauchsgegenstand. Stabil muss es sein und keine Überempfindlich Oberfläche aufweisen. LTE ist Pflicht.

    • So sehen die Teile von den Leuten die der Meinung sind auch nach ein paar Wochen aus….wie ein gebrauchter Gegenstand :-(.

  • Ist schon lustig, dass ausgerechnet Miui immer wieder zur Abwertung führt. Miui ist einfach genial, bekommt in den Stable Versionen monatliche Updates auch nach Jahren und innerhalb kurzer Zeit kommen mittlerweile auch internationale Versionen mit multi language.
    Der Rest ist so gut und innovativ, dass dieses Handset praktisch nicht verfügbar ist. Wer ein Alltagshandy sucht, greift zum Redmi 3s oder redmi note 3 pro international. Mit dem Mi mix hat xiaomi etwas realisiert, was die international Großen der Branche blass werden lässt. Das Bedarf keiner Bewertung ala ist rutschig oder die Kamera ist nicht Highend. Das Handset entzieht sich dieser schnöden Betrachtung und ist erstmal ganz allein am Markt. Ich warte auf das Zuk Edge mit ebenfalls interessanten Eckdaten. Vielen Dank für die korrekte Empfehlung!